EditorialSeiten: 351, Sprache: DeutschLudwig, BjörnLeserbriefSeiten: 353, Sprache: DeutschMiethke, Rainer-ReginaldSeiten: 357-361, Sprache: DeutschPancherz, HansEine TagebuchauswertungUm die Art und Dauer von auftretenden Problemen beim Tragen einer Herbst-Apparatur zu ermitteln, wurden bei 10 konsekutiv behandelten Patienten die Tagebuchaufzeichnungen während der ersten 11 Behandlungstage analysiert. Schmerzen, Kauschwierigkeiten und Druckstellen traten regelmäßig am Anfang der Behandlung auf. Die Beschwerden wurden aber während der ersten Behandlungswoche stetig geringer, sodass die Patienten in der Regel nach 7 bis 10 Tagen beschwerdefrei waren.
Schlagwörter: Herbst-Apparatur, Tagebuch, Schmerzen, Kauschwierigkeiten, Druckstellen, Beschwerdefreiheit nach 7-10 Tagen
Seiten: 363-368, Sprache: DeutschSader, Robert / Ludwig, Björn / Loersch, FrederikLippen-Kiefer-Gaumen-Spalten (LKG-Spalten) sind eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Zu ihrer ganzheitlichen Behandlung liegt ein Schwerpunkt auf der interdisziplinären Zusammenarbeit der beiden Fachdisziplinen Kieferorthopädie sowie Mund-, Kiefer- und plastische Chirurgie. Diese verfolgen ein gemeinsam durchgeführtes, funktionsorientiertes Therapiekonzept, das für die Eltern und die betroffenen Kinder bereits direkt nach der Geburt beginnt. Gerade die Erstversorgung der Neugeborenen ist dabei von großer Bedeutung. Eltern, deren Kinder mit einer Spaltbildung im Gesichtsbereich auf die Welt kommen, benötigen nicht nur wegen der plötzlichen Stresssituation eine intensive psychologische Betreuung. Für viele Mütter wird die belastende Lebenssituation noch besonders verstärkt, wenn sie nicht in der Lage sind, ihr Kind zu stillen. Die Erstversorgung sieht daher zunächst die Eingliederung einer Gaumenplatte als myofunktionelle Trink- und Trennplatte vor. Gleichzeitig findet neben der medizinischen Beratung eine Still- und Ernährungsanleitung statt. Jedoch gelingt es vielen Müttern trotz zahlreicher Versuche nicht, ihr Kind zu stillen. Die Zielsetzung besteht deshalb darin, die Laktations- und Stillberatung zu intensivieren. Daneben erscheint für die Fälle, in denen aufgrund der anatomischen Fehlbildung zunächst nicht gestillt werden kann, eine Stillhilfe für Säuglinge mit LKG-Spalte (ein sogenanntes Stillhütchen) sinnvoll. Dieser Saugbehelf soll einen normalen Stillakt ermöglichen und die orofaziale Muskulatur so trainieren, dass der Säugling nach einiger Zeit lernt, alleine zu trinken. Um das zu erreichen, kombiniert die Stillhilfe das handelsübliche Stillhütchen mit einem speziell für Patienten mit LKG-Spalte entwickelten konfektionierten Sauger zu einem zusammenhängenden Saugbehelf, der aufgrund seiner speziellen Form ein frühzeitiges Training der orofazialen Muskulatur im Sinne einer myofunktionellen Therapie erlaubt.
Schlagwörter: Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, Erstversorgung, Stillhilfe, Stillhütchen, Bonding
Seiten: 369-377, Sprache: DeutschZimmermann, Moritz / Mehl, AlbertIm digitalen dentalen Zeitalter gewinnt die virtuelle Behandlungsplanung des Patienten immer mehr an Bedeutung. Aufgrund neuer technologischer Möglichkeiten im CAD/CAM-Bereich erscheint eine interdisziplinäre vorhersagbare Patientenbehandlung im Sinne eines "backward planning" sinnvoll und realistisch. Mittels eines für den Patienten vorab erstellten virtuellen Smile Design kann bereits heutzutage ein ästhetisches virtuelles Ziel-Set-up für ein angestrebtes Behandlungsendergebnis erstellt werden. Ausgehend von diesem virtuellen Set-up können anschließend im interdisziplinären Kontext die weiteren Behandlungsschritte entschieden und mit dem Patienten kommuniziert werden. Der vorliegende Artikel stellt das Konzept des Smile Design sowie die hierfür zu beachtenden ästhetischen Analysen vor. Neben dem schrittweisen Vorgehen werden die verschiedenen Möglichkeiten und Systeme zur Erstellung eines virtuellen Smile Design dargestellt und miteinander verglichen. Nach einer Diskussion der Vorteile und Einschränkungen des virtuellen Smile Design werden die verschiedenen Möglichkeiten zur Integration eines 2-D Smile Design in den digitalen 3-D-Workflow aufgezeigt. Darüber hinaus werden neue Möglichkeiten wie die Integration des Smile Design in digitale Facescans sowie die dreidimensionale Verlaufsdiagnostik unter Verwendung von Intraoralscannern vorgestellt.
