Sprache: DeutschHeinz, BerndRezessionen der Miller-Klassen I und II lassen sich mit verschiedenen Methoden und Techniken vorhersagbar bis zu 100 % decken. Dies gilt jedoch nicht für Rezessionen der Miller-Klassen III und IV, da in diesen Fällen bereits ein interdentaler Knochenabbau und/oder Zahnfehlstellungen vorliegen. Je weiter ein interdentaler Knochenabbau fortgeschritten ist, desto prognostisch unsicherer wird das Ergebnis einer Rezessionsdeckung sein. Das betrifft ebenfalls protrudiert stehende Zähne, bei denen die knöcherne Bedeckung der fazialen Wurzelfläche entsprechend dem Ausmaß der Fehlstellung fehlt. Bekanntlich orientiert sich der Verlauf des Weichgewebes an der Höhe des knöchernen Stützgewebes. Daher führt jeder Verlust von Knochen - in der Parodontologie wie auch in der plastisch-parodontalen Chirurgie - zu ästhetisch unvorhersagbaren Ergebnissen. Auch der postoperative Heilungsverlauf nimmt Einfluss auf das Ergebnis. So führt eine Membranexposition zwangsläufig zu einer Kontamination der Membran mit Bakterien und somit zu einer Gefährdung des regenerierten Gewebes. Eine Nahtdehiszens, beispielsweise verursacht durch eine verfrühte mechanische Zahnreinigung, hat eine apikale Verschiebung des Lappens und damit eine schlechtere Rezessionsdeckung zur Folge. Dies kann nur durch ein dreiwöchiges absolutes Putzverbot im Operationsbereich verhindert werden.
Schlagwörter: Vorhersagbarkeit, Rezessionsdeckung, Miller-Klasse I-IV, Emdogain®, Atrisorb®