Seiten: 281-282, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroSeiten: 286-309, Sprache: DeutschBazos, Panaghiotis / Magne, PascalUmfassende Kenntnisse zur räumlichen Verteilung der histoanatomischen koronalen Strukturen und zum dynamischen Lichtverhalten des natürlichen Gebisses eröffnen dem Behandler klare Vorteile bei der optischen Integration einer definitiven Versorgung. In diesem Artikel werden Erkenntnisse zur dynamischen Interaktion mit dem Licht und zum dreidimensionalen koronalen Aufbau der natürlichen Zähne vermittelt. Außerdem wird gezeigt, wie dieses Wissen in der klinischen und restaurativen Arbeit genutzt werden kann. Im Wesentlichen geht es hier darum, histoanatomische Beziehungen im Hinblick auf folgende Aspekte zu visualisieren und zu verdeutlichen: (1) Die dynamische Interaktion mit dem Licht; (2) die neun Elemente der visuellen Synthese; (3) die dynamische unendliche optische Dicke und (4) die Auswirkung der augmentierten visuellen Wahrnehmung des Zahnhartgewebes. Zudem werden verschiedene fotografische Beleuchtungstechniken dargestellt, um optische Zusammenhänge zwischen dem Schmelz, dem Dentin-Schmelz-Komplex und der Dentinmatrix zu visualisieren.
Seiten: 310-325, Sprache: DeutschTirlet, Gil / Crescenzo, Hélène / Crescenzo, Didier / Bazos, PanaghiotisEs gibt in der Zahnheilkunde Fortschritte bei den Adhäsivtechniken und bei den Komposit- und Keramikmaterialien. Diese Fortschritte ermöglichen die Reproduktion einer biomimetischen Übereinstimmung zwischen Restaurationsmaterialien und der umgebenden natürlichen Zahnsubstanz. Die Biomimetik oder Bio-Emulation ermöglicht die Verbindung zweier Grundvoraussetzungen für die aktuelle Therapie: den Gewebeerhalt und die Adhäsion. Dieses aktuelle Konzept erlaubt den Erhalt einer höchstmöglichen Menge an Zahnsubstanz und bietet eine außerordentliche klinische Lebensdauer sowie optimale ästhetische Ergebnisse. Auf diese Art können die biologischen, ästhetischen, biomechanischen und funktionellen Eigenschaften von Schmelz und Dentin erhalten werden. Mittlerweile können Zahnpräparationen verwendet werden, die den Erhalt von Schmelz und Dentin fördern und die Ädhäsion von Brücken im Front- und Seitenzahnbereich ermöglichen. Laut Prof. Urs Belser aus Genf begrenzt dies "den Ersatz früher eingebrachter, mangelhafter Kronen und devitaler Zähne, deren Erhalt zwar berechtigt ist, aber deren struktureller Zustand für ein zuverlässiges Bonding nicht ausreicht."1 Dieser Artikel befasst sich mit Keramikrestaurationen im Frontzahnbereich als besonderem Vorteil der biomimetischen Zahnheilkunde. Zusätzlich wird die Möglichkeit beschrieben, konventionelle Restaurationsarten im Frontzahnbereich als Ergänzung zu aufwendigeren und invasiveren Methoden der Rehabilitation zu integrieren.
Seiten: 326-336, Sprache: DeutschCalçada, Diogo / Correia, André / Araújo, FilipeZusammenfassung: Lange Zeit wurde versucht, ein geometrisches Muster bei den Oberkieferfrontzähnen zu erkennen. Der Goldene Schnitt, der Prozentsatz nach Preston, der Goldene Prozentsatz, die RED-Proportion (Recurring Esthetic Dental Proportion) sowie das jüngste Konzept, die Zahnproportions- Messlehre ("Gauge-Proportion"), sind alles Theorien, mit deren Hilfe versucht wird, mathematische und geometrische Relationen für die Oberkieferfrontzähne anwendbar zu machen.
Ziel: Die Proportionen der Oberkieferfrontzähne werden anhand einer Stichprobe einer portugiesischen Population untersucht, um herauszufinden, ob die bestehenden anthropometrischen Proportionen auch für die orale Rehabilitation anwendbar sind.
Material und Methode: 50 Zahnarztpatienten entsprachen den Einschlusskriterien. Von ihnen wurden standardisierte Frontal- und Lateralfotos des Frontzahnbereichs erstellt. Die Breite und Länge der Oberkieferfrontzähne wurden mittels einer Bildbearbeitungssoftware gemessen und die Daten mithilfe eines parametrischen Tests (t-Test) statistisch analysiert.
