Seiten: 313, Sprache: DeutschLöst, C.Die beiden pulpatoten, überkronten und klinisch symptomlosen linken Oberkieferprämolaren einer knapp 40jährigen Patientin sind im Röntgenbild mit einer periapikalen Parodontitis bzw. einem apikal erweiterten Parodontalspalt vergesellschaftet. Die Wurzelkanäle zeichnen sich im Röntgenbild allenfalls nur schemenhaft ab. Der Wurzelkanal des zweiten Prämolaren kann nach vorsichtigem koronalen Dentinabtrag schließlich dargestellt, aufbereitet und gefüllt werden. Die apikale Parodontitis erscheint ein Jahr später im Röntgenbild vollständig zurückgebildet. Ein durchgängig verfolgbarer Parodontalspalt normaler Breite stellt sich auch beim ersten Prämolaren ein, obwohl nur ein Wurzelkanal - und dieser nur im koronalen Wurzeldrittel - erschlossen und aufbereitet werden konnte. Dieser Fall zeigt erneut, daß trotz einer im Röntgenbild angedeuteten Totalobliteration des endodontischen Systems oftmals eine Wurzelkanalaufbereitung möglich und bei sorgfältigem und geduldigem Vorgehen eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung keinesfalls ausgeschlossen ist. Ein endochirurgischer Eingriff zur Therapie von pathologischen, endodontischen Systems ist erst dann indiziert, wenn klinisch die mögliche Nichtinstrumentierbarkeit geprüft wurde und/oder die pathologischen Veränderungen persistieren.
Schlagwörter: apikale Parodontitis, Wurzelkanalaufbereitung, obliterierte Wurzelkanäle