AlterszahnmedizinSeiten: 1202-1218, Sprache: DeutschSchlüter, Nadine / Luka, BenediktDer Anteil der Senioren in der allgemeinen Bevölkerung nimmt zu. Mit dem Alter geht eine Vielzahl von Veränderungen sowohl im Bereich der allgemeinen Gesundheit als auch in der Mundhöhlen-region einher, welche direkt oder indirekt das Risiko für Erkrankungen an intraoralen Hart- und Weichgeweben erhöhen können. So treten beispielsweise gehäuft parodontale Erkrankungen auf, die zu einer Freilegung von Wurzeloberflächen führen. Diese unterliegen nun einem höheren Risiko, an Karies zu erkranken. Grunderkrankungen werden in der Regel entsprechend verschiedener Leitlinien mit unterschiedlichen verschreibungspflichtigen Medikamenten und Wirkstoffen behandelt, die diverse Nebenwirkungen entfalten können. Je höher die Zahl der verordneten Wirkstoffe ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit von Interaktionen. Eine für die Mundgesundheit entscheidende und sehr regelmäßig auftretende Nebenwirkung besteht in der Reduktion des Speichelflusses, die wiederum mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Karies und Schleimhauterkrankungen verbunden ist. Insgesamt stellt die Behandlung von betagten oder sogar geriatrischen Patienten ein komplexes Feld dar, das derzeit in der Zahnmedizin noch wenig Beachtung findet. Der Beitrag soll deshalb zum einen das Bewusstsein für diese Patientengruppe schärfen. Zum anderen sollen einfache Präventionsansätze vorgestellt werden, welche die Mundgesundheit auch bei dieser vulnerablen Patientengruppe länger erhalten können.
Schlagwörter: Senioren, Prävention, altersbedingte Veränderungen, Xerostomie, reduzierter Speichelfluss, Multimedikation, Wurzelkaries