OriginalarbeitSprache: DeutschTotaler Zahnverlust und die damit verbundenen morphologischen Veränderungen der oralen Hart- und Weichgewebe können zu funktionellen, ästhetischen und/oder psychosozialen Beeinträchtigungen des betroffenen Patienten führen und erfordern die Rehabilitation mit prothetischen Rekonstruktionen [1, 21]. Da das Ausmass dieser Beeinträchtigungen die Prognose der verschiedenen Therapiemittel beeinflusst, ist eine umfassende Diagnostik beim zahnlosen Patienten erforderlich und stellt die Grundlage für die Entscheidungsfindung dar.
PraxisletterSprache: DeutschPraxisletterSprache: DeutschPraxisletterSprache: DeutschOriginalarbeitSprache: DeutschZur definitiven Restauration wurzelkanalbehandelter Zähne stehen heute zahlreiche neue Stift- und Werkstoffsysteme zur Verfügung. Ziel dieser Studie war die retrospektive Erfassung definitiver Versorgungen wurzelkanalbehandelter Zähne aus einer deutschen Zahnarztpraxis. Anhand eines speziellen Auswertungsbogens wurden 728 endodontisch behandelte und definitiv versorgte Zähne von 395 Patienten (158 Männer und 237 Frauen; Durchschnittsalter der Patienten: 46,0 ± 11,8 Jahre) erfasst und dokumentiert. Bewertet wurden: Wurzelkanaltechniken, nachfolgende definitive Restaurationsmaßnahmen einschließlich Stiftsysteme, die Wartezeiten bis zur Endversorgung sowie mögliche Komplikationshäufigkeiten. Die Studie zeigte eine Erfolgsrate der untersuchten Zähne von 85,7%. Gravierende Misserfolge (WSR, Extraktion) fanden sich in 5,1% der Fälle. Zähne ohne Metall-Stiftversorgungen wurden meist innerhalb weniger Wochen (Median: 0,3 Wochen) definitiv versorgt. 53,2% aller untersuchten Zähne wurden provisorisch mit Kompositen versorgt. Die definitive Therapie erfolgte in 45,3% der wurzelkanalbehandelten Zähne mit Kronen (Edelmetall, Keramik) und in 26,1% mit plastischen zahnfarbenen Materialien. Des Weiteren wurde bei mangelnder Restaurationsmöglichkeit in 31,6% der Fälle eine Metall-Stiftversorgung durchgeführt. Die Cox-Analyse ergab, dass das relative Komplikationsrisiko nach konservativer Versorgung um 70% geringer war, als bei Metall-Stiftversorgungen. Die vorliegende Studie belegt einen hohen Erfolg der endodontischen Versorgung, wobei Zähne mit Stiftversorgung einen höheren Misserfolg zeigen. Moderne adhäsive nicht-metallische Stiftsysteme stellen folglich eine gute Alternative dar.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Studie sollte die antibakterielle Wirkung von Ledermix und reinem Demeclocyclin hinsichtlich Konzentrationsabhängigkeit und Wirkdauer untersucht, und die Effektivität beider Präparateformen miteinander verglichen werden. Für die Versuche wurden die Keime Streptococcus oralis, Actinomyces naeslundii, Micromonas micros und Prevotella denticola verwendet. Die Untersuchung zur Konzentrationsabhängigkeit und Dauer der Ledermix- bzw. Demeclocyclinwirkung erfolgte mit Hilfe des Agardiffusionstestes unter Ausmessung der gebildeten Hemmhöfe über einen Zeitraum von 96 Stunden. In einer weiteren Untersuchung zur antibakteriellen Wirkung von Ledermix bzw. des reinen Demeclocyclins wurden von beiden Substanzen 0,4%ige Lösungen hergestellt und diese mit den einzelnen Bakterienarten versetzt. Als Kontrolle dienten Bakteriensuspensionen, die ausschließlich Nährmedium enthielten. Die Bestimmung der Keimreduktionsrate erfolgte durch mehrere Probeentnahmen innerhalb eines Zeitraumes von insgesamt 24 Stunden. Im Agardiffusionstest zeigte sich eine antibakterielle Überlegenheit des Ledermix gegenüber dem reinen Demeclocyclin nach 48 Stunden sowie eine konzentrationsabhängige Wirksamkeit. In der Untersuchung zur Keimreduktionsrate war innerhalb der ersten 12 Stunden eine keimabhängige, unterschiedlich stark ausgeprägte antibakterielle Wirkung der beiden Substanzen feststellbar. Nach 12 bis 24 Stunden waren aber auf allen Platten, unabhängig von der Applikationsform des einwirkenden Antibiotikums, keine Kolonien mehr auszählbar. Weitere Untersuchungen werden klären müssen, inwieweit diese in vitro gefundenen Ergebnisse auf die komplexe In-vivo-Situation übertragen werden können.