Seiten: 263-274, Sprache: DeutschSpringer, Ingo / Wiltfang, Jörg / Springer, ClaudiaDie chirurgische Naht hat die Aufgabe, Wundränder bis zu dem Zeitpunkt spannungsfrei zu adaptieren, an dem die Wundheilung so weit fortgeschritten ist, dass die Wunde mechanischen Belastungen auch ohne Naht standhalten kann. Die Naht ist ein passives Element des Wundverschlusses. In der vorliegenden Abhandlung werden die ideale Vorbereitung eines Operationssitus vor dem Nahtverschluss (z. B. Lappenmobilisation), die atraumatische Einstich- und Durchstichtechnik, die aufstellende Naht, die mikrochirurgische Präzisionsknüpfung und die korrekte Adaptation dargestellt. Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren wird die Nahttechnik hier am Beispiel der Augmentation, der Vestibulumplastik mit freiem keratinisierten Schleimhauttransplantat (FKST) und der primären Augmentation (= ridge preservation, = socket prevention) beschrieben. Der offensichtliche Nutzen hochfeiner Nähte, insbesondere für das Training der präzisen Handhabung von Nahtmaterial und damit des gewebeschonenden Arbeitens wird diskutiert. Die mikrochirurgische Technik wird aber über mehr als nur die Fadenstärke, das Instrumentarium und den Vergrößerungsfaktor der verwendeten Optik definiert.
Schlagwörter: Nahttechnik, Mikrochirurgie, Nahtmaterial, Einstichtechnik, Mikroadaptation