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1988-1994: Studium der Zahnheilkunde in Bonn. 1994: Approbation 1994: Vorbereitungsassistent in freier Praxis. 1994-2011: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde der Universität Bonn. 1995: Promotion. 2003: Ernennung zum Oberarzt 2005: Habilitation. Seit 2008: Gastdozent an der Universität Freiburg im Rahmen des Masterstudiengangs "Master Online Parodontologie". Seit 2011: Leitender Oberarzt in der Abteilung für Zahnerhaltungskunde der Philipps-Universität Marburg. 2012: außerplanmäßige Professur, Universität Marburg. Seit 2015: Leiter des TransMIT-Projektbereichs "Energieübertragende Anwendungen in der Zahnheilkunde". 2018 Ruf auf die Professur für "Restaurative Zahnerhaltung und Endodontologie" der Universität/Universitätsmedizin Greifswald (abgelehnt). 2019 Universitätsprofessor und Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde der RWTH Aachen/Uniklinik RWTH Aachen
Im Rahmen der Entwicklung von Leitlinien werden auch zunehmend laserbasierte Behandlungstechniken einbezogen und entsprechende Behandlungsempfehlungen gegeben. Da diese Therapien schon aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Laserwellenlängen, Leistungseinstellungen und Arbeitsansätze oftmals schwer zu vergleichen sind, gestaltet sich die Entwicklung von solchen Empfehlungen schwierig und sie erfordern ein Höchstmaß an Verständnis und Wissen um die physikalischen Grundlagen. Am Beispiel der S3-Leitlinienempfehlungen zur Verwendung laserbasierter Verfahren in der Parodontitistherapie Stadium I bis III wurden die dort veröffentlichten Aussagen auf ihre wissenschaftlichen Grundlagen überprüft. Dabei standen die fachlichen Einschlusskriterien für die verwendeten Studien im Vordergrund, die zu den daraus resultierenden Empfehlungen zur Verwendung von Lasersystemen in Form der photodynamischen Therapie (PDT) in der Parodontitisbehandlung geführt haben. Die genaue Analyse der den Leitlinienempfehlungen zugrunde liegenden wissenschaftlicher Publikationen zu laserbasierten Systemen lassen erhebliche Schwächen erkennen, sodass die daraus abgeleiteten Behandlungsempfehlungen fachlich nicht nachvollziehbar sind. Generell sollte damit die Bedeutung publizierter Leitlinien eher kritisch betrachtet und im individuellen Patientenfall fachgerecht hinterfragt werden.
Manuskripteingang: 04.03.2024, Manuskriptannahme: 08.03.2024
Schlagwörter: Leitlinien, Laser, Photodynamik, Photosensibilisator, Behandlungsempfehlung, Evidenz
Zahlreiche Ursachen sind für eine Infektion des Pulpakomplexes verantwortlich. Beispielsweise können Karies, Traumata oder auch Parodontitis mit einer mikrobiellen Besiedlung des Wurzelkanalsystems einhergehen. Letztendlich führt in den meisten Fällen das Eindringen dieser Bakterien zu einer Entzündung der Pulpa respektive des periapikalen Komplexes. Die alleinige chemomechanische Reinigung der Wurzelkanäle führt in der Regel nicht zu einer ausreichenden Eliminierung des endodontischen Mikrobioms. Deshalb kommen neben konventionellen Spüllösungen während der Wurzelkanalaufbereitung häufig zusätzliche Desinfektionsmethoden zum Einsatz – z. B. schall- bzw. ultraschall- oder plasmabasierende Systeme oder Lasersysteme. Die Kombination aus chemomechanischer Wurzelkanalbehandlung und adjuvanter, z. B. mithilfe der Lasertechnik umgesetzter Therapiemethoden können eine effektive Keimreduktion und als weiteren Effekt entzündungsfreie Strukturen schaffen bzw. die Ausheilung, was wiederum nicht nur für den endodontischen, sondern auch allgemeinmedizinischen therapeutischen Erfolg maßgeblich sein kann.
