Seiten: 123-140, Sprache: DeutschGonzales, Jose R. / Harnack, Lutz / Böhm, Sonja / Eickholz, Peter / Meyle, JörgSowohl Gingivitis als auch Parodontitis werden durch mikrobielle Plaque ausgelöst. Jedoch sind die Progression und die klinischen Folgen von der individuellen Immunantwort des Patienten abhängig. Systemische Erkrankungen, die diese normale Immunabwehr modifizieren, haben einen tief greifenden Effekt auf die oralen Gewebe. Sie beeinflussen damit die Form der Gingivitis und Parodontitis. Viele dieser Fälle sind sehr selten, und die wissenschaftliche Evidenz basiert zumeist auf Fallberichten. Ebenso ist die Therapie dieser Fälle oft schwierig. Lokalbehandlungen in Kombination mit systemisch verabreichten Antibiotika können in milden Fällen die Situation verbessern, aber in vielen Fällen ist der Erfolg fraglich und der frühzeitige Verlust der Zähne nicht abzuwenden. Dieser Artikel behandelt diejenigen systemischen Erkrankungen, die in der Klassifikation von 1999 im Zusammenhang mit der Parodontitis genannt wurden.
Schlagwörter: Parodontitis, Immundefekte, Allgemeinerkrankungen
Seiten: 143-151, Sprache: DeutschHorodko, Martin / Bürklin, Thomas / Raetzke, Peter / Ratka-Krüger, PetraZentraler Bestandteil der initialen Parodontitistherapie ist die mechanische Entfernung der Wurzelauflagerungen und des Biofilms. Hierbei kommen neben den traditionellen Handinstrumenten auch schall- oder ultraschallbetriebene, oszillierende Scaler zum Einsatz. Ziel dieser Untersuchung war ein klinischer Vergleich der Wirksamkeit eines neuen Ultraschallgerätes (Vector®, Dürr-Dental, Bietigheim), das sich in der Erzeugung der Schwingungen von den bisher etablierten Systemen und somit auch vom herkömmlichen Scaling und Wurzelglätten mittels Handinstrumenten bei der nichtchirurgischen Therapie der marginalen Parodontitis unterscheidet. In einer kontrollierten, prospektiven und einfach verblindeten Studie im Split-mouth-Design wurden beide Therapieverfahren an 14 Patienten angewandt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Drei Monate nach der Behandlung waren Sondierungstiefen und Entzündungsgrad in beiden Gruppen signifikant reduziert; die Verringerung der Sondierungstiefen in der Vector®-Gruppe war jedoch signifikant größer. Außerdem konnte nur nach der Vector®-Behandlung ein signifikanter Attachmentgewinn beobachtet werden.
Schlagwörter: Chronische Parodontitis, Scaling, Wurzelglätten, Handinstrument, Vector®-System
Seiten: 153-171, Sprache: DeutschBrunner, Monika / Salvi, Giovanni E. / Beuchat, MichelDie vorliegende Falldokumentation beschreibt ein systematisches Behandlungskonzept, den Behandlungsablauf und die posttherapeutische Betreuung eines 32-jährigen Patienten mit fortgeschrittenem Attachmentverlust bei chronischer Parodontitis. Das Behandlungsziel bestand darin, den Attachmentverlust aufzuhalten, um einen Zahnverlust zu verhindern, der zu einer aufwändigen prothetischen Rekonstruktion geführt hätte. Im Anschluss an die aktive Parodontaltherapie, die eine Patientenmotivation, professionelles Scaling und Wurzelglätten sowie Instrumentierung unter Sicht umfasste, folgte die unterstützende Erhaltungstherapie. Eine vorhandene externe Wurzelresorption im apikalen Bereich des oberen linken zentralen Schneidezahns wurde mit Schmelzmatrixproteinen behandelt.
Schlagwörter: Chronische Parodontitis, systematische Parodontalbehandlung, posttherapeutische Betreuung, Wurzelresorption, Schmelzmatrixproteine
Seiten: 177-186, Sprache: DeutschRedaelli, Oliver / Stiller, Michael / Loidl, HattoDie hier vorgestellten Fälle zeigen eine alternative Behandlungsmethode zum Ersatz von Frontzähnen durch ein Einzelzahnimplantat. Dabei werden nicht erhaltungsfähige Frontzähne extrudiert. Dies geschieht mit Hilfe einer einfachen kieferorthopädischen Apparatur, die aus zwei Molarenbändern, einem Transpalatinalbogen und einem Titanbogen besteht und aus ästhetischen Gründen auch lingual befestigt werden kann. Bei Anwendung dieser Apparatur ist eine der Extrusionsrichtung folgende Modellation der umgebenden Weichgewebe zu beobachten. Nach einer Retentionszeit von drei Monaten können die Zähne extrahiert werden; häufig kann in der gleichen Behandlungssitzung die Implantation erfolgen. Durch die hier vorgestellte Methode schafft man ein ausreichendes Implantatlager, wodurch das Risiko von Gingivarezessionen, Papillenverlusten oder Exposition von Implantatoberflächen minimiert werden kann.
Schlagwörter: Weichgewebemanagement, kieferorthopädische Extrusion, Implantation, Ästhetik