Ziel: In dieser Untersuchung sollten die geplante und die übertragene Implantatposition nach vollständig geführten Implantatinsertionen in Einzelzahnlücken verglichen werden.
Material und Methode: Es wurden Implantatinsertionen für zwei Implantatsysteme (Camlog Screw-Line [C-SL], Straumann Bone Level Tapered [S-BLT]) mit zwei Planungssoftwares (SMOP, coDiagnostiX) geplant. Alle Implantate wurden vollständig geführt eingesetzt. Anschließend wurden intraoperative Intraoralscans durchgeführt. Zur Bewertung der Genauigkeit erfolgte ein Vergleich der geplanten und der übertragenen Implantatposition nach Import der Scandaten in einer 3-D-Messsoftware (Geomagic Control X). Die Abweichungen wurden jeweils für den Eintrittspunkt und den Implantatapex in drei Dimensionen (x- [mesiodistal], y- [vestibulooral] und z-Achse [apikokoronal]) ermittelt. Schließlich wurde die Gesamtabweichung einschließlich Winkeldiskrepanz in der Messsoftware berechnet. Signifikanzniveau für die statistische Auswertung war p < 0,05.
Ergebnisse: Es wurden 26 Implantate bei 26 Patienten eingesetzt. Die mittlere 3-D-Abweichung am Eintrittspunkt des Implantats betrug in der C-SL-Gruppe 0,61 ± 0,28 mm, in der S-BLT-Gruppe 0,63 ± 0,24 mm. Am Implantatapex wurde eine mittlere Abweichung von 0,96 ± 0,41 mm für die C-SL-Implantate und von 1,04 ± 0,34 mm für die S-BLT-Implantate beobachtet. Die mittlere Winkelabweichung lag in der C-SL-Gruppe bei 2,58 ± 1,40° und in der S-BLT-Gruppe bei 2,89 ± 1,12°. Die statistische Analyse ergab, dass die Unterschiede zwischen den beiden Implantatsystemen statistisch nicht signifikant waren, dass jedoch am Eintrittspunkt und Implantatapex statistisch signifikante Abweichungen in der z-Achse vorlagen (p < 0,05).
Schlussfolgerung: Die vollständig geführte Implantatinsertion in Einzelzahnlücken lieferte exakte Implantatpositionen. Da signifikante vertikale Abweichungen auftraten, sollte die Bohr- und Insertionstiefe kontrolliert werden, bevor das Implantat in den Knochen eingesetzt wird. Ein Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 mm zu kritischen Strukturen wurde zuverlässig gewahrt.
Schlagwörter: Dentalimplantat, statische Navigation, CAD/CAM, computergestützt, computergestützte Implantatchirurgie, Backward-Planning