EditorialSeiten: 3-4, Sprache: DeutschDommisch, HenrikSeiten: 9-15, Sprache: DeutschJockel-Schneider, Yvonne / Eger, Thomas / Kocher, Thomas2019 gab es weltweit ca. 1,1 Milliarden Patienten mit einer diagnostizierten schweren Parodontitis. Allein in Deutschland leiden schätzungsweise 10−11 Millionen Menschen an einer schweren Form (Stadium III und IV). Diese Patientengruppe (insbesondere beim Vorliegen des Stadiums IV) ist häufig nicht nur parodontal kompromittiert, sondern auch allgemeinmedizinisch vulnerabel. Daher reicht eine alleinige systematische Parodontitistherapie in vielen dieser Fälle nicht aus, um einen langfristigen Zahnerhalt mit einer zufriedenstellenden Rehabilitation des Patienten gewährleisten zu können. In der Regel ist eine umfassende multidisziplinäre Behandlung mit prothetischen, implantologischen und/oder kieferorthopädischen Maßnahmen zur oralen Rehabilitation erforderlich. Die Leitlinie zur Behandlung von Stadium-IV-Parodontitis befasst sich mit diesen komplexen Herausforderungen in der Zahnmedizin. Basierend auf der Leitlinie der European Federation of Periodontology (EFP) und angepasst an das deutsche Gesundheitssystem konzentriert sich dieser Überblick auf die Empfehlungen der Leitlinie zur Sicherstellung eines langfristig stabilen Behandlungserfolgs. Die Leitlinie zur Behandlung von Stadium-IV-Parodontitis ergänzt die bestehende Leitlinie zu Stadium-I−III-Parodontitis, um evidenzbasierte und patientenzentrierte Behandlungsentscheidungen zu unterstützen.
Manuskripteingang: 07.01.2024, Annahme: 29.01.2024
Schlagwörter: Leitlinie, Parodontitis, Stadium IV, Langzeitergebnisse
Seiten: 17-36, Sprache: DeutschHoedke, Daniela / Dommisch, HenrikWissenschaftlicher Hintergrund und Empfehlungen der Leitlinie zur Therapie von Patienten mit Parodontitis im Stadium IVParodontitis im Stadium IV ist durch einen umfassenden fortgeschrittenen parodontalen Attachmentverlust charakterisiert, dessen Folgen erhöhte Zahnmobilität, Zahnwanderungen und Zahnverlust sein können. Diese können unter anderem zu eingeschränkter Abbeiß- und Kaufunktion führen und sich auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten auswirken. Um Patienten mit Parodontitis im Stadium IV zu rehabilitieren, sind zusätzlich zur systematischen Parodontitistherapie interdisziplinäre Behandlungen erforderlich (z. B. Kieferorthopädie, Prothetik). Die Leitlinie zur Therapie der Patienten mit Parodontitis im Stadium IV definiert vier Falltypen mit unterschiedlichen Charakteristika und verschiedenen interdisziplinären Therapiekonzepten. Falltyp 1 beschreibt Patienten mit erhöhter Zahnmobilität aufgrund eines sekundären okklusalen Traumas ohne prothetischen Behandlungsbedarf. Im ersten Abschnitt dieses Artikels werden das Stadium IV der Parodontitis und die Diagnosestrecke charakterisiert. Im weiteren Verlauf wird ein Überblick über die Ursachen erhöhter Zahnbeweglichkeit bei Parodontitispatienten und verschiedene Möglichkeiten der Zahnschienungen gegeben. Der aktuelle Wissensstand zur Effektivität von Zahnschienungen auf die Ergebnisse der Parodontitistherapie bei Vorliegen eines sekundären okklusalen Traumas wird anhand einer aktuellen systematischen Übersichtsarbeit zusammengefasst und soll gemeinsam mit den daraus abgeleiteten Empfehlungen aus der Leitlinie zur Therapie von Patienten mit Parodontitis im Stadium IV dargelegt werden. Ein abschließendes Fallbeispiel zeigt die Behandlung eines Patienten mit generalisierter Parodontitis im Stadium IV, Grad C, der einen gemischten Falltyp 1 und 2 (Zahnwanderungen) aufwies.
