Seiten: 418-433, Sprache: DeutschZucchelli, GiovanniWenn man weiß, welche Behandlungsfaktoren ein regeneratives chirurgisches Verfahren prognostizierbarer machen, kann man die parodontale Behandlung scheinbar hoffnungsloser Zähne vielleicht eher in Erwägung ziehen. In diesem Fallbericht wird das langfristige klinische Ergebnis eines parodontalen Defekts (15 mm Verlust des klinischen Attachments) im Zusammenhang mit einer periapikalen Läsion an einem oberen lateralen Schneidezahn beschrieben. Die junge Patientin war systemisch gesund und wünschte ein ästhetisches Behandlungsergebnis. Nach der endodontischen Behandlung des beherdeten Zahns wurde eine ursachenbezogene Therapie mit dem Ziel begonnen, blutungs- bzw. entzündungsfreie Verhältnisse in der gesamten Mundhöhle zu schaffen. Vier Monate nach Abschluss der Initialtherapie wurde eine regenerative chirurgische Technik angewandt. Dabei wurden eine einfache Papillenerhaltung, die Anwendung von Schmelzmatrix-Proteinen, bovinem porösem Knochenersatzmaterial und ein koronaler bukkaler Verschiebelappen an den Nachbarzähnen miteinander kombiniert. Die klinische Nachuntersuchung zeigte nach einem Jahr eine Zunahme des klinischen Attachments (8 mm) mit einer geringen verbliebenen Sondierungstiefe (3 mm) und eine leichte (1 mm) Zunahme der gingivalen Rezession. Das ästhetische Erscheinungsbild des behandelten Zahns hatte sich durch die odontoplastische Behandlung und die adhäsive Versorgung mit Komposit verbessert. Drei Jahre nach dem Eingriff waren die Ästhetik und die parodontale Gesundheit noch vollständig erhalten. Aus diesem Fall lässt sich schließen, dass nach der regenerativen Behandlung eines scheinbar hoffnungslosen Zahns mit initial äußerst schwierigen parodontalen Verhältnissen gute parodontale und ästhetische Ergebnisse zu erzielen sind, die sich mindestens drei Jahre lang aufrechterhalten lassen.