OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden klinischen Studie sollte ein möglicher Zusammenhang zwischen kritischen Lebensereignissen und dem Vorliegen einer aggressiven Parodontitis geprüft werden. 150 Patienten mit einer aggressiven Parodontitis (PARO-Gruppe) und 153 parodontal gesunde Kontrollpersonen vergleichbaren Alters und Geschlechts wurden zahnärztlich untersucht (CPITN, OPG-Aufnahmen, DMF-T) und mit Hilfe eines speziellen Fragebogens über kritische Lebensereignisse befragt. Der Vergleich zwischen den Patientengruppen zeigte hinsichtlich kritischer Lebensbereiche zum Teil statistisch signifikante Unterschiede. Die Kontrollgruppe wies gehäuft geringere Stressempfindungswerte (Bewertungsskala: 0–3) im eigenen Lebensumfeld auf als die PARO-Gruppe. Der durchschnittliche Intensitätswert (Grad 0–3) für innere Unruhe zeigte bei der Gruppe parodontal erkrankter Patienten einen Wert von 0,8 (SD±0,77), bzw. für die Kontrollgruppe einen Wert von 0,48 (SD±0,62). Die Frage nach gravierenden beruflichen Veränderungen (Grad 0–10) ergab innerhalb der PARO-Gruppe den Wert 4,05 (SD±1,91) bzw. 2,50 (SD±2,12) bei der Kontrollgruppe. Schmerzen im Bereich der Kaumuskulatur vermerkten 17,3% der Patienten der PARO-Gruppe, bzw. 9,2% der Kontrollpersonen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie legen den Schluss nahe, dass Stressfaktoren und kritische Lebensereignisse einen ungünstigen Einfluss auf den Verlauf marginaler Parodontitiden ausüben können.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie manuellen Fertigkeiten sind nur ein Teil der Anforderungen für den späteren Zahnarzt, aber eine sehr bedeutsame Komponente, die geprüft werden sollte. Mit der durchgeführten Untersuchung wurden fachgebietsunabhängig feinmotorische Fertigkeiten geprüft. Bis heute ist keine objektive praktikable Lösung bekannt. In der Längsschnittstudie wurden 88 Zahnmedizinstudenten und als Vergleichsgruppe 23 Medizinstudenten untersucht. Zur Analyse wurden vier Feinmotoriktests jeweils zu Beginn des 2. und des 6. Semesters durchgeführt. Dies waren: der Tremometertest, der Tremometertest mit Spiegel, der Zweihandsinusoidtest und das Bogenschießen mit einem elektronischen Spiel. Beim Vergleich der Leistungen am Testtag 1 hatten die Medizinstudenten die besseren Leistungen. In der Verlaufsbe-trachtung zeigte sich eine Stagnation der Leistungen bei den Medizinstudenten und eine signifikante Verbesserung der Leistungen der Zahnmedizinstudenten. Das bedeutet, dass das Testsystem für einen Test im Verlauf des Studiums verwendbar, eine Nutzung als Eingangstest aber nicht möglich ist. Fachspezifische Eingangstests vor dem Studienbeginn erscheinen nicht sinnvoll.
