SupplementPoster 774, Sprache: Deutsch, EnglischWalter, Christian / Engel, Christina / Thomas, ChristianEinleitung: Die Bisphosphonat assoziierte Osteonekrose (BP-ONJ) hat bei Hochrisikogruppen in älterer Literatur Prävalenzen von bis zu 20%. Ziel der Studie war es die Prävalenz bei Prostata-Ca-Patienten (PCa) neu zu evaluieren. In der Urologie Uni Mainz wurden im Jahr 2008 eine identische Studie durchgeführt mit einer BP-ONJ Prävalenz von 18,6% (8 von 43), die nach Etablierung eines Präventionsprogram 3 Jahre später evaluiert werden sollte.
Patienten und Methoden: Einschlusskriterien waren ein PCa und Bisphosphonattherapie (BP-Th) Die Studie wurde in der 2. Jahreshälfte 2011 durchgeführt. Patienten aus der Vorgängerstudie wurden nicht eingeschlossen. Zielkriterium war das Vorliegen einer BP-ONJ.
Ergebnisse: Von 26 Patienten hatten 2 eine BP-ONJ (8%), die nach durchschnittlich 25 Monaten BP-Th auftrat gegenüber 12 Monaten BP-Th-Dauer in der Gruppe ohne Nekrose. Alle Patienten erhielten Zoledronat bis auf einen Patienten mit BP-ONJ, der zunächst Pamidronat erhielt. Alle Patienten wurden vor BP-Th zum Zahnarzt überwiesen, 20 der 26 PC-Patienten kamen dem nach. Dabei entwickelte 1 von 6 Patienten, die nicht durch einen Zahnarzt gesehen wurden (17%) und 1 von 20, die gesehen wurden (5%) eine BP-ONJ. Im Vergleich zur Vorgängerstudie bei der die Patienten vor Bisphosphonatgabe nicht explizit zum Zahnarzt überwiesen wurden, bedeutet dies eine Reduktion von 19 auf 8% bei Einbezug aller Patienten und von 19 auf 5% bei stattgehabter präventiver zahnärztlicher Vorstellung. Bei 5 der 26 (19%) wurde unter BP-Th aber antibiotischer Abschirmung und anschließender plastischer Deckung eine Zahnextraktion durchgeführt, 2 entwickelten im Folgezeitraum eine BP-ONJ. In der Vorstudie war bei 33% eine Zahnextraktion unter BP-Th notwendig.
Schlussfolgerung: Obwohl statistisch nicht signifikant ergibt die Untersuchung doch klinische Hinweise, dass durch die Präventivmaßnahmen eine deutliche Reduktion der Prävalenz der BP-ONJ bei Patienten mit Prostatakarzinom erzielt werden kann.
Schlagwörter: Bisphosphonat, Bisphosphonat assoziierte Osteonekrose, Prävalenz, Inzidenz