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Matthias Zehnder was born 1969 in St. Gall, Switzerland. He graduated from the University of Bern School of Dental Medicine in 1994, where he received his doctoral degree in dentistry (Dr. med. dent.) in 1996. Subsequently, he worked in private practice and part-time as a postdoctoral research fellow at the Department of Oral Cell Biology, University of Bern School of Dental Medicine. Between 1998 and 1999, he was employed at the Department of Oral Biology and Periodontology, Boston University Goldman School of Dental Medicine. He then took a specialist training in Endodontology at Columbia University, from which he graduated in 2001. In addition, Matt has completed a PhD at Turku University (Finland) in 2005, and has received a Docent title from the University of Zürich in 2007. Currently, he is the tenured head of the Division of Endodontology at the Clinic of Preventive Dentistry, Periodontology, and Cariology, University of Zurich. Matt's main research interests are to develop dental biomaterials, diagnose pulpal disease using molecular markers, and to improve approaches to disinfect dental hard tissues. He is a former associate editor of the International Endodontic Journal, current editor-in-chief of the Swiss Dental Journal, and on the editorial board of some other scientific journals.
Zielsetzung: Die Untersuchung und Korrelation von drei unterschiedlichen akut schmerzhaften entzündlichen Zuständen endodontischer Ursache und ihrer – anhand des Periapikalen Index-Scores (PAI) bestimmten – Erscheinung im Einzelzahnröntgenbild.
Methodik: Über einen Zeitraum von 15 Monaten wurden am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich 368 Patienten mit akuten Zahnschmerzen untersucht, bei denen der Verdacht auf eine endodontisch bedingte Ursache bestand. Davon wurden Fälle (ein Zahn pro Patient) ausgewählt, welche mit starken Schmerzen einhergingen (Numerical Rating Scale-11 [NSR-11] > 6) und eindeutige pulpale/periapikale Diagnosen aufwiesen (n = 162). Die Zähne wurden entsprechend dem klinisch diagnostizierten (Haupt-)Ort des Entzündungsprozesses in drei Gruppen eingeteilt: Ebene 1: Pulpa (positive Reaktion auf den Kältetest), Ebene 2: Parodont (keine Reaktion auf Kälte, ohne Schwellung) und Ebene 3: periapikale Gewebe (keine Reaktion auf Kälte, mit Schwellung). Zur Diagnostik wurden digitale Einzelzahnaufnahmen angefertigt und von zwei kalibrierten Untersuchern beurteilt (PAI). Für die Ebene 2 (n = 76), welche die höchste PAI-Varianz aufwies, wurden die PAI-Werte zusätzlich auf ihre Abhängigkeit von den Faktoren „Zahnlokalisation“ und „Schmerzdauer“ untersucht. Die Daten wurden statistisch mit dem Chi-Quadrat-Test und nichtparametrischen Tests (α = 0,05) ausgewertet.
Ergebnisse: Die bestimmten PAI-Werte korrelierten insgesamt gut mit der klinisch diagnostizierten Hauptlokalisation der Entzündung (Spearman‘s Rho = 0,5131, P < 0,001), wobei die Ebene 1 die mit Abstand niedrigsten PAI-Werte aufwies (P < 0,001) und die Ebene 2 im Vergleich zu Ebene 3 signifikant niedrigere Werte zeigte (P < 0,05). Ein PAI-Wert von 5 wurde lediglich bei drei Zähnen gefunden und in der Gruppe der Ebene 2 war bei 49 % der Zähne keine deutliche röntgenologische Aufhellung vorhanden (PAI < 3). Bei den Zähnen der Ebene 2 waren die PAI-Werte nicht von der Position des Zahnes (Oberkiefer/Unterkiefer/Frontzahn/Seitenzahn) abhängig, aber deutlich (P < 0,001) erhöht bei Zähnen, welche mehr als eine Woche Schmerzen verursacht hatten, sowie bei wurzelgefüllten Zähnen.
Schlussfolgerungen: Bei den untersuchten aufgrund endodontischer Entzündung akut schmerzhaften Zähnen reflektierte der Periapikale Index-Score den klinisch diagnostizierten Ort der Entzündung. Die PAI-Werte wurden nicht signifikant durch anatomisches Rauschen beeinflusst, unterschätzten aber in einigen Fällen die klinische Situation.
