Der extrem atrophierte Oberkiefer ist hinsichtlich der dentalen Rehabilitation eine der größten Herausforderungen im stomatognathen System. Der Einsatz konventioneller Zahnimplantate kann hier im Verbund mit An-, Ein- und Auflagerungsosteoplastiken oder auch mit Spezialimplantaten wie dem Zygoma-Implantat eine befriedigende Lösung schaffen, ist jedoch an eine Behandlungsdauer gebunden, die durchaus ein Kalenderjahr erfordern kann. Mit dem IPS(Individual Patient Specific-Implant)-Preprosthetic (Fa. KLS-Martin Group, Tuttlingen, Deutschland) wird eine neue Behandlungsform des patientenspezifischen, im 3-D-Metallpulverdruck durch das Laserschmelzverfahren hergestellten Gerüstimplantats zur dentalen Sofortrehabilitation vorgestellt, das als primär funktionsstabiles, durch Multivektor-Osteosynthese verankertes Implantat eine wichtige Ergänzung zu herkömmlichen Zahnimplantaten darstellt. Es kann dann alternativ zum Einsatz kommen, wenn Morbidität, Invasivität und Dauer der konventionellen chirurgisch-prothetischen Therapie nicht mehr adäquat erscheinen, insbesondere wenn eine solche Therapie bereits zuvor fehlgeschlagen war. Von insgesamt 47 Patienten, die im Zeitraum von 03/2015 bis 08/2020 durch ein IPS-Preprosthetic (Fa. KLS-Martin Group) ambulant in der MKG-Chirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover versorgt worden waren, wurden 13 Patienten wegen eines extrem atrophierten Oberkiefers versorgt, wobei bislang – nach bis zu 6 Jahren Nachbeobachtungszeit – kein Implantat verloren ging. Die unmittelbare Funktionsstabilität war in allen Fällen direkt mit dem Einbringen des IPS-Preprosthetics (Fa. KLS-Martin Group) gegeben.
Manuskripteingang: 09.09.2020, Annahme: 24.09.2020
Schlagwörter: extreme Oberkieferatrophie, patientenspezifisches Implantat, additives Herstellungsverfahren, 3-D-Druck, funktionsstabile Osteosynthese, selektives Laserschmelzverfahren, virtuelle Planung, CAD/CAM