Seiten: 198-220, Sprache: DeutschCocchetto, Roberto / Canullo, LuigiZementierte Implantatrestaurationen werden heute von vielen Zahnärzten regelmäßig verwendet. Das herkömmliche Abutmentdesign ähnelt der Kronenpräparation eines natürlichen Zahns mit vergleichbaren Konvergenzwinkeln und einem als Hohlkehle gestalteten Präparationsrand. Eine häufige Komplikation an Implantatrestaurationen im ästhetischen Bereich sind im Lauf der Zeit auftretende Rezessionen der labialen Gingiva. Neben anderen Faktoren spielt vermutlich vor allem die Abutmentform eine wichtige Rolle für die Stabilität des Gingivarands in der ästhetischen Zone. Bislang wurde dieser Aspekt allerdings noch nicht eingehend untersucht. Kürzlich wurde unter der Bezeichnung "biologisch orientierte Präparationstechnik" (biologically oriented preparation technique, BOPT) ein prothetisches Konzept vorgeschlagen, bei dem Federrandpräparationen an natürlichen Pfeilerzähnen angelegt wurden. Es wird angenommen, dass dieses Präparationsdesign auch bei Implantatabutments die langfristige Stabilität des Gingivarands verbessert. Gegenwärtig gibt es jedoch noch keinen wissenschaftlichen Nachweis, der diese Behauptung stützt. Vielmehr dürfte es bedenklich sein, ein solches Design in allen klinischen Situationen zu verwenden. Mit Rücksicht auf diese Überlegungen soll in diesem Beitrag das "Hybridabutment-Design" (HAD) vorgestellt werden. Dieses neue Design kombiniert beide Möglichkeiten: die Federrandpräparation bukkal und die Präparationsgrenze mit Hohlkehle lingual. Außerdem wird eine Begründung für die Anwendung unterschiedlicher Abutmentdesigns in verschiedenen klinischen Situationen vorgestellt.