Seiten: 369-385, Sprache: DeutschDannewitz, Bettina / Simon, Isabel / Krieger, Jörg / Heering, Tanja / Staehle, Hans Jörg / Eickholz, PeterDer Begriff chronische Nierenkrankheit (CNK) beschreibt eine langsam, progressiv fortschreitende Verminderung der Nierenfunktion, die in der Regel zu einem endgültigen Nierenversagen führt. Durch Nierenersatzverfahren, wie Dialyse und Nierentransplantation, müssen dann die wichtigen Funktionen der Niere übernommen werden. Infolge ihrer Grunderkrankung können sich bei Patienten mit CNK oder Nierenersatztherapie zahlreiche orale Symptome manifestieren, zu denen unter anderem medikamenteninduzierte Gingivawucherungen gehören. Die zahnärztliche Behandlung von Patienten mit CNK oder Nierenersatztherapie muss im Hinblick auf die eingeschränkte Metabolisierung von Medikamenten, der potenziell erhöhten Blutungsneigung und Infektanfälligkeit individuell geplant werden. Neben der Therapie der manifesten pathologischen Befunde sollte die zahnärztliche Behandlung auch präventiv ausgerichtet sein und potenzielle intraorale Risikofaktoren reduzieren. Am Beispiel einer Patientin mit Ciclosporin-induzierten Wucherungen nach Nierentransplantation wird die systematische Parodontaltherapie von medikamenteninduzierten Gingivawucherungen beschrieben.
Schlagwörter: chronische Nierenkrankheit, Nierenersatztherapie, Nierentransplantation, Gingivawucherung, medikamenteninduzierte Gingivawucherung, Ciclosporin, Full-Mouth Disinfection, externe Gingivektomie, unterstützdende Parodontitistherapie