Ergebnisse: Die gemessenen Breiten und Längen stimmten mit den Werten überein, die der Proportion nach der Zahnproportions-Messlehre entsprechen, überschritten jedoch den für das Breiten-/Längenverhältnis empfohlenen Wert von 78 %. Die Proportionen zwischen der Breite der Oberkieferfrontzähne waren nicht konstant, wie vom Goldenen Schnitt und der RED-Proportion vorgegeben. In der Stichgruppe wurden Proportion nach Preston beobachtet. Die beobachteten Werte waren eher mit dem Goldenen Prozentsatz vergleichbar. Geschlechtsspezifisch war ein statistisch signifikanter Unterschied zu beobachten. Bei männlichen Probanden waren die Zähne größer dimensioniert als bei weiblichen.
Schlussfolgerung: Innerhalb der Einschränkungen dieser Studie - insbesondere hinsichtlich der Stichprobengröße - kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das Breiten-/Längenverhältnis der Oberkieferfronzähne mit dem der Zahnproportions-Messlehre übereinstimmte. Im Gegensatz zur Proportion nach Preston sind der Goldene Schnitt und die RED-Proportion als Methoden für die Bestimmung des Breitenverhältnisses der Oberkieferfrontzähne ungeeignet. Die beobachteten Prozentwerte entsprachen in etwa denen des Goldenen Prozentsatzes und konnten modifiziert werden, um die Population dieser Studie zu berücksichtigen.
Seiten: 338-358, Sprache: DeutschFerraris, Federico / Diamantopoulou, Sofia / Acunzo, Raffaele / Alcidi, RenatoZiele: Untersuchung, welchen Einfluss die Schichtdicke auf die optischen Eigenschaften zweier verschiedener Komposit- Schmelzfarben hat, von denen eine einen hohen und die andere einen herkömmlichen Brechungsindex hat.
Methode: Von den Komposit-Schmelzmassen Enamel Plus HRi (UE2) und Enamel Plus HFO (GE2) wurde eine Schmelzfarbe mit mittlerem Helligkeitswert ausgewählt. Enamel Plus HRi ist eine Komposit-Schmelzmasse mit hohem Brechungsindex. Die Proben wurden in fünf verschiedenen Dicken hergestellt: 0,3, 0,5, 1, 1,5 und 2 mm. Pro Material und Dicke wurden jeweils drei Proben hergestellt. Mithilfe eines Spektralfotometers (Spectroshade Micro, MHT) wurde jede Probe dreimal gemessen, vor einem schwarzen, einem weißen sowie vor einem Dentinhintergrund. Der Helligkeitswert, das Chroma, die Transluzenz und die Farbunterschiede (ΔE) der Proben wurden ermittelt. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte durch eine Pearson-Korrelationsanalyse, ANOVA und den Post-hoc-Tukey-Test.
Ergebnisse: Durch die Erhöhung der Schmelzdicke wurden bei beiden getesteten Materialien die Transluzenz und das Chroma des Dentins reduziert. Bei der Kompositmasse HRi führte die erhöhte Dicke zu einem höheren, bei dem HFO-Material zu einem reduzierten Helligkeitswert. Bei beiden getesteten Kompositmassen wurde für die jeweiligen Schmelzdicken ein signifikanter Unterschied beim Helligkeitswert, jedoch nicht bei den Transluzenz- und Chromawerten beobachtet. Bei einer Dicke von 0,5 mm oder darüber war der Farbunterschied zwischen ihnen wahrnehmbar.
Schlussfolgerungen: Die Komposit- Schmelzmasse mit dem höheren Brechungsindex (HRi) zeigt andere optische Eigenschaften als diejenige mit einem herkömmlichen Brechungsindex (HFO). HRi zeigt ein Verhalten, das dem natürlichen Zahnschmelz mehr ähnelt, da mit zunehmender Schmelzdicke auch der Helligkeitswert steigt.