Schlagwörter: apikale Parodontitis, dentale Radiologie, Periapikaler Index, Schmerz, Pulpitis
Biofilme bestehen aus mikrobiellen Gemeinschaften, die in eine extrazelluläre Matrix eingebettet sind und eine organisierte dreidimensionale Struktur haben. Die Matrix besteht aus einer komplexen Anordnung extrazellulärer polymerer Substanzen (EPS), die zu den einzigartigen Eigenschaften von Biofilmen beitragen. Die grundsätzliche Zusammensetzung und die Mechanismen der EPS-Matrixbildung sowie ihre Rolle in der Biofilmbiologie werden in diesem Artikel diskutiert. Es wird diskutiert, wie der Begriff Biofilm im Wurzelkanal interpretiert werden kann. Biofilmassoziierte Infektionen im Wurzelkanalsystem und deren Folgen können extrem schmerzhaft und potenziell gefährlich sein. Chronische, asymptomatische Läsionen bei nekrotischer Zahnpulpa oder einer insuffizienten Wurzelkanalfüllung können sich aber auch vom Patienten unbemerkt entwickeln. Der Krankheitsverlauf wird von der Biomasse, aber auch der Virulenz der im Wurzelkanal etablierten Mikrobiota und der Fähigkeit des Immunsystems, die Infektion einzudämmen, moduliert. Die erweiterte ökologische Plaquehypothese bleibt im Fokus und erweist sich zur Erläuterung der verschiedenen möglichen klinischen Verläufe von Wurzelkanalinfektionen als sinnvoll. Die Rolle der Biofilmmatrix in diesem Zusammenhang ist allerdings noch viel zu wenig untersucht und sollte in Zukunft vertieft studiert werden.
Schlagwörter: Biofilm, Endodontologie, Desinfektion, Wurzelkanal
Für eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung sind zwei Schritte essenziell: die chemomechanische Entfernung von Pulparesten, einem möglicherweise vorhandenen Biofilm und alten Füllmaterialien sowie das Konditionieren des Dentins, um den betroffenen Zahn nach erfolgter endodontischer Behandlung bakteriendicht verschließen zu können. Die wichtigste chemische Substanz in diesem Zusammenhang ist das Natriumhypochlorit (NaOCl), welches in wässriger Lösung zur Spülung verwendet wird. Es hat fast alle zur Wurzelkanalreinigung nötigen Eigenschaften außer einer entkalkenden Wirkung. Der Beitrag stellt den Spülzusatz Dual Rinse HEDP vor und erklärt dessen Anwendung. Dieser Zusatz verleiht NaOCl-Lösungen direkt eine mild entkalkende Komponente. Mit einer kombinierten NaOCl-Dual Rinse HEDP-Spüllösung werden die chemische Wurzelkanalreinigung und die Konditionierung des Dentins für die darauffolgenden Füllungen in Wurzel und Zahnkrone nicht nur vereinfacht, sondern es wird auch die dafür benötigte Zeit verkürzt. Nach der Instrumentierung der Wurzelkanäle müssen die Schmierschicht ("smear layer") und anorganische Rückstände (Debris) nicht entfernt werden, weil eine kontinuierliche Calciumkomplexierung ihre Entstehung hemmt. Das Dentin wird dabei nicht wie bei der EDTA-Konditionierung erodiert, was sich positiv auf die Haftung adhäsiver Füllmaterialien auswirkt.
Schlagwörter: Wurzelkanalspülung, Chelator, HEDP, HEBP, Natriumhypochlorit
The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 3/2014
DOI: 10.11607/jomi.3342, PubMed-ID: 24818215Seiten: 735-742, Sprache: EnglischSahrmann, Philipp / Mohn, Dirk / Zehnder, Matthias / Stark, Wendelin J. / Imfeld, Thomas / Weber, Franz E.
Purpose: A low direct current can be used to disinfect dental titanium implants in simulated physiologic environments. The aim of this study was to determine whether this treatment affects implant surface structure and cytocompatibility.