Manuskripteingang: 02.03.2024, Manuskriptannahme: 06.03.2024
Schlagwörter: Endodontie, Desinfektion, Laser, Photosensibilisator, Aktivierung von Spüllösungen
Das oberste Ziel der Parodontitistherapie ist es, durch die Entfernung supra- und subgingival gelegener bakterieller Beläge eine zielgerichtete Infektionskontrolle und so eine Reparatur und im besten Fall eine Regeneration des durch die chronische Entzündung verloren gegangenen Gewebes zu erzielen. Den Goldstandard der Parodontitistherapie stellt hier die konventionelle mechanische Reinigung der Wurzeloberflächen dar. Die Einschränkungen und Limitationen, denen sie z. B. aufgrund der morphologischen Gegebenheiten der subgingivalen Zahnoberflächen unterliegt, sind weithin bekannt und akzeptiert. Aufgrund dieser Einschränkung konventioneller mechanischer Therapiemethoden werden heute zahlreiche alternative oder adjuvante Therapiemethoden vorgeschlagen – hierzu gehört auch der Einsatz von Lasersystemen im Rahmen der Parodontitistherapie. Lasersysteme finden bereits seit einem Vierteljahrhundert klinische Anwendung in der Zahnmedizin, doch die sie umgebende Kontroverse besteht fort. Lasersysteme können – bei richtiger Indikationsstellung, korrekter Anwendung und in Kombination mit etablierten Therapiemethoden – ein wertvolles Fundament für den therapeutischen Erfolg legen. Aber sie sind kein Allheilmittel. Vor allem den von vielen gewünschten Laser für alle Bereiche – im Sinne eines „Allzwecklasers“ – gibt es nicht! Um für klinische Anwendungen empfohlen zu werden, muss der Einsatz von Lasern vorhersagbare Ergebnisse auch in der klinischen Anwendung liefern, etablierte Therapiemethoden sinnvoll ergänzen und Ergebnisse erzielen, die über die mit konventionellen Behandlungsmethoden möglichen hinausgehen. Die aktuelle Studienlage ist jedoch im besten Falle als kontrovers zu bezeichnen, weshalb weitere, qualitativ hochwertige, randomisierte klinische Studien mit standardisierten Laserparametern und langfristigen Nachbeobachtungszeiträumen erforderlich sind. Daher heißt es für die Laserzahnheilkunde vor allem: In Forschung investieren!
Manuskripteingang: 13.03.2024, Manuskriptannahme: 11.04.2024
Schlagwörter: Parodontologie, Laser, Photosensibilisator (PS), Parodontitistherapie
Purpose: This German S3 clinical practice guideline offers evidence-based recommendations for the use of composite materials in direct restorations of permanent teeth. Outcomes considered were the survival rates and restoration quality and process quality of the manufacturing process. Part 1 of this two-part presentation deals with the indication classes. Materials and Methods: A systematic literature search was conducted by two methodologists using MEDLINE and the Cochrane Library via the OVID platform, including studies up to December 2021. Six PICO questions were developed to guide the search. Recommendations were formulated by a panel of dental professionals from 20 national societies and organizations based on the collected evidence. Results: Composite materials are a viable option for the direct restoration of cavity Classes I–V and may also be used for restorations with cusp replacement, and tooth shape corrections. In the posterior region, direct composite restorations should be preferred over indirect composite inlays. For Class V restorations, composite materials can be used if adequate contamination control and adhesive technique are ensured. Conclusion: The guideline is the first to provide comprehensive evidence on the use of direct composite materials. However, further long-term clinical studies with comparators such as (modified) glass-ionomer cements are necessary. Regular updates will detail the future scope and limitations of direct composite restorations.
