Ziel: Ziel dieser In-vitro-Studie war es, die Genauigkeit zweier Strategien zur Best-Fit-Überlagerung/-Ausrichtung mit Nutzung unterschiedlicher Referenzareale bei der Messung der Zahnabnutzung mithilfe eines Intraoralscanners (IOS) zu bestimmen und zu vergleichen.
Material und Methoden: Zunächst wurden 8 vollanatomische Zirkonoxidkronen hergestellt und zweimal mit einem Intraoralscanner gescannt. Einer der Datensätze (Datensatz Richtigkeit) wurde dupliziert und mit simulierten Schlifffacetten (Datensatz Abnutzung) versehen. Der andere Scandatensatz (Datensatz Baseline) wurde unter Verwendung von zwei Best-Fit-Überlagerungsstrategien mit unterschiedlichen Referenzarealen (nicht abgenutzte Okklusalfläche [okklusale Gruppe] bzw. axial Fläche [axiale Gruppe]) mit dem Datensatz Abnutzung überlagert. Anschließend wurde eine 3-D-Abweichungsanalyse durchgeführt, um den abnutzungsbedingten Volumenverlust zu bestimmen. Schließlich wurde die 3-D-Abweichung zwischen den Datensätzen Richtigkeit und Abnutzung berechnet und als Referenzwert der Richtigkeit für die Genauigkeitsbewertung verwendet (Gruppe Richtigkeit).
Ergebnisse: Die farbcodierte Darstellung der Abweichungen zeigte, dass die okklusale Gruppe eine ähnliche Schlifffacettenverteilung aufwies, wie die Gruppe Richtigkeit, während sich in der axialen Gruppe eine sichtbar gekippte Position fand und der gemessene Höhenverlust größer war und eine größere Standardabweichung aufwies. Sowohl die okklusale als auch die axiale Gruppe zeigten beim maximalen und mittleren Höhenverlust signifikante Unterschiede zur Gruppe Richtigkeit (p < 0,05), während der mittlere Abstand (zwischen den Oberflächen) jeweils nicht signifikant verschieden war (p > 0,05). Der t-Test für abhängige Stichproben ergab zudem zwischen der okklusalen und der axialen Gruppe signifikante Unterschiede beim maximalen und mittleren Höhenverlust (p < 0,05), aber keine signifikante Differenz beim mittleren Abstand (p > 0,05).
Schlussfolgerungen: Die Best-Fit-Überlagerung anhand einer okklusalen Referenzfläche lieferte genauere Ergebnisse als die Überlagerung anhand axialer Referenzflächen. Die Vermessung der Zahnabnutzung mithilfe von Intraoralscans bietet Potenzial, aber das Verfahren neigt zur Überschätzung des Höhenverlustes.
Schlagwörter: Verschleißmessung, Zahnabnutzung, Intraoralscanner, Best-Fit-Überlagerung, Genauigkeit, digital, in vitro