ZahnerhaltungSeiten: 1327-1338, Sprache: DeutschWirsching, EvaDie Behandlung von Patienten mit Amelogenesis imperfecta stellt für den Zahnarzt eine große Herausforderung dar, da alle Zähne der Dentition betroffen sind. Je nach Art und Ausprägung der vorliegenden Schmelzbildungsstörung ist eine individuelle Therapieplanung erforderlich. Im erwachsenen Gebiss kann dann die Versorgung mittels konventioneller prothetischer Restaurationen wie Vollkronen erfolgen. Dazu muss ein reduktives Beschleifen der vorhandenen Restzahnhartsubstanz vorgenommen werden. Im wachsenden Gebiss ist diese Art der Versorgung wegen ihrer Invasivität obsolet. Hier wird aufgrund von nicht vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten oftmals eine nur unzulängliche langzeitprovisorische Therapie im Sinne von adhäsiven Abdeckungen der instabilen Schmelzareale durchgeführt. Der Beitrag zeigt anhand von Fallbeispielen mögliche Therapieoptionen für diese therapeutische Lücke auf. Dazu werden zwei junge Patienten vorgestellt, bei denen eine konventionelle direkte adhäsive Versorgung ausreichend war. Bei einem dritten jungen Patienten konnte eine komplette Neueinstellung der Vertikaldimension der Okklusion (VDO) durch Kombination von direkten Kompositrestaurationen mit laborgefertigten Kompositveneers und Kompositkronen im Sinne einer modifizierten Drei-Schritt-Technik mit Sandwich-Vorgehensweise erreicht werden. Die vierte Kasuistik demonstriert eine substanzschonende Gesamtsanierung bei einer erwachsenen Patientin nach dem Prinzip der maximalen Zahnerhaltung.
Schlagwörter: Amelogenesis imperfecta, direkte Kompositveneers, Schmelzstrukturstörung, Komposit-TableTops