Parodontologen sowie Prothetiker werden zukünftig aufgrund der demografischen Entwicklung vermehrt mit komplexen Planungen von verschiedenen Lückengebisssituationen im parodontal kompromittierten Gebiss konfrontiert sein. Das synoptische Behandlungskonzept bildet die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche kaufunktionelle und ästhetische Rehabilitation. So sollte eine zielgruppengerechte, interdisziplinäre Therapiestrategie verfolgt werden, die entscheidende Aspekte verschiedener Fachdisziplinen berücksichtigt. Erreichbar ist dies durch ein mehrstufiges Behandlungskonzept, bestehend aus Befundung, vorläufiger Planung, interdisziplinärer Stabilisierungsphase, Reevaluation der Pfeilerwertigkeit und definitiver prothetischer Planung, dessen Stufen nacheinander durchlaufen werden. Erst im Anschluss wird der Patient mit definitivem Zahnersatz versorgt. Dabei spielen langfristige Aspekte wie beispielsweise die Möglichkeit einer Erweiterbarkeit sowie die parodontalhygienische Gestaltung eine zentrale Rolle. Kombiniert festsitzend-herausnehmbare Varianten mit quadrangulärer Abstützung können dabei als sicheres und vorhersagbares Therapiekonzept in Betracht gezogen werden. Unabhängig von der gewählten Therapievariante sollte sich ein strukturiertes und risikoadaptiertes Recall-Programm anschließen.
Manuskripteingang: 21.11.2022, Annahme: 13.01.2023
Schlagwörter: prothetische Gesamtplanung, prothetische Pfeilerwertigkeit, synoptisches Behandlungskonzept, Backward-Planning, Perioprothetik, herausnehmbarer Zahnersatz, dentale Implantate, Parodontitis, Zahnextraktion