Ziel: Die Pfeilerzahnfraktur von Teleskopprothesen (TP) ist eine häufige Misserfolgsursache bei dieser prothetischen Versorgungsoption. In vielen Fällen kann die Teleskopkrone (TK) nur nach Rekonstruktion mittels Stiftaufbau (SA) wiedereingesetzt werden, da die Retentionsfläche nicht ausreicht. Wenn der Wurzelkanal dabei einen elliptischen Querschnitt aufweist oder der koronale Defekt ausgeprägt ist, stellt ein individuell gegossener Stift-Stumpfaufbau (GSA) nach wie vor die Therapie der Wahl dar. GSA haben jedoch die Nachteile einer verlängerten Behandlungszeit, da ein zweiter Termin für das Einsetzen erforderlich ist und die mechanischen Eigenschaften der Legierung nicht an das Dentin angepasst sind, was zu einem höheren Risiko von Wurzelfrakturen führen kann. In diesen Fällen kann ein CAD/CAM-SA, der in einem volldigitalen Chairside-Workflow hergestellt wird, die Behandlung beschleunigen und das Risiko von Wurzelfrakturen verringern, indem Materialien mit dentinähnlichen mechanischen Eigenschaften verwendet werden.
Material und Methode: In dieser Fallserie werden 12 Patienten mit einer Teleskoppfeilerzahnfraktur vorgestellt, bei denen ein Stiftaufbau zur Wiederbefestigung der TK erforderlich war. Die Stiftbettpräparation sowie die TP wurden gescannt und in weniger als 10 Minuten ein CAD/CAM-SA aus einem faserverstärkten CAD/CAM-Komposit hergestellt.
Schlussfolgerung: Mit dem vorgestellten volldigitalen Chairside-Workflow kann die SA-Behandlung beschleunigt werden, da individuelle SA nicht mehr zwingend einen zweiten Termin zum Einsetzen benötigen. Daher kann dieser Workflow eine Alternative für die Versorgung von frakturierten Teleskoppfeilern mit konventionellen GSA sein. Die CAD/CAM-SA zeigen hierbei ein mechanisches Verhalten ähnlich dem des Dentins und können chairside in kurzer Zeit hergestellt werden.
Schlagwörter: CAD/CAM, Intraoralscanner, Stiftaufbau, Teleskopprothese, Pfeilerzahnfraktur, faserverstärktes Komposit