Seiten: 229-238, Sprache: DeutschSigusch, Bernd W. / Völpel, Andrea / Pfister, WolfgangDie antimikrobielle photodynamische Therapie (PDT) stellt eine mögliche Alternative zum adjuvanten Einsatz von Antiseptika bzw. Antibiotika im Rahmen der Behandlungen entzündlicher Parodontalerkrankungen dar. Bei einem 58-jährigen Patienten mit chronischer Parodontitis wurde nach Durchführung einer konventionellen Parodontaltherapie und Erhebung der klinischen Abschlussdaten dreimal im Abstand von je vier bis fünf Tagen mit dem PDT-System der Fa. HELBO (Walldorf) eine photodynamische Therapie durchgeführt. Zur Dokumentation der Behandlung und des Therapieerfolgs wurden die klinischen Parameter und das quantitative Spektrum der parodontalpathogenen Bakterien von zwei Stellen des Ober- bzw. Unterkiefers (Sondierungstiefen: 5 bis 6 mm) analysiert. Zum Zeitpunkt der ersten Nachkontrolle (7 d) nach der PDT konnte bereits eine deutliche Verbesserung des klinischen Parameters "Sulkusblutungsindex (SBI)" festgestellt werden. So wurde vor der PDT ein SBI = 0 an 6,5 % der Stellen und sieben Tage nach der PDT an 93,4 % der Stellen beobachtet. Die quantitative Plaqueanalyse ergab eine deutliche Reduktion der DNA-Konzentrationen aller nachgewiesenen parodontalpathogenen Bakterien. Die Verbesserung der klinischen und mikrobiologischen Besiedelung war auch nach vier Wochen noch stabil nachweisbar. Die einfach anzuwendende PDT-Methodik scheint hinsichtlich ihrer klinischen Langzeitwirksamkeit erfolgversprechend zu sein. Dies sollte jedoch durch weiterführende klinische Studien abgesichert werden.
Schlagwörter: Chronische Parodontitis, photodynamische Therapie (PDT), parodontalpathogene Bakterien