Seiten: 360-369, Sprache: DeutschBrezavšcek, Miha / Lamott, Ulrich / Att, WaelWährend der Planung einer prothetischen Rehabilitation für ein parodontal geschädigtes Gebiss ist es für den Kliniker oft schwierig, geeignete Behandlungsmodalitäten für eine langfristige funktionelle und ästhetische Lösung auszuwählen. Eine korrekte Diagnose und Prognose der intraoralen Situation mithilfe der evidenzbasierten Zahnheilkunde ermöglicht es, eine geeignete Behandlungsstrategie zu entwickeln. Im vorliegenden zweiteiligen Artikel zur Behandlungsplanung wird ein systematischer Ansatz zur Untersuchung des Patienten sowie zur jeweiligen Zahnprognose vorgestellt. Zudem werden verschiedene Behandlungsmöglichkeiten mit herausnehmbarem und festsitzendem Zahnersatz beschrieben und die Begründung für die Entscheidungsfindung gegeben. Der definitive Behandlungsplan und seine Durchführung nach dem synoptischen Behandlungskonzept werden beschrieben und das klinische Endergebnis mit entsprechenden Ergebnissen in der Literatur verglichen.
Seiten: 370-385, Sprache: DeutschSalehi, Parisa / Oshagh, Morteza / Aleyasin, Zeinab S. / Pakshir, Hamid RezaEinführung: Neben der Kieferrelation sollte jedes Gesichtsmerkmal bei der kieferorthopädischen Behandlungsplanung berücksichtigt werden. Die Auswirkung von Stirn und Hals auf die Gesichtsästhetik ist bereits bekannt. In den meisten Studien wurde jedoch nicht untersucht, wie sich die Position von Stirn und Hals auf die Profilästhetik auswirkt. Hals und Stirn können Wechselwirkungen mit der Balance und der Ästhetik anderer Gesichtsmerkmale haben und insgesamt die Konvexität bzw. Konkavität des Profils verändern. Daher hatte diese Studie zum Ziel, anhand von Profilsilhouetten die Auswirkung der anteroposterioren Position von Hals und Stirn auf die Ästhetik von Kieferrelationen der Angle- Klassen I, II und III zu untersuchen.
Methode: Auf der Silhouette eines normalen Profils der Angle-Klasse I wurden durch Veränderung der Unterkieferposition Kieferrelationen der Angle-Klassen II und III dargestellt. Die folgenden Positionen wurden auch für Stirn und Hals ausgeführt: nach hinten versetzt, nach vorn versetzt sowie eine normale Position. 300 iranische Laien (150 männliche und 150 weibliche Probanden) wurden gebeten, die Profile auf einer Skala von 1 bis 7 nach ihrer Ästhetik zu bewerten. Die Hälfte der Probanden sollte sich die Profile als männlich, die andere Hälfte als weiblich vorstellen. Die Datenanalyse erfolgte mithilfe nicht parametrischer Methoden.
Ergebnisse: Das Profil mit einer Klasse-IKieferrelation wurde als am attraktivsten beurteilt, jeweils gefolgt von Klasse-IIund -III-Profilen. Die Studie hat gezeigt, dass es bei der ästhetischen Beurteilung verschiedener Positionen von Stirn und Hals statistisch signifikante Unterschiede gab (P 0,05). Bei Probanden mit normaler Stirn- und Halsposition und mit einer nach hinten versetzten Halsposition wurde die Klasse-I-Kieferrelation als am attraktivsten und die Klasse-IIIKieferrelation als am wenigsten attraktiv beurteilt. Für die Profile mit nach vorn versetzter Stirn wurde die Kieferrelation der Klasse II bei weiblichen und der Klasse I bei männlichen Probanden als am attraktivsten und der Klasse III bei Probanden beider Geschlechter als am wenigsten attraktiv beurteilt. Für das Profil mit nach hinten versetzter Stirn war Klasse I die best- und Klasse II die schlechtestbewertete Kieferrelation. Das Profil mit dem nach vorn versetzten Hals wurde in einer Klasse-III-Kieferrelation ästhetisch am besten, in einer Klasse- II-Kieferrelation am schlechtesten bewertet. Zwischen männlichen und weiblichen Profilen war in der Bewertung ein kleiner Unterschied zu beobachten (P 0,05). Auch die Bewertungstrends unterschieden sich leicht zwischen Männern und Frauen (P 0,05).
Schlussfolgerung: Diese Studie hat gezeigt, dass sich die anteroposteriore Position von Hals und Stirn auf die Attraktivität von Profilsilhouetten auswirkt. Nach Meinung von Laienprobanden war bei einem normalen Profil die Gesamterscheinung im Vergleich zur unabhängigen Bewertung der Hals- und Stirnposition wichtiger, bei Kieferfehlstellungen spielt jedoch die unabhängige Bewertung der Halsposition eine wichtige Rolle. Die bevorzugte Kieferrelation für Profile wurde für jede Stirn- oder Halsposition erörtert.