Schlagwörter: adhesive restorations, composite resin, composite restorations, evidence-based medicine
Purpose: Part 2 of this German S3 clinical practice guideline provides recommendations for the process of manufacturing composite restorations. It covers key aspects like caries removal, field isolation, matrix and adhesive techniques, as well as light curing and polishing. The outcomes of interest include survival rates and restoration quality. Materials and Methods: A systematic literature search was conducted by two methodologists using MEDLINE and the Cochrane Library via the OVID platform, including studies up to December 2021. Additionally, the reference lists of relevant manuscripts were manually reviewed. Six PICO questions were developed to guide the search. Consensus-based recommendations were for- mulated by a panel of dental professionals from 20 national societies and organizations based on the collected evidence and ex- pert opinion. Results: The guideline advocates for one-stage selective caries removal near the pulp and underscores the effectiveness of various isolation techniques, adhesive systems, and the crucial role of light polymerization. The use of anatomically pre- formed sectional matrices and phosphoric acid etching is recommended to enhance restoration quality. Additionally, polish- ing composite restorations is advised to improve surface finish. Conclusion: This guideline provides comprehensive recommendations that inform clinicians on optimizing the composite restor- ation manufacturing processes. The adoption of these best practices can improve the quality and longevity of dental restorations.
Ein wesentliches Ziel der Parodontitistherapie besteht in der Verringerung oder Elimination des Entzündungsgeschehens parodontaler Strukturen und der Prävention des Fortschreitens der Erkrankung. Dabei soll eine Reparatur bzw. optimalerweise eine Regeneration des verloren gegangenen Gewebes erzielt und langzeitstabile Verhältnisse geschaffen werden. Die Elimination pathogener Bakterien durch mechanische Verfahren im Sinne eines „Scaling and root planing“ allein ist dabei jedoch durch die morphologischen Gegebenheiten der Wurzeloberflächen häufig limitiert. Das Ziel photochemischer Therapieansätze – als adjuvante Therapieform – liegt in einer zusätzlichen und weiterreichenden Reduktion (parodontal)pathogener Keime. In Kombination mit mechanischen bzw. maschinellen Therapieverfahren soll so lokal die Basis für einen langfristigen Attachmentgewinn bzw. -erhalt und entzündungsfreie parodontale Strukturen geschaffen werden, sodass auch systemisch die Absiedlung parodontaler Keime und dadurch bedingte Entzündungsreaktionen verhindert und Erkrankungen wie beispielsweise kardio- oder zerebrovaskuläre Infektionen vermieden werden können.
Schlagwörter: Photodynamische Therapie, photothermische Therapie, photochemische Effekte, photothermische Effekte, Photosensibilisator, Halbleiterlaser, unterstützende Parodontitistherapie, antimikrobielle Wirkung
Digitaler SonderdruckDOI: 10.3290/j.jad.a44001, PubMed-ID: 32030381Seiten: 107-116, Sprache: EnglischFrankenberger, Roland / Dudek, Marie-Christine / Winter, Julia / Braun, Andreas / Krämer, Norbert / von Stein-Lausnitz, Manja / Roggendorf, Matthias J.
Purpose: This in vitro study evaluated marginal integrity, 2-body wear, and fracture behavior of an array of bonded and nonbonded posterior restorative materials after thermomechanical loading (TML).
Materials and Methods: Eighty-eight MOD cavities with one proximal box beneath the CEJ were prepared in extracted human third molars according to a well-established protocol. Direct restorations were made using the following materials: amalgam (Dispersalloy), Ketac Molar Quick, Surefil One (with or without light curing), Activa, AdheSE Universal/Heliomolar, Fuji II LC improved, Equia Forte, Scotchbond Universal/Filtek Supreme, Xeno V+/CeramX.mono+, Prime&Bond active/Spectra ST CeramX HV, Prime&Bond elect/Spectra ST CeramX HV. Before and after thermomechanical loading (2500/5000/12,500 thermocycles between 5°C and 55°C + 100,000/ 200,000/500,000 x 50 N), marginal gaps and 2-body wear depths were analyzed on epoxy resin replicas using SEM and CLSM. Fractures were observed under a light microscope (20X). Results were analyzed with Kruskal-Wallis and Mann-Whitney U-tests (p 0.05).
