Zahnheilkunde interdisziplinärSeiten: 1441-1451, Sprache: DeutschZiegler, AlbrechtHäufig sind Schmerzen in der zahnärztlichen Praxis Folge einer Entzündung oder eines chirurgischen/parodontologischen Eingriffs. Sie lassen sich der Gruppe der Nozizeptorschmerzen zuordnen. Ihre Behandlung muss zuerst auf die Ausschaltung der Ursache abzielen. Zusätzlich zu diesen kausalen können mit Cyclooxygenasehemmstoffen symptomatische Therapieansätze erwogen werden. Im Fall von Kontraindikationen oder einer Ineffektivität von Wirkstoffen aus dieser Gruppe stellen Opioide Reservemittel dar. Die bei Schmerzpatienten häufig beeinträchtigte Bioverfügbarkeit kann eventuell durch die Auswahl geeigneter Zubereitungsformen der analgetischen Wirkstoffe kompensiert werden. Seltener sieht sich der Zahnarzt mit neuropathischen Schmerzformen konfrontiert. Diese - in aller Regel chronischen - Schmerzen können nur ungenügend mit den klassischen Mitteln der Schmerztherapie gelindert werden und machen unter Umständen Behandlungsversuche mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Antiepileptika oder der Antidepressiva notwendig. Die Therapie gestaltet sich langwierig und sollte - wenn immer möglich - von einer auf die Behandlung neuropathischer Schmerzen spezialisierten Institution initiiert und überwacht werden.
Schlagwörter: Analgetika, Nozizeptorschmerzen, neuropathische Schmerzen, Cyclooxygenasehemmstoffe, Opioide, Kontraindikationen