Manuskripteingang: 14.12.2023, Annahme: 24.01.2024
Schlagwörter: Parodontitis, Stadium IV, sekundäres okklusales Trauma, traumatische Okklusion, mastikatorische Dysfunktion, Schienung, parodontale Therapie, interdisziplinäre Therapie, Zahnmobilität
Seiten: 39-52, Sprache: DeutschMaischberger, Christian / Wachtel, HannesWann ist ein rein implantatgetragener Zahnersatz die richtige Wahl?Studien haben gezeigt, dass das All-on-Implants-Konzept unter den möglichen Behandlungen von Patienten, bei welchen der Erhalt des Restzahnbestandes nicht möglich ist oder die zahnlos sind, die höchste Patientenzufriedenheit und eine Steigerung der Lebensqualität bewirken kann. Für die Therapieplanung sollten heute nicht nur zahnbezogene, sondern auch patientenbezogene Faktoren wie die Einstellung des Patienten zu den eigenen Zähnen, Krankheitsverläufe, Wünsche und patientenbezogene Limitationen beachtet werden. Anhand von zwei Fallbeispielen sollen in der vorliegenden Arbeit die einzelnen Gesichtspunkte der Entscheidungsfindung aufgezeigt werden. Ferner soll verdeutlicht werden, dass es nicht möglich ist, pauschal zu sagen, wann Implantate und wann Zahnerhalt vorzuziehen sind.
Manuskripteingang: 18.12.2023, Annahme: 26.01.2023
Schlagwörter: Parodontitis, Stadium IV, All-on-4, All-on-Implants, Implantat, Sofortversorgung, Zahnlosigkeit
Seiten: 55-62, Sprache: DeutschRichter, Volker / Jentsch, HolgerExtrazelluläre Vesikel (EV), sezerniert von eukaryotischen Zellen (eukaryotische EV: CEV) oder Bakterien (bakterielle EV: BEV), spielen im Rahmen der Informationsübertragung zwischen verschiedenen Körperzellen, Bakterien und Zellen des Wirtsorganismus sowie zwischen Bakterien eine grundlegende Rolle. Neue Forschungsergebnisse haben ihre Bedeutung innerhalb der Homöostase und Dyshomöostase im Parodontium gezeigt. EV stellen natürlicherweise freigesetzte Strukturen mit einer Lipidmembran dar, die für die Herkunftszellen bzw. Bakterien spezifische bioaktive Moleküle enthalten. Sie werden durch Zielzellen internalisiert und führen zu verschiedenartigen Stoffwechselwirkungen sowohl in Nachbarzellen als auch in Zellen unterschiedlicher Gewebe und Organe. Verschiedene BEV sind an der Entwicklung und Progression der Parodontitis beteiligt. Darüber hinaus ist die Rolle von BEV im Rahmen der Assoziation der Parodontitis mit verschiedenen chronischen systemischen Erkrankungen bedeutsam. Prinzipiell weisen EV ein großes Potenzial für diagnostische und therapeutische Strategien hinsichtlich Parodontalerkrankungen auf; es sind jedoch umfangreiche weitere Untersuchungen bis zur Praxisrelevanz notwendig.
