Orale MedizinSeiten: 63-70, Sprache: DeutschKraus, Riccardo D./Reichart, Peter A./Altermatt, Hans Jörg/Schmidt-Westhausen, Andrea Maria/Bornstein, Michael M.Ein Update zur Raucherprävention und -entwöhnung in der ZahnarztpraxisDie humanen Papillomaviren (HPV) sind nicht nur als Risikofaktor für das Zervixkarzinom von Bedeutung, sondern haben in den letzten Jahren auch in der Zahnmedizin bzw. der oralen Medizin an Relevanz gewonnen. Die Viren können in der Mundhöhle benigne, selbstlimitierende Tumoren wie das Plattenepithelpapillom, die Verruca vulgaris, das Condyloma acuminatum und die fokale epitheliale Hyperplasie (Morbus Heck) verursachen. Diese HPV-assoziierten Läsionen treten häufiger bei reduzierter Immunkompetenz wie etwa bei HIV-infizierten Patienten auf. Ferner ist heutzutage bekannt, dass Hochrisiko-HPV-Typen für eine Untergruppe von Plattenepithelkarzinomen in der Kopf-Hals-Region bei jüngeren Patienten ohne Alkohol- und Tabakabusus in der Vorgeschichte verantwortlich sind. Eine vielversprechende Möglichkeit der Primärprävention von HPV-assoziierten Karzinomen ist seit 2006 die HPV-Impfung. Obwohl die verfügbaren Impfstoffe hauptsächlich zur Prävention von Zervixkarzinomen konzipiert wurden, könnten sie auch präventiv gegen gewisse Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich wirken. Langzeitstudien mit großen Patientenzahlen werden aber erst in mehreren Jahren zeigen, ob die Impfung auch gegen diese Krebsformen einen Schutz bietet.
Schlagwörter: Humane Papillomaviren (HPV), Papillom, Plattenepithelkarzinom, Oropharynxkarzinom, Impfung