Seiten: 293-308, Sprache: Englisch, DeutschOhlendorf, Daniela / Turbanski, Stephan / Kopp, Stefan / Piwowarczyk, AndreeEinleitung: Das Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob eine einseitige Okklusionssperrung mit einem 1 beziehungsweise 2 mm dicken Silikonplättchen die Oberkörperhaltung signifikant verändern kann.
Material und Methoden: An der Studie nahmen 38 Erwachsene ohne auffällige Beschwerden im kraniomandibulären System oder Bewegungsapparat teil. Die Vermessung der Oberkörperstatik erfolgte mit einem 3-D-Rückenscanner. Jedem Probanden wurde ein 1 beziehungsweise 2 mm dickes Silikonplättchen zwischen die linken/ rechten Prämolaren platziert. Der statistische Vergleich erfolgte zwischen der Referenzmessung und der provozierten Unterkieferposition.
Ergebnisse: Wenn die Okklusion rechts- oder linksseitig durch das Silikonplättchen verändert wurde, verbesserte sich die Rotation im Schulterbereich (rechts 1 und 2 mm; p = 0,00; links 1 mm; p = 0,00) im Vergleich zur Referenzposition. Bei einer rechtsseitigen Okklusionssperrung mit 1 mm Silikon veränderte sich die Beckenrotation (p = 0,05).
Schlussfolgerung: Eine einseitige Okklusionssperrung in der Prämolarenregion hatte im Stehen einen Einfluss auf die Oberkörperrotation, insbesondere im Schulterbereich. Somit belegen die Ergebnisse funktionelle Zusammenhänge zwischen dem Kau- und Bewegungssystem, die bei Beschwerden in einem der Teilsysteme therapeutische Maßnahmen im nicht betroffenen System sinnvoll erscheinen lassen.
Schlagwörter: asymmetrische Okklusionssperrung, Oberkörperhaltung, 3-D-Rückenvermessung