Seiten: 151, Sprache: DeutschSchultze-Mosgau, S. / Neukam, F. W. / Günay, H. / Entrup, W.Unter den Versorgungsmöglichkeiten von Zahnlücken nach einem Frontzahntrauma im jugendlichen Oberkiefer kann die autogene Zahntransplantation, insbesondere die Verpflanzung einwurzeliger Prämolaren, bei entsprechenden Voraussetzungen und unter kritischer Indikationsstellung eine sinnvolle Alternative zu prothetischen, kieferorthopädischen und implantologischen Versorgungskonzepten darstellen. Anhand von zwei Kasuistiken wird dies demonstriert. Bei einem 11jährigen Jungen wurden zum Ersatz der traumatisch geschädigten, luxierten und später aufgrund von ausgeprägten Wurzelresorptionen nicht erhaltungsfähigen Zähne 11 und 21 die Zähne 35 und 45 transplantiert. Bei einem 13jährigen Mädchen wurde der nach einem Frontzahntrauma luxierte und 3 Jahre später wegen einer Wurzelresorption nicht erhaltungsfähige Zahn 11 durch den transplantierten Zahn 34 ersetzt. In beiden Fällen erfolgten vor und nach der Zahnverpflanzung eine kieferorthopädische Behandlung und eine abschließende ästhetische Rehabilitation mittels Keramikveneer-Technik. Die autogene Zahntransplantation zum Frontzahnersatz nach traumatischem Frontzahnverlust ist nur dann erfolgversprechend, wenn sie als sinnvoll integrierter Teil eines interdisziplinären kieferorthopädischen, konservierenden und chirurgischen Behandlungskonzeptes verstanden wird.
Schlagwörter: Autogene Zahntransplantation, Einzelzahnersatz, traumatische Zahnluxation