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer Einfluss der dentalen Kompositkomponenten Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA), Hydroxyethylmethacrylat (HEMA) und Bisglycidylmethacrylat (Bis-GMA) wurde in vitro auf die Freisetzung von Laktatdehydrogenase (LDH) aus humanen Gingiva- und Pulpafibroblasten hin untersucht. Die konfluenten Zellen beider Zelllinien wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen von TEGDMA, HEMA und Bis-GMA bei einer Temperatur von 37 °C und einer 5 %igen CO2-Atmosphäre für 24 und 48 h inkubiert. Die LDH-Freisetzung wurde gemessen und die Werte als prozentualer LDH-Gehalt angegeben. Die Werte wurden auf einer logarithmischen Konzentrationsskala aufgetragen und die Konzentration im Wendepunkt der sigmoidalen Regressionskurve als EC50-Wert bestimmt. In beiden Zelllinien wurde ein signifikanter Anstieg (p 0,05) der LDH-Freisetzung nach 24 und 48 h Inkubationszeit gefunden. Beide Zelllinien zeigten ein ähnliches Verhalten nach Exposition gegenüber den (Ko)Monomeren. Die Toxizität nahm in der Reihenfolge HEMA TEGDMA Bis-GMA zu.
OriginalarbeitSprache: DeutschEs wurde die Zytotoxizität der Kompositkomponenten Triethylenglycoldimethacrylat (TEGDMA), 2-Hydroxyethylmethacrylat (HEMA), Bisglycidylmethacrylat (Bis-GMA) und Urethandimethacrylat (UDMA) untersucht. Proliferierende Gingivafibroblasten wurden 24 bzw. 48 Stunden mit und ohne die Kompositkomponenten inkubiert, wobei das Tetrazoliumsalz XTT 4 h vor Ende dieser Inkubationszeit zugegeben wurde. Die Formazanbildung wurde anhand eines Mikrotiterplattenlesegerätes quantifiziert. Der EC50-Wert (effektive Dosis, bei der 50 % der vitalen Zellen absterben) wurde durch Anfitten einer sigmoidalen Regressionskurve an die Messwerte bestimmt. Die zytotoxischen Effekte der Kompositkomponenten auf Gingivafibroblasten ergaben folgende Reihenfolge von der höchsten zur niedrigsten Toxizität: Bis-GMA > UDMA > TEGDMA > HEMA.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der konservierenden Zahnheilkunde zeichnet sich ein Trend zu minimalinvasiver Therapie und prophylaktisch orientierten Behandlungskonzepten ab. Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte der Einfluss eines lasergestützen Kariesdiagnosegerätes (DIAGNOdent, Fa. KaVo, Biberach) auf die Therapieentscheidung untersucht werden.
An der vorliegenden Studie nahmen 7 männliche und 13 weibliche studentische Probanden im Alter zwischen 23 und 30 Jahren teil, die mindestens drei Seitenzähne ohne Füllungen u./o. Kavitationen aufweisen mussten. 202 Zähne wurden ausgewählt und von 11 Zahnärzten der Universität Mainz untersucht. Zunächst erfolgte eine Therapieempfehlung nach visueller Befundung der Zähne durch jeden Untersucher, danach eine Messung der Kauflächen mit dem Lasergerät und anschließend eine definitive Therapieentscheidung. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv.
Bezüglich der Therapieentscheidung "Kontrolle" gab es in 68,2% der Fälle Übereinstimmungen in den Therapieentscheidungen nach visueller und lasergestützter Kariesdiagnostik, bei der Entscheidung "Fluoridierung" waren es 71,6%, bei der "Fissurenversiegelung" 55,1%, bei der "erweiterten Fissurenversiegelung" 54,1% und bei der Füllungstherapie 80,4%. Die Kappa-Werte für die Übereinstimmung der einzelnen Untersucher bezüglich der Therapieentscheidung nach visueller Diagnostik lagen zwischen 0,196 und 0,473, nach lasergestützter Diagnostik zwischen 0,75 und 0,84 und im Rahmen der definitiven Therapieentscheidung zwischen 0,309 und 0,397.
