Die gesteuerte Knochenregeneration zur Erhaltung des Alveolarkamms im Rahmen der Zahnentfernung stellte in den letzten Jahren ein wichtiges Forschungsfeld dar. Für Verfahren zur Knochenaugmentation steht eine ständig wachsende Anzahl von Biomaterialien im Handel zur Verfügung, was die „richtige“ Wahl in der täglichen Praxis zunehmend komplexer macht. Vernetzte Kollagenmembranen haben immer noch einen eher kontroversen Ruf und sind weniger beliebt als native Kollagenmembranen. Anhand des vorliegenden Falls werden die Gründe für die Auswahl von zwei verschiedenen, mit Ribose vernetzten Biomaterialien bei schwerem Verlust von Hart- und Weichgewebe im Oberkiefer vorgestellt. Im ersten Schritt wurde die ursprüngliche Kammdimension unmittelbar nach Zahnextraktion wiederhergestellt. Dies erfolgte mithilfe einer „Zeltschraube“ unter Verwendung einer traditionellen, dünnen Kollagenmembran in Kombination mit einem Bindegewebetransplantat und einem allogenen Knochenersatzmaterial. Anschließend wurde bei der Implantation eine neuartige, 2 mm dicke Kollagenmatrix zur vereinfachten Korrektur der Knochenkontur angewendet. Schließlich wurde vor dem Einsetzen der endgültigen Krone eine provisorische Restauration für die Gewebeausformung installiert. Abschließend zeigten sich stabile Hart- und Weichgewebedimensionen. Die Wahl der Membran könnte eines der wichtigsten Kriterien für den Erfolg des Verfahrens darstellen.
Manuskripteingang: 13.12.2020, Annahme: 12.01.2021
Schlagwörter: Extraktionsalveole, Alveolenmanagement, Kollagenmatrix, kreuzvernetzte Kollagenmembran, Zahnimplantat, gesteuerte Knochenregeneration, GBR, plättchenreiches Fibrin, PRF