Seiten: 386-396, Sprache: DeutschRe, Dino / Cerutti, Francesca / Augusti, Gabriele / Cerutti, Antonio / Augusti, DavideZiel: Die Randpassung gilt als eines der wichtigsten Kriterien für Qualität und Erfolg von Vollkeramikrestaurationen. Ziel dieser In-vitro-Studie war die Untersuchung der Randpassung von Lava- Zirconia-Kronengerüsten mit einer Hohlkehl- bzw. einer Schulterpräparation.
Methoden: In zwei Kunststoff-Modellzähnen wurden unterschiedliche Präparationen vorgenommen: Ein Molar wurde mit einer Hohlkehle (C) und ein Prämolar mit einer abgerundeten Schulterpräparation (RS) versehen. Die Kunststoffmodelle wurden jeweils zehnmal mithilfe von silikonbasierten Abformmaterialien dupliziert und Arbeitsstümpfe mit Typ- IV-Dentalgips hergestellt. Insgesamt 20 Gerüste wurden in zwei Gruppen eingeteilt (n = 10 für die jeweilige Art der Präparationsgrenze). Nach dem Zufallsprinzip wurden an den Stümpfen 50 Messpunkte entlang der Präparationsgrenze ausgewählt. Die Randspaltmessung - die vertikale marginale Diskrepanz - erfolgte unter einem Lichtmikroskop mit 100-facher Vergrößerung, ohne dass die Kronen zementiert worden waren. Die durchschnittliche Breite des Randspalts und Standardabweichungen wurden berechnet und mithilfe der Einwegvarianzanalyse (ANOVA) die Unterschiede bei den verschiedenen Präparationsarten bestimmt (a = 0,05).
Ergebnisse: Der durchschnittliche Randspalt betrug 30 ± 3 μm für die C-Gruppe und 28 ± 4 μm für die RS-Gruppe. Die Einwegvarianzanalyse (ANOVA) ergab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (P = 0,23).
Schlussfolgerungen: Innerhalb der Einschränkungen dieser Studie lagen alle Randdiskrepanzen unterhalb der festgelegten klinisch akzeptablen Grenze von 120 μm. Die Hohlkehl- und die Schulterpräparationen zeigten keine Unterschiede bezüglich der Größe des Randspalts. Klinische Signifikanz: Die Art der verwendeten Finierinstrumente ist ein leicht zu wählender Parameter vor der Präparation natürlicher Zähne. Um eine akzeptable Randpassung für die geprüften Zirkonoxidgerüste zu erreichen, erwiesen sich beide untersuchten Arten von Präparationsgrenzen als hilfreich für den Kliniker.
Seiten: 398-407, Sprache: DeutschSibilla, Pietro / Cogo, Enrico / Turrini, Roberto / Calura, Giorgio / Fradeani, MauroDie Planung einer ästhetischen Rehabilitation stellt für den Kliniker und das Behandlungsteam eine Herausforderung dar, wenn die Zähne verfärbt sind. Behandlungsziel sollte sein, möglichst minimalinvasive Methoden anzuwenden und Materialien einzusetzen, die den Erhalt des Zahnhartgewebes ermöglichen. Wenn Verfärbungen an zu versorgenden oder benachbarten Zähnen vorliegen, muss das Zahnhartgewebe behandelt werden. Hierzu dienen ein Bleaching und die Versorgung mit Materialien, die das Management diverser klinischer Situationen, wie Farbunterschiede zwischen den Zähnen, ermöglichen. Dazu werden Restaurationsmaterialien benutzt, die einheitliche Ergebnisse in denjenigen Bereichen erbringen, in denen Verfärbungen maskiert werden müssen. Der Einsatz von Bleachingtechniken in Verbindung mit restaurativen Keramikmaterialien ermöglicht es, ausgezeichnete ästhetische Ergebnisse zu erreichen. In diesem Artikel wird beschrieben, wie ein Bleaching hinsichtlich der Zeitplanung in eine prothetische Behandlung integriert werden kann und welche Faktoren bei dem Zeitmanagement zu berücksichtigen sind.
Seiten: 409-418, Sprache: Deutsch