Der Einfluss des DIAGNOdent-Gerätes auf die Therapieentscheidung wirkte sich besonders bei klinisch nicht eindeutig erscheinenden Fällen aus, bis zu ein Drittel der Befunde führte zu der jeweils invasiveren Therapie. Die hohen Übereinstimmungen bei den Lasermessungen spiegelten sich jedoch nicht in gleichem Maße bei den Therapieentscheidungen wider.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer häufige Genuss von Soft Drinks und anderen Getränken kann zu gravierenden Defekten der Zahnhartsubstanz führen. In einer In-vitro-Studie sollte das erosive Verhalten verschiedener säurehaltiger Getränke auf die Schmelzoberfläche untersucht werden. Für die Untersuchung kamen ausschließlich vollretinierte Weisheitszähne junger Patienten (21 – 24 Jahre) zur Anwendung. Die Zahnscheiben (n=6 pro Zahn) wurden über einen Zeitraum von 6 Stunden bei 37°C mit verschiedenen Getränken (Cola pH=2,3, Eistee mit Zitrone pH=2,9; Apfelsaft pH=3,3, Weißwein pH=3,3) und die Kontrollen mit 0,9% Kochsalzlösung (pH=6,5) inkubiert. Mit Hilfe der Elektronenstrahl-Mikrosonde (Jeol JXA 8900 RL) erfolgte die quantitative Elementanalyse für CaO, P2O5, Cl, F, MgO, SrO, Ce2O3 und SiO2 in Schmelzschichttiefen von 5 bis 50 µm. Die Untersuchung zeigte einen substratabhängigen Mineralverlust der obersten Schmelzschichten bis in Tiefen von 30 µm insbesondere bei den Hauptbestandteilen CaO und P2O5. Aus den chemischen Analysen konnten z.B. für die Tiefe von 10 µm folgende Mineralverluste berechnet werden: Weißwein (16 %), Cola (14,5 %), Apfelsaft (6,5 %), und Eistee mit Zitrone (6,5 %). Ein linearer Zusammenhang zwischen den Mineralverlusten und dem pH der Getränke war nicht erkennbar. Eine Umrechnung der Gewichtsprozente der chemischen Analysen von Ca und P auf deren Atomprozente zeigte, dass diese Hauptkomponenten nicht in signifikant unterschiedlichen Anteilen bei der Erosion aufgelöst werden. Das Verhältnis Ca- und P-Elemente blieb nahezu gleich. Der in der Studie nachgewiesene Mineralverlust belegt die relativen erosiven Eigenschaften der getesteten säurehaltigen Getränke. Da unter In-vivo-Bedingungen jedoch zahlreiche modifizierende Faktoren die Schmelzoberfläche beeinflussen, muss eine direkte Übertragung der In-vitro-Studie zurückhaltend betrachtet werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschOriginalarbeitSprache: DeutschZielstellung unserer Untersuchungen war es, in einer In-vitro-Untersuchung mittels eines Monospezies-Modells mit verschiedenen Spezies sulfat-reduzierender Bakterien (SRB) im Vergleich mit Porphyromonas gingivalis (HG 91) FDC3 aus dem "red complex" nach Socransky et al. den Einfluss auf die Degradation und die Biofilmbildung auf verschiedenen resorbierbaren Kunststoff-Barriere-Membranen sowohl qualitativ zu beschreiben als auch über einen Zeitraum von 6 Monaten mit der Rasterelektronenmikroskopie (REM) zu untersuchen. Auf dieser Grundlage entwickelten wir ein Mono-Spezies-Biofilmmodell zur qualitativen rasterelektronenmikroskopischen Analyse in einer festgelegten Zeitreihe von insgesamt 24 Wochen sowie zur Untersuchung der Membrandegradation. Wir verwendeten folgende Monospezies-Modelle auf zwei verschiedenen resorbierbaren Barriere-Membranen:
• Desulfovibrio fairfieldensis (GW0706)
• Desulfomicrobium orale (M 2509)
• Misch-Kultur aus beiden SRB-Spezies
• Porphyromonas gingivalis (HG 91) FDC381
• Prevotella intermedia
Die verwendeten Bakterien-Spezies und die SRB-Mischkultur kolonisieren auf beiden Barriere-Membrantypen fast gleichermaßen. Zur Besiedlung kam es vorrangig an den rauen Stellen der Membranen und in den herstellungsbedingten Rautiefen. Durch die differente Oberflächenbeschaffenheit beider Membranen ergaben sich unterschiedliche Adhäsionsnischen. Im Gegensatz dazu verlief die Degradation der Barriere-Membranen sehr unterschiedlich. Ausgehend von unseren Untersuchungen zur In-vitro-Besiedlung von GTR-Membranen mit SRB-Kulturen, lässt sich ableiten, dass derselbe direkte Einfluss der oralen SRB auf die parodontale Wundheilung nach parodontal-chirurgischen Eingriffen anzunehmen ist wie bei der Kontamination mit den bekannten anaeroben parodontalen Leitkeimen.
ÜbersichtenSprache: DeutschDie Folgen der Zahnlosigkeit für das Individuum