Der interessante FallSprache: DeutschFriedrich, Reinhard E.Berichtet wird über die Folgen der verzögerten Fremdkörperentfernung und Wundversorgung im Fall eines 63jährigen Patienten, bei dessen Behandlung die Spitze eines Spiralbohrers für Vollschraubenimplantate abgebrochen und submental disloziert war. Nach der Entlassung aus der ambulanten Behandlung mit dem Angebot einer sekundären Fremdkörperentfernung kam es noch am Operationstag zu einem
ausgedehnten Mundboden und Zungenhämatom mit Artikulationsstörungen. Der dislozierte Fremdkörper bewirkte permanente, aggravierende Schluckbeschwerden und Dauerschmerzen, die sowohl auf die Schwellung durch die Einblutung als auch auf die
Knochenhautreizung des Unterkiefers durch den Fremdkörper zurückzuführen waren. Die Beschwerden wurden durch die notfallmäßige Entfernung des Fremdkörpers rasch gelindert. Es wird aufgezeigt, daß bei derartigen iatrogenen Schäden eine sofortige Versorgung indiziert ist, die ggf. durch die Überweisung in eine fachchirurgische Klinik sichergestellt werden sollte. Der Stellenwert der fachbezogenen Röntgendiagnostik für die Therapieplanung wird hervorgehoben.
Schlagwörter: Implantatbettpräparation, rotierende Instrumente, Spiralbohrer, Hämatom, Fremdkörperentfernung, iatrogene Schäden