Manuskripteingang: 19.06.2023, Annahme: 17.09.2023
Schlagwörter: extrazelluläre Vesikel, zelluläre extrazelluläre Vesikel, bakterielle extrazelluläre Vesikel, Parodontitis, systemische Erkrankungen, Diagnostik, Therapie
Seiten: 63-71, Sprache: DeutschJockel-Schneider, Yvonne10 Jahre NachuntersuchungDieser Fallbericht beschreibt die Behandlung und Nachsorge eines Patienten mit nekrotisierender Gingivitis. Der Patient stellte sich im Dezember 2009 in der Erstaufnahme des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kiefergesundheit am Universitätsklinikum Würzburg mit starken Schmerzen in der Mundhöhle vor. Er gab an, trotz der Einnahme eines fiebersenkenden Schmerzmittels unter fast unerträglichen Schmerzen zu leiden, und wies darüber hinaus eine stark erhöhte Körpertemperatur auf. Die weitere Diagnostik in der Abteilung für Parodontologie zeigte multiple Nekrosen und Ulzerationen der Interdentalpapillen in Ober- und Unterkiefer mit lokalisierten spontanen Blutungen, welche von einem ausgeprägten Foetor ex ore begleitet wurden. Da weder radiologisch noch klinisch ein alveolärer Knochenverlust nachweisbar war, wurde die Diagnose einer nekrotisierenden Gingivitis gestellt. Als Akutversorgung wurden zunächst nekrotische Gewebeanteile mittels in Wasserstoffperoxid (H2O2) getränkten Schaumstoffpellets unter lokaler Anästhesie entfernt und eine entzündungsreduzierende Prednisolon-Salbe aufgetragen. Der Patient wurde instruiert, nachfolgend 3x täglich die Mundhöhle mit einer antibakteriellen 0,2%igen Chlorhexidin-Mundspüllösung (CHX) zu spülen. Aufgrund des deutlich reduzierten Allgemeinzustands des Patienten wurde zusätzlich eine systemische Antibiose mit Metronidazol in einer Dosierung von 400 mg 3x täglich für eine Woche verschrieben. Der Patient wurde angewiesen, während dieser Zeit täglich zur Kontrolle und weiteren Therapie vorstellig zu werden. Die eingeleiteten Therapiemaßnahmen führten sehr rasch zur Auflösung aller Krankheitssymptome. Nach Abklingen der akuten Beschwerden wurde der Patient 1x jährlich zur weiteren Kontrolle einbestellt. Dieser Fallbericht zeigt die Dokumentation von der Erstvorstellung bis 10 Jahre nach der Akutversorgung des Patienten.
Manuskripteingang: 30.10.2023, Annahme: 19.12.2023
Schlagwörter: nekrotisierende Gingivitis, nekrotisierende Parodontitis
Glossar der Grundbegriffe für die PraxisSeiten: 73-86, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Daouk, Ali / Elez, IvanaInstrumentierung der ZahnoberflächeSeiten: 87-92, Sprache: DeutschMeyle, Sven / Gröger, Sabine / Meyle, JörgDiskussionsbeitrag des Masterkurses „Parodontologie und Implantattherapie“ der DG PARO und DIUParodontitis hat Einfluss auf den gesamten menschlichen Organismus, wenn sie längere Zeit besteht und nicht adäquat behandelt wird. Umso wichtiger ist es, das Ausmaß des Einflusses auf den gesamten Organismus zu kennen und so den Patienten die Relevanz einer Therapie erklären zu können. Die Erkrankung der Prostata ist ein Thema, das in der Zahnmedizin meist wenig Beachtung findet, zum einen aufgrund der Lokalisation und zum anderen aufgrund der vermeintlichen Unabhängigkeit vom Mundraum. Im Rahmen des DIU-Masterkurses wurde eine Literaturrecherche durchgeführt und ausgewertet. Im folgenden Diskussionsbeitrag werden einzelne Studien bezüg-lich der Epidemiologie, der möglichen Zusammenhänge beider Erkrankungen und der Beeinflussung der Prostatitis durch eine PAR-Therapie aufgezeigt, um anschließend ein Fazit für die Praxis zu ziehen.
Manuskripteingang: 19.06.2023, Annahme: 13.10.2023
Schlagwörter: Prostatitis, PSA, Parodontitis, Parodontitistherapie
ZeitschriftenreferateSeiten: 93-97, Sprache: DeutschRüdiger, Stefan G.Zusammenfassungen von interessanten parodontologischen Artikeln aus internationalen Zeitschriften und DissertationenSeiten: 99-100, Sprache: DeutschBDDH NewsSeiten: 101-102, Sprache: DeutschBDDHOpen AccessKongressberichtSeiten: 103-106, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Dommisch, Henrik„Parodontologische Ausbildung in Europa“KongressberichtSeiten: 107-110, Sprache: DeutschArweiler, Nicole