Seiten: 11-23, Sprache: DeutschSchmidbauer, Thomas / Krekeler, GisbertSeit der Entdeckung der Bone Morphogenetic Proteins konnten in der Forschung große Fortschritte erzielt werden. Inzwischen liegen die Bone Morphogenetic Proteins in klinisch anwendbarer Form vor. Mit der Zulassung von rhBMP-2 und rhOP-1 (BMP-7) für die klinische Anwendung am Menschen in der Orthopädie ist ein therapeutischer Einsatz möglich. Auf dem Gebiet der zahnärztlichen Implantologie konnten in Tierexperimenten viel versprechende Ergebnisse erzielt werden, in den ersten klinischen Studien jedoch nur mehr oder weniger gute Resultate. Angesichts dieser Erkenntnisse und der vergleichsweise hohen Kosten ist eine breite klinische Anwendung noch nicht möglich. Zukünftig ergeben sich jedoch viele interessante und viel versprechende Ansätze und Aspekte für den Einsatz der Bone Morphogenetic Proteins in der zahnärztlichen Implantologie.
Schlagwörter: Bone Morphogenetic Proteins, Osteoinduktivität, Augmentation, Periimplantitisbehandlung, Langzeitstabilität
Seiten: 25-36, Sprache: DeutschWolfart, StefanIn unserer Gesellschaft werden die Ansprüche an die Qualität der medizinischen Versorgung immer höher. Es ist wünschenswert, über Instrumente zu verfügen, die es ermöglichen, ein zahnärztliches Behandlungsergebnis bereits in der Planungsphase zu simulieren, noch bevor die Behandlung begonnen wurde. Die digitale Veränderung von Bildern ("Digital Imaging") könnte hierbei schon bald ein wichtiges Instrumentarium in der zahnärztlichen Praxis sein. Die Grundlage für jedes digital bearbeitete Bild ist eine digital vorliegende Fotografie. Idealerweise wählt man einen Bildausschnitt, der ein starkes Lachen des Patienten zeigt. Dieser wird mit einer Bildbearbeitungssoftware (z. B. Adobe Photoshop) verändert. Nach Befunderhebung beim Patienten und Erstellung des zahnärztlichen Therapieplans wird dieser Schritt für Schritt mittels Digital Imaging simuliert. Hierzu werden gesunde Strukturen aus dem Ursprungsbild herauskopiert und an die Position der zu ersetzenden Strukturen angepasst. Die so vorbereiteten Elemente werden über die geschädigten Zähne und Weichgewebe geschoben und überlagern diese. Strukturen mit geringen Fehlern können mit bestimmten Korrekturfunktionen auch direkt im Ursprungsbild verbessert werden. So ergibt das Ursprungsbild mit den korrigierten Elementen das Digital Imaging. Die Umsetzung dieses Vorgehens wird anhand von drei klinischen Fallbeispielen dargestellt.
Schlagwörter: Bildbearbeitung, Diagnostik, Digital Imaging, Frontzahnrestauration, Behandlungsziel
Seiten: 39-50, Sprache: DeutschMericske-Stern, ReginaImplantate mit einem reduzierten Durchmesser können in anatomischen Situationen mit verringerter Knochenbreite des Kieferkamms eingesetzt werden, aber auch bei schmalen Einzelzahn- und kleinen Schaltlücken. Das Ziel dieser Studie bestand in der klinischen Beurteilung von ITI-Implantaten mit einem reduzierten Durchmesser von 3,3 mm. Alle Patienten, die an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik mit Implantaten und Rekonstruktionen behandelt werden, durchlaufen ein chirurgisches und prothetisches Standardprozedere. Anschließend werden sie in die regelmäßige Nachsorge aufgenommen. Insgesamt wurden in einem Zeitraum von über zehn Jahren 149 zahnlose oder teilbezahnte Patienten mit insgesamt 289 ITI-Implantaten mit einem Durchmesser von 3,3 mm versorgt. Die minimale Beobachtungszeit im Rahmen dieser Studie betrug drei Jahre. Die Implantate dienten zur Befestigung von Hybridprothesen oder totalen Brücken beim zahnlosen Patienten beziehungsweise von Einzelzähnen oder kürzeren Brücken bei teilbezahnten Patienten. Es wurden die kumulative Überlebensrate der Implantate errechnet, alle im Zusammenhang mit den Implantaten auftretenden Misserfolge und Komplikationen analysiert sowie alle prothetischen Komplikationen in drei verschiedenen Kategorien zusammengestellt. Folgende Ergebnisse ließen sich feststellen: Drei Implantate gingen bei derselben Patientin während der Einheilphase verloren. Es wurden vier Implantatfrakturen beobachtet, zwei Frakturen bei Implantaten mit einer Länge von 8 mm, zwei bei solchen mit einer Länge von 10 mm. Die Frakturen traten nach einer Liegedauer von drei, vier, acht und neun Jahren auf. Die kumulative Überlebensrate nach acht Jahren betrug 95,3 %. Vier Implantate zeigten während der Beobachtungszeit eine periimplantäre Infektion, die aber mit entsprechenden Maßnahmen behoben werden konnte. Die prothetischen Komplikationen betrafen Lockerung von Okklusal- und Stegschrauben, Druckstellen durch die Hybridprothese oder notwendige okklusale Korrekturen. Es wurden auch zwei Stegfrakturen beobachtet. Aus der Studie lässt sich ableiten, dass die ITI-Implantate mit reduziertem Durchmesser eine vergleichbare Überlebensrate wie Standardimplantate aufweisen. Es scheint eine leicht erhöhte Frakturgefahr zu bestehen. Zu bedenken ist, dass Ermüdungsbrüche eher Spätmisserfolge darstellen. Es müssen jeweils die entsprechenden Indikationen berücksichtigt werden.