Schlagwörter: Smile Design, CAD/CAM, Gesichtsanalyse, Ästhetik, Intraoralscan, virtuelle Verlaufskontrolle
Seiten: 379-388, Sprache: DeutschGlasl, Bettina / Hourfar, Jan / Ludwig, BjörnRisiken und MöglichkeitenDie Distalisation und Mesialisation von einzelnen Zähnen und ganzer Zahngruppen sind heute dank skelettaler Verankerungsbehelfe in der Kieferorthopädie mit Erfolg umsetzbar. Besonderes Augenmerk gilt hierbei der Kieferhöhle und deren Ausdehnung - beispielsweise bei Zahnverlust. Die Risiken und Möglichkeiten dieser Behandlungsmethode sollen hier anhand von 5 Patientenfällen erörtert und dargestellt werden.
Schlagwörter: Zahnbewegung, Kieferhöhle, skelettale Verankerung
Seiten: 389-396, Sprache: DeutschBellingen, Viola / Schupp, WernerWirksamkeitsstudie zur Padovan-Methode®Veränderungen funktioneller Bewegungsabfolgen im orofazialen System, häufig einhergehend mit einem abweichenden Muskeltonus in diesem Bereich, beeinflussen die Formentwicklung von Kieferknochen und Zahnbögen. Aufgrund vielseitiger Wechselwirkungen der orofazialen Muskulatur mit weiteren Muskelsystemen des Körpers wirken sich Abweichungen in Bewegung und Muskeltonus in diesem Bereich häufig auf die gesamte Körperspannung und -haltung aus. Eine ganzheitliche Behandlung myofunktioneller Störungen, als mögliche Begleittherapie zur kieferorthopädischen Behandlung, scheint sinnvoll, um angestrebte Veränderungen des stomatognathen Systems erzielen und langfristig stabil halten zu können.
Schlagwörter: orofaziale Dysbalancen, myofunktionelle Therapie, primäre Mundfunktionen, ontogenetische Bewegungsmuster, langfristige Eutonisierung, Effektivitätstudie Padovan-Methode® NFR
Seiten: 397-404, Sprache: DeutschHourfar, Jan / Ludwig, BjörnDie erste Arbeit über die transversale Dehnung des Oberkiefers mit Öffnung der Sutur durch eine forcierte Gaumennahterweiterung (GNE) wurde von dem amerikanischen Zahnarzt Emerson Colon Angell im Jahr 1860 in der San Francisco Medical Press veröffentlicht. Das Konzept der transversalen Verbreiterung des Oberkiefers durch Öffnung der medianen Sutur stellt heute ein in der Kieferorthopädie etabliertes Verfahren dar. Ist dieses Vorgehen bei Kindern und adoleszenten Patienten meist erfolgreich, kann im Erwachsenenalter - nach dem Schluss der medianen Sutur - eine chirurgisch unterstützte GNE indiziert sein. Diesem Zweck dienend, wurden verschiedene Techniken beschrieben, die sich hinsichtlich des Umfangs der durchzuführenden Osteotomien teilweise erheblich unterscheiden.
Schlagwörter: Forcierte Gaumennahterweiterung, SARPE, modifizierte Osteotomie, Piezochirurgie
Orale EntwicklungsbiologieSeiten: 405-416, Sprache: DeutschRadlanski, Ralf J.In diesem Beitrag werden die Grundzüge der nachgeburtlichen Entwicklung des Gesichts dargestellt. Die für jedes Individuum unterschiedlichen Proportionen des Gesichts sind abhängig von der Aktivität der im Schädel komplex angeordneten Quellen des Wachstums. Aufgrund der Remodellierungsvorgänge, die ständig bis ins hohe Alter aktiv sind, bleiben die Einwirkungen auf das Gesicht erhalten. Dabei spielen auch die Entwicklung des Gebisses und der Einfluss der Weichgewebe bei den Gestaltveränderungen eine große Rolle. Dem puberalen Wachstumsschub kommt eine besondere Bedeutung bei der therapeutischen sagittalen Nachentwicklung der Mandibula zu. Die tatsächliche Wirkung der funktionskieferorthopädischen Geräte wird aber kontrovers diskutiert. Unbestritten ist, dass Remodellierungsvorgänge immer und ein gewisses Wachstum des Gesichts auch bis ins hohe Alter stattfinden.
Schlagwörter: Gesichtswachstum, postnatal
RepetitoriumSeiten: 417-429, Sprache: DeutschBock, Jens JohannesGrundlagen und Störungen der EinzelzahnentwicklungDas Orthopantomogramm ist ein unverzichtbarer Bestandteil der kieferorthopädischen Diagnostik vor, während und nach der aktiven Behandlung. Der sorgsame Umgang mit der Strahlenexposition bei gleichzeitig medizinisch notwendigen radiologischen Untersuchungen verlangt immer einer verantwortungsvolle Abwägung im Einzelfall. Die Leitlinien und Stellungnahmen der Fachgesellschaften bieten im Praxisalltag nicht immer eine zuverlässige Hilfe.
Schlagwörter: OPG, Zahnform, Wurzelform, Einzelzahnentwicklung
Die zertifizierte PatientenpräsentationSeiten: 431-442, Sprache: DeutschSilli, Silvia / Borbely, A.ZeitschriftenreferateSeiten: 443-446, Sprache: DeutschHourfar, JanDie differenzialdiagnostisch interessante KasuistikSeiten: 447-448, Sprache: DeutschBinger, Thomas / Reiter, JenniferBuchbesprechungSeiten: 449, Sprache: DeutschEllouze, Skander / Darque, FrançoisThe orthodontics of the future