Materials and Methods: Titanium test disks with a sandblasted, acidetched, large-grit (SLA) surface were placed as anodes in an electrolytic bath with physiologic saline and treated with 15 mA of current for 15 minutes. Surfaces were analyzed by light and electron microscopy and contact angle measurement. Depth profile analyses of SLA disks were run at subsurface levels from 0 to 1,000 nm. The proliferation and viability of preosteoblastic cells and human foreskin fibroblasts on implant surfaces were assessed. Alkaline phosphatase (ALP) activity was determined with and without exposure to bone morphogenetic protein-2 (BMP-2). Mineralization was determined after 4 weeks.
Results: A blue discoloration was observed after treating the SLA disks, but no damage was recognized microscopically. An oxidation layer formed on the surface and the wettability of the disks increased significantly. Cell proliferation and initial maturation were not affected by the treatment. Mineralization and ALP activity of BMP-exposed cells, however, were slightly but significantly reduced on test disks.
Conclusions: The current study showed that the alterations in implant color after electrochemical treatment did not reflect significant surface changes, which would preclude cell adhesion and growth or have a major impact on osteoblastic differentiation or maturation.
Schlagwörter: cytocompatibility, electrolytic disinfection, peri-implantitis, surface, titanium
Periimplantitis erlangt zunehmende Aufmerksamkeit in der Zahnmedizin. Aufgrund der eingeschränkten Zugänglichkeit sind nicht-invasive antimikrobielle Behandlungsstrategien gesucht. In der vorliegenden Studie wurde der Einsatz dentaler Implantate als Elektroden zur lokalen Erzeugung von alkalischen Bedingungen oder aktiven Oxidationsmitteln untersucht. Die Arbeitshypothese war, dass Bakterien an Implantaten durch die Elektrolyse abgetötet werden können.
Methodik und grundsätzliche Erkenntnisse: Als Modellsystem wurden dentale Implantate mit einem Monospezies-Biofilm aus Escherichia coli C43 bedeckt und in mit physiologischer Kochsalzlösung angesetzte Gelatine eingebracht. Die Implantate wurden 15 Minuten einem Gleichstrom von 0 bis 10 mA ausgesetzt. Die Reduktion lebensfähiger Bakterien wurde untersucht. Lokale Veränderungen des pH-Werts in der Gelatine wurden mit Farbindikatoren dargestellt. Oxidative Substanzen wurden qualitativ mit Kaliumiodidstärkepapier nachgewiesen. Die in situ um die als Kathode verwendeten Implantate erzeugte alkalische Umgebung führte zu einer Verringerung überlebensfähiger E. coli um den Faktor 100. Bei den als Anode eingesetzten Implantaten wurden, im Gegensatz zu den Kathoden, oxidative Substanzen gefunden. Hier führte ein Strom von nur 7,5 mA zum Absterben aller Bakterien.
Schlussfolgerung und Bedeutung: Die Laborstudie zeigt, dass die Elektrochemie neue Wege zur Dekontaminierung dentaler Implantate in situ eröffnen kann.
Schlagwörter: Periimplantitis, Elektrochemie, Desinfektion
Hard tissue fractures seem to occur more often in root canal treated compared with vital teeth. This phenomenon may be explained by three contributing factors: 1) the loss of tooth vitality and thus resulting in decreased sensitivity to occluding forces; 2) the reduction in total dentine mass by pulp access and dowel preparation; and 3) the chemical weakening of dentine induced by the agents used for root canal disinfection. In this literature review, the last of these issues is discussed. Structural and mechanical properties of normal and age-altered dentine are described, and some key mechanical parameters of dentine presented. Finally, chemical effects of current topical root canal disinfectants on dentine structure and mechanical integrity are discussed.
Schlagwörter: Ca(OH)2, dentine, EDTA, hypochlorite, root canal treatment
Hartgewebefrakturen treten an wurzelkanalbehandelten Zähnen anscheinend häufiger auf als an vitalen Zähnen. Dafür können folgende mögliche Gründe angeführt werden: 1. die Entfernung der Pulpa mit einhergehender verminderter Sensitivität beim Aufbeißen, 2. der Dentinverlust beim Legen der Zugangskavität und einer eventuellen Stiftpräparation und 3. die chemische Schwächung des Dentins bei der Desinfektion des Pulparaums. In dieser Literaturübersicht wird auf den letzten Punkt genauer eingegangen. Die strukturellen und mechanischen Eigenschaften des gesunden und altersbedingt veränderten Dentins werden beschrieben, Begriffe aus der Mechanik erklärt und schließlich der Einfluss der chemischen Aufbereitung auf die Struktur und damit auch auf die Mechanik des Dentins diskutiert.
