Faziale Weichteilanalysen sind integraler Bestandteil der kieferorthopädischen Diagnostik. Zweidimensionale Fotoanalysen ermöglichen jedoch nur eine bedingte Beurteilung von dentofazialen Relationen, volumetrischen Veränderungen oder Weichteilasymmetrien. Die technischen Fortschritte der Stereofotogrammetrie überwinden diese Limitationen. Durch Fusion dreidimensionaler Gesichtsscans mit Intraoralscans können beispielsweise umfassende dentofaziale Analysen ohne Strahlenexposition erfolgen. Die Ergänzung um die vierte Dimension, das heißt, die Berücksichtigung der zeitlichen Veränderung der fazialen Strukturen unter Bewegung, ermöglicht es, den in der täglichen Kommunikation äußerst dynamischen Bereich des Untergesichts umfassend zu beurteilen. Diese Technik trägt dazu bei, die Auswirkungen kieferorthopädischer Interventionen auf diesen Bereich besser zu verstehen und die individuelle Patientendynamik zukünftig unter dem Gesichtspunkt der Rezidivprophylaxe in die kieferorthopädische Diagnostik zu integrieren.
Schlagwörter: 3-D-Bildgebung, 4-D-Bildgebung, Stereofotogrammetrie, Gesichtsscan, Fotoanalyse, kieferorthopädische Diagnostik