Schlagwörter: Durchmesserreduzierte Implantate, reduzierte Kieferkammbreite, Überlebensraten, Misserfolge
Seiten: 53-60, Sprache: DeutschBenner, Klaus-U. / Bauer, Florian / Heuckmann, Karl-HeinzIn der vorliegenden Arbeit werden ein System und eine Technik zur minimalinvasiven, schnell erlern- und durchführbaren sowie sicheren Ablösung der Schleimhaut im Bereich des Bodens des Sinus maxillaris vorgestellt. Die Elevation der Schneider-Membran ist Vorbedingung für eine Augmentation und damit die Schaffung eines suffizienten ossären Implantatlagers bei Atrophien im Oberkieferseitenzahnbereich. Als Vorbild dient die so genannte Osteotome Sinus Floor Elevation (OSFE) nach Summers, die allerdings eine deutliche Einschränkung hinsichtlich der sicheren vertikalen Ablösung der Schleimhaut beinhaltet. Durch den Einsatz eines aufeinander abgestimmten BASS-Systems - der Kombination eines abschirmenden Osteotoms mit einem flüssigkeitsauffüllbaren Ballonkatheters - wird die sichere Ablatio der Sinusbodenschleimhaut - auch bei eventuell vorhandenen Underwood-Septen - ermöglicht. Die Resultate aus präklinischen Studien an formalinfixierten Humanpräparaten (makroskopisch und histologisch) werden präsentiert und diskutiert.
Schlagwörter: Geschlossener Sinuslift, ballonassistierte Sinusbodenschleimhautelevations(BASS)-Technik, minimalinvasiver Sinuslift, OSFE nach Summers, kontrollierte Sinusbodenaugmentation
Seiten: 61-73, Sprache: DeutschBoeckler, Arne / Schubert, Johannes / Senke, Andreas / Setz, JürgenDie moderne und komplexe Rehabilitation von Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten ermöglicht den Betroffenen eine Behandlung mit funktionell und ästhetisch zufrieden stellenden Resultaten. Vor allem bei der Therapie älterer Patienten steht dabei die prothetische Versorgung im Mittelpunkt der ärztlichen und zahnärztlichen Bemühungen. Aufgrund der morphologischen Besonderheiten dieser Patientengruppe ist die Rehabilitation des zahnlosen Oberkiefers häufig nur durch implantatgetragenen Zahnersatz möglich. Dabei kann vor allem durch bedingt abnehmbare Prothesen der notwendige Ersatz der fehlenden Hart- und Weichgewebe erreicht werden. Galvanisch gefertigte Mesostrukturen in Kombination mit individuell gefrästen Stegen stellen ein optimales Mittel zur Retention derartiger prothetischer Konstruktionen dar. Anhand eines klinischen Falls mit besonders ungünstigen Voraussetzungen werden die Vorteile und Besonderheiten, aber auch die Schwierigkeiten dieses Versorgungskonzepts dargestellt.
Schlagwörter: Implantatgetragener Zahnersatz, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, individuell gefräster paralleler Steg, galvanisch gefertigter Stegreiter
Seiten: 75-87, Sprache: DeutschGallardo-Lopez, Luis / Schmidt-Schaeffer, Viola / Steveling, HelmutDie Berücksichtigung des Durchtrittsprofils (Emergence profile) implantatgetragener Restaurationen rückt seit einigen Jahren immer mehr in den Mittelpunkt der zahnärztlichen Tätigkeit. Neben der möglichst korrekten Positionierung der Implantatachse ist im Oberkiefer besonders die knöcherne Rekonturierung des zahnlosen Alveolarfortsatzes wichtig. In der Umgebung der implantatgetragenen Restauration sollte eine ideale Weichgewebesituation geschaffen werden. Dadurch werden nicht nur die rein ästhetischen Aspekte berücksichtigt, es wird auch eine adäquate Pflege im Bereich der Schleimhautperforation ermöglicht. Anhand des Astra-Implantatsystems wird dargestellt, dass die Formgebung am besten mit einer provisorischen Krone gelingt. Anschließend erfolgt die definitive Versorgung mit einer subgingival gelegenen Keramikschulter, die direkt auf das Abutment aufgebrannt wird. Die endgültige Krone kann entweder in Metall-Keramik oder als metallfreie Keramikkrone hergestellt werden.
Schlagwörter: Emergence profile, keramische Abutments, Astra-Implantat, Aluminiumoxid, Keramikschulter