In der derzeitigen Literatur werden Erfolge regenerativer Therapieverfahren über einen Zeitraum von bis zu 26 Jahren beschrieben, die in dieser Literaturübersicht zusammengefasst und dem Leser präsentiert werden sollen. Zehn wissenschaftliche Originalarbeiten dokumentieren dabei regenerative Therapieerfolge infraalveolärer Knochendefekte über 10−26 Jahre und zwei Therapieerfolge nach der Behandlung von Furkationsdefekten über bis zu 10 Jahre. Allen Arbeiten gemeinsam ist, dass sie zeigen, dass sowohl infraalveoläre Defekte als auch bukkale und linguale Grad-II-Furkationsdefekte hinsichtlich ihres nach 9−12 Monaten regenerierten Attachments langfristig erfolgreich behandelt und stabil gehalten werden können. Eine signifikante klinische Überlegenheit gegenüber konventionellen Zugangslappenoperationen ist nicht durchgängig zu beobachten. Tendenziell weisen regenerative Therapieverfahren dennoch nach wie vor höhere Attachmentgewinne bzw. niedrigere Attachmentverluste als konventionelle Zugangslappenoperationen auf. Überlebensraten regenerativ behandelter Zähne mit infraalveolären Defekten zwischen 52,9 % und 95,1 % nach bis zu 26 Jahren variieren stark. Diese rechtfertigen dennoch vor dem Hintergrund der in den vergangenen Jahren zunehmend mikrochirurgischer gewordenen Techniken und der daraus resultierenden verbesserten Wundheilung ihren Einsatz, um Zähne zu erhalten. Über 10−26 Jahre zeigen Raucher weniger stabile Therapieergebnisse als Nichtraucher. Eine regelmäßige unterstützende Parodontitistherapie (UPT) scheint die Therapieergebnisse hingegen zu stabilisieren. Diabetes, schlechte Mundhygiene, Sondierungstiefen zu Therapiebeginn sowie Attachmentverluste ≥ 7 mm ein Jahr postoperativ wurden vereinzelt als Risikofaktoren für weitere Attachmentverluste beschrieben.
Manuskripteingang: 19.10.2020, Annahme: 10.03.2021
Schlagwörter: Knochentaschen, infraalveoläre Defekte, Langzeitergebnisse, Langzeiterfolg, gesteuerte Geweberegeneration, Schmelz-Matrix-Proteine