Seiten: 307-316, Sprache: DeutschDannewitz, BettinaEine Wucherung der Gingiva kann vielfältige Ursachen haben. Neben Entzündungen der Gingiva sind ein genetischer Hintergrund und auch hämatologische Veränderungen als ätiologische Faktoren dieser Erkrankung beschrieben worden. Die systemische Einnahme von Medikamenten kann ebenfalls zu Gingivawucherungen führen. Dabei werden vor allem Cyclosporin, Kalziumkanalblocker und Phenytoin mit dieser Parodontalerkrankung in Verbindung gebracht. Die Entstehung und der Verlauf medikamentös induzierter Gingivawucherungen lassen sich aber oft nicht allein durch die Einnahme von Medikamenten erklären. Bei der Pathogenese medikamentös induzierter Gingivawucherungen spielen weitere Faktoren eine Rolle, wobei als wichtigste Risikofaktoren die bakterielle Plaque und daraus resultierend die Entzündung der Gingiva zu nennen sind. In vielen Fällen kann durch eine sorgfältige nichtchirurgische, antiinfektiöse Therape eine deutliche Verbesserung und in einigen Fällen eine vollständige Remission der Wucherung erreicht werden. Falls parodontalchirurgische Maßnahmen notwenig sind, kann die externe Gingivektomie des Gewebes konventionell mit dem Skalpell oder alternativ mit einem Laser erfolgen. Da es auch nach erfolgreicher Behandlung zu einem Rezidiv der Wucherung kommen kann, ist eine regelmäßige und engmaschige Nachsorge dieser Patienten wichtig.
Schlagwörter: Gingivawucherungen, medikamentös induzierte Gingivawucherungen, Ätiologie, Risikofaktoren, Therapie