Seiten: 179-193, Sprache: Englisch, DeutschBias, FrankOrofaziale Schmerzen treten bei den unterschiedlichsten Erkrankungen und Dysfunktionen im Bereich des kraniomandibulären Systems auf. Ihre Behandlung erfordert eine sorgfältige differenzialdiagnostische Abklärung. In diesem Beitrag wird der Fall einer Patientin mit Gesichtsschmerz nach Parotidektomie zur Entfernung eines pleomorphen Adenoms dargestellt. Eine Schmerztherapie mit Pregabalin, die aufgrund der Verdachtsdiagnose "Neuropathie" durchgeführt wurde, brachte keine wesentliche Schmerzreduktion. Mithilfe einer schmerzpsychologischen Filterdiagnostik wurde die schmerzbedingte Beeinträchtigung der Stimmung und des körperlichen Wohlbefindens bestimmt. Danach spielten psychosoziale Faktoren bei der Aufrechterhaltung eher eine untergeordnete Rolle. Neben der psychosozialen Filterdiagnostik erfolgte eine entsprechende klinische Befundung. Es wurden eine Reihe somatischer Befunde ermittelt, die dem Bereich kraniomandibulärer Dysfunktionen zugeordnet werden konnten. Durch die Wiederherstellung verloren gegangener Stützzonen und Beseitigung okklusaler Störungen sowie Entlastung der betroffenen Gewebe konnte eine kontinuierliche Besserung der Beschwerden bis zu einer anhaltenden Schmerzfreiheit erreicht werden.
Schlagwörter: Pleomorphes Adenom, Schmerzchronifizierung, schmerzpsychologische Filterdiagnostik, Schmerztherapie, okklusale Therapie, interdisziplinäre Therapie