OriginalarbeitSprache: DeutschAnhand einer Fragebogenstudie sollte die Selbsteinschätzung der oralen Gesundheit sowie das Mundhygienebewusstsein von 551 schwangeren Frauen (Alter 29,2 ± 4,5 Jahre) erfasst werden. Des Weiteren wurden die Häufigkeiten zahnärztlicher Behandlungstermine, Grundeinstellung zu Prophylaxemaßnahmen bei Kindern, gegenwärtige Situation sowie der mögliche Einfluss psycho-sozialer Faktoren ermittelt. Die Umfrage belegte, dass 37 % aller Frauen signifikante Mängel des Mundhygienebewusstseins aufwiesen. 36 % der Schwangeren gaben an, unter dentalen Problemen zu leiden, 63 % vermerkten parodontale Schwierigkeiten und 29 % der Frauen hatten in der Schwangerschaft trotz oraler Beschwerden keinen Zahnarzt aufgesucht. Psycho-physische Schwangerschaftsbeschwerden unterschiedlicher Art wurden von 18 % der Frauen angegeben. Diese Schwangeren zeigten im Gegensatz zu Frauen mit unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf signifikant häufiger Zahnprobleme (45 % vs. 34 %), Zahnverlust (7 % vs. 2 %) sowie entzündlich-ödematöse Gingivaveränderungen (33 % vs. 20 %). Ebenso wiesen diese Frauen hinsichtlich Karies- bzw. Gingivitisätiologien und Prophylaxekonzepten bei Kindern einen geringeren Wissensstand auf (31 % vs. 46 %). Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen die Notwendigkeit einer intensiven zahnärztlichen Betreuung von Schwangeren insbesondere bei Vorliegen von psychosozialen Schwangerschaftsbelastungen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, wie Zahnärzte auf Zahnschäden infolge einer bulimischen Essstörung reagieren und welche weiterführenden Empfehlungen bezüglich Zahnhygiene und Behandlung der Grunderkrankung sie geben. Dazu wurde 2003 ein Fragebogen den Mittelfränkischen und Oberfränkischen Zahnärztlichen Mitteilungen, die an insgesamt 2192 Zahnärzte verschickt werden, beigelegt. Er enthielt 10 Fragen, von denen drei Alter, Geschlecht und Berufssituation der Befragten und sieben weitere ihre Einstellung gegenüber Behandlungsempfehlungen betrafen. 128 ausgefüllte Fragebögen wurden zurückgesendet. 40% der befragten Zahnärzte nahmen an, nicht als erste im Gesundheitswesen Tätige die Essstörung bei ihren Patientinnen und Patienten erkannt zu haben. 65% der Befragten gaben an, mit Patientinnen und Patienten, die bulimietypische Zahnschäden aufwiesen, immer ein Gespräch über die Grunderkrankung zu führen. Zur Mundhygiene nach dem Erbrechen wurde von 67% der befragten Zahnärzte empfohlen, die Zähne nicht zu putzen. 73% schlugen vor, nach dem Erbrechen den Mund mit Wasser zu spülen. 57% erachteten nach dem Erbrechen das Anwenden einer Fluoridlösung für sinnvoll. Viele der an der Befragung teilnehmenden Zahnärzte erkennen Zahnschäden infolge bulimischer Essstörungen. Ihnen kommt in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Essstörungen eine wichtige Rolle bezüglich Ersterkennung, Beratung in Sachen Zahnhygiene und Weitervermittlung im Gesundheitssystem zu, wobei eine breitere Kooperation zwischen Zahnärzten und Experten auf dem Gebiet der Essstörungen sinnvoll erscheint.
OriginalarbeitSprache: DeutschFür die Beurteilung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität (MLQ) werden Instrumente wie das Oral Health Impact Profile (OHIP) eingesetzt. Neben der englischen Originalversion (OHIP-49) mit 49 bzw. in den deutschen Versionen mit 49 und 53 Fragen (OHIP-G49; OHIP-G53) gibt es auch eine Kurzversion mit 14 Items (OHIP-G14). Kurze Instrumente benötigen weniger Zeit und Aufwand und können eher in den Praxisablauf integriert werden. Sie haben jedoch ihre Limitationen, da bei ihrer Anwendung weniger Informationen erhoben werden. Es war Ziel der Studie, die beiden Versionen OHIP-G49 und OHIP-G14 in ihrem Informationsgehalt bei Patienten in prothetischer Behandlung zu vergleichen. In einer Gruppe von 107 prothetischen Patienten wurde die MLQ der Probanden mittels OHIP-G49 vor dem Beginn der Behandlung, 1 Monat sowie 6–12 Monate nach der Behandlung mit dem OHIPG-49-Fragebogen untersucht. Der Verlauf der MLQ für Patienten mit festsitzendem, abnehmbarem und totalem Zahnersatz wurde in einer multivariaten negativen binomialen Regressionsanalyse untersucht. Die Größe der Variableneffekte (Therapiegruppen, Nachuntersuchungszeitpunkt) und das Niveau ihrer statistischen Signifikanz waren in der kurzen und der langen OHIP-Version nahezu identisch. Wichtige Informationen für die prothetische Planung und die Erfolgsbewertung der Therapie, die in den Einzelfragen enthalten sind, werden mit dem OHIP-G14 auf Grund der Kürzung des Instrumentes jedoch weniger detailliert erfasst.