Orale MedizinSeiten: 929-937, Sprache: DeutschJanner, Simone F. M. / Suter, Valérie G. A. / Altermatt, Hans Jörg / Reichart, Peter A. / Bornstein, Michael M.Ein Fallbericht mit LiteraturübersichtBei der nekrotisierenden Sialometaplasie (NS) handelt es sich um eine seltene und gutartige Läsion der Speicheldrüsen. Die oft ulzerierten Läsionen treten in den meisten Fällen am posterioren harten Gaumen auf. Das klinische und das histopathologische Bild sind bei der NS des Gaumens von besonderer Bedeutung, da es bösartige Neoplasien wie das orale Plattenepithelkarzinom und das Mukoepidermoidkarzinom der Speicheldrüsen imitieren kann. Für die sichere Diagnose gilt heute die Inzisionsbiopsie mit histopathologischer Untersuchung als Vorgehensweise der Wahl. Üblicherweise heilen Läsionen einer NS innerhalb von wenigen Wochen spontan ab und bedürfen keiner spezifischen Therapie. Der vorliegende Fallbericht beschreibt eine bilateral aufgetretene und histopathologisch bestätigte NS des harten Gaumens bei einer 22-jährigen Patientin mit Essstörungen. Die verschiedenen klinischen Stadien der Läsion von ihrer Entstehung bis zur Heilung sowie mögliche kausale Faktoren werden vorgestellt und die Differenzialdiagnosen von Gaumenulzerationen diskutiert.
Schlagwörter: Nekrotisierende Sialometaplasie, Speicheldrüsen, Mundschleimhautulkus, Essstörungen, Bulimia nervosa, Inzisionsbiopsie