Results: For marginal quality, Surefil One showed promising in vitro behavior close to that of resin composite bonded with a self-etch adhesive (p > 0.05). For wear, amalgam and resin composites with recent filler technology were still superior (p 0.05), but Surefil One LC outperformed Activa, Ketac Molar Quick, Equia Forte Fil, and Fuji II LC (p 0.05). When Surefil One was occlusally light cured, no fractures occured, even after 500,000 cycles of TML.
Conclusion: The novel self-adhesive posterior restorative Surefil One did not exhibit superior outcomes for all evaluated aspects. However, it showed stable fracture behavior, good marginal quality, and acceptable wear resistance in vitro.
Schlagwörter: amalgam alternatives, resin composites, resin-modified glass-ionomer cements, self-adhesive materials
Die Unzulänglichkeit der häuslichen Mundhygiene bei einem großen Teil der Bevölkerung zeigt, wie wichtig zusätzliche professionelle Vorsorgeverfahren sind. Ergänzende Maßnahmen vor allem in Bezug auf die supra- bzw. subgingivale Entfernung von Biofilm, z. B. durch eine professionelle Zahnreinigung oder im Bereich der Parodontitistherapie und deren Nachsorge, bilden die Grundlage der Mundgesundheit. Eine systematische zahnärztliche Vorsorge unter Zuhilfenahme diverser Reinigungsmethoden trägt dazu bei, das Risiko von Erkrankungen der Mundflora zu vermindern und langzeitstabile Verhältnisse zu schaffen. Als Therapiemittel stehen dafür neben Scalern, Küretten, diversen Polieraufsätzen und Pasten auch oszillierende Schall- bzw. Ultraschallscaler, Pulver-Wasser-Strahlgeräte und Laser zur Verfügung. Der Nutzen von Handinstrumenten ist bei starken Belägen bzw. Zahnstein, Verschmutzungen und extrinsischen Verfärbungen häufig sehr limitiert, weshalb sich der Einsatz einer Vielzahl zusätzlicher mechanischer Hilfsmittel wie z. B. Pulver-Wasser-Strahlgeräte anbietet.
Schlagwörter: Pulverstrahlsysteme, Natriumbicarbonat, Trehalose, Glycin, Erythritol, systematische Parodontitistherapie
Lasersysteme werden in einer Vielzahl von zahnmedizinischen Therapieverfahren vor allem in den Bereichen Chirurgie, Zahnerhaltung, Endodontie und Parodontologie eingesetzt, um sowohl den Komfort des Patienten als auch das Behandlungsergebnis zu verbessern. Die Wirksamkeit des Lasers hängt dabei entscheidend davon ab, wie die elektromagnetische Strahlung vom Zielgewebe absorbiert wird. Die Entwicklung eines neuartigen Diodenlasers im blauen Wellenlängenbereich (445 nm) verspricht eine gute Energiekopplung an pigmentierte Zellen und Gewebe. Kombiniert mit einer geringen Absorption in Wasser, resultiert eine im Vergleich zu konventionellen Halbleiterlasern im Wellenlängenbereich von 810 bis 980 nm verbesserte Schneidleistung bei chirurgischen Eingriffen. Darüber hinaus eignet sich blaues Laserlicht dafür, herkömmliche Maßnahmen zur Keimreduktion in parodontalen Läsionen oder Wurzelkanälen zu verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Übersicht sollen klinische Anwendungen mit der neuartigen 445-nm-Lasertechnologie sowie aktuelle Studienergebnisse dazu aufgezeigt und diskutiert werden. Anhand klinischer Fallverläufe werden die Einsatzmöglichkeiten des Blaulichtlasers dargestellt.
Schlagwörter: Diodenlaser, Halbleiterlaser, Blaulichtlaser, Parodontitistherapie, Inzision, Exzision, Keimreduktion