Schlagwörter: Dentin, Wurzelkanalbehandlung, EDTA, Hypochlorit, Ca(OH)2
Objectives: Laboratory tests confirmed superior physical properties of fiber-reinforced resin composites; however, clinical failures continue to be observed. This in vitro study introduces a new method to measure strain and fracture resistance in glass fiber-reinforced pontics. Method and materials: Thirty standardized pontics in five groups were fabricated. Pontics were reinforced with: glass fiber (group 1); glass-fiber bundle surrounded by glass-fiber mesh (group 2); glass fiber with glass-fiber mesh parallel to the pontic's occlusal surface (group 3); or glass-fiber mesh parallel to glass-fiber bundle (group 4). Unreinforced resin composite pontics served as controls (group 5). A laser interferometer measured inner strains (µm/mm) in sectioned pontics, occlusally loaded with 250 N and 450 N, with a universal testing machine. Inner strains were measured on three levels (1, 2, and 3). Specimens were then loaded to crack onset, and loads were recorded. Comparisons were made using analysis of variance. Kruskal-Wallis and Fisher's exact tests were used, respectively, for nonparametric and categorical data. Results: Group 3 showed significantly lower mean strain values than controls. No significant differences in maximal inner strain values or crack onset loads were recorded. The framework of Group 3 inhibited crack propagation significantly better than that in groups 2 and 5. Conclusion: Within the limitations of this study, speckle interferometry proved to be a promising method for analyzing strains of pontics under load. The tested framework designs in this study had only limited influence on load-to-crack onset. When strategically placed, a glass-fiber mesh prevented crack propagation.
Entzündliche Erkrankungen sowohl des marginalen Parodonts als auch der Pulpa werden durch opportunistische anaerobe Mischinfektionen verursacht. Verbindungswege für die Infektausbreitung vom Endodont zum Parodont und umgekehrt werden in der Literatur kontrovers diskutiert. Ziel der vorliegenden Literaturübersicht soll es sein, Ätiologie, Diagnostik und Therapie entzündlicher Läsionen zu beschreiben, die sowohl Endodont als auch marginales Parodont befallen haben. Spezielles Augenmerk wird hierbei auf diejenigen anatomischen und nichtphysiologischen Verbindungswege gelegt, die eine Infektausbreitung zwischen den beiden Gewebsräumen ermöglichen. Der mikrobielle Transfer richtet sich nach dem Ursprung des Infekts und dem Ausgangszustand der beteiligten Gewebe. Für jeden Läsionstyp werden klinische Konzepte diskutiert.
Schlagwörter: Paro-Endo-Läsion, Endo-Paro-Läsion, Infektion, Pulpa, Parodont, Verbindungswege
To evaluate bonding penetration into different enamel substrates.
Ten extracted human molars were mesiodistally sectioned. Buccal and lingual enamel surfaces were divided into four equal areas using sticky wax. The central two areas of each tooth (n = 20) were demineralized for 12 weeks using an acidic gel (pH 4.8). The lateral areas served as controls. After demineralization, ten specimens were remineralized in a saliva substitute for three weeks. An amine fluoride solution (Elmex Fluid) was applied on one half of each specimen before acid etching. After etching for 120 s, an enamel-bonding agent (Heliobond) containing 0.1% rhodamine was applied onto test and control areas, and was light cured for 60 s. Subsequently, the specimens were sectioned and tag length was determined using a confocal laser scanning microscope (CLSM). Results were statistically compared with ANOVA followed by Scheffe's and Bonferroni/Dunn post hoc tests.
With a mean penetration depth of 68 ± 22 µm, tags in demineralized enamel were significantly longer than in other groups (p = 0.01). Penetration decreased significantly in remineralized areas or when fluoride was used (p = 0.01), but was still significantly deeper than in control sites (p = 0.01).
Penetration of an unfilled resin into enamel was considerably influenced by the degree of dental hard tissue mineralization. Penetration was increased in demineralized enamel; however, remineralized enamel also allowed good penetration of the bonding agent.
Schlagwörter: dental material, enamel-bonding agent, penetration, enamel, confocal scanning laser microscopy, in vitro