Periimplantäre Entzündungen stellen eine Herausforderung für den engagierten Behandler dar, da vor allem bei der Periimplantitis in vielen Fällen eine vollständige Beseitigung der Erkrankung nicht möglich ist. Voraussetzung ist eine vollständige Dekontamination der infizierten Implantatoberfläche, die besonders im enossalen Anteil der Implantate aufgrund der rauen Oberfläche sehr schwierig ist. Im Jahr 2019 wurde erstmals eine neue Methode zur Implantatoberflächenreinigung vorgestellt, bei der eine bakteriell infizierte Oberfläche wieder in einen sterilen Zustand überführt werden konnte. Durch Einleitung eines schwachen Gleichstroms wird das metallische Titanimplantat zur Kathode. In der Folge bilden sich auf der Oberfläche winzige Wasserstoffbläschen, durch die die Bakterien von der Oberfläche abgelöst werden. Die Anwendung dieses Verfahrens bei einem 82-jährigen Patienten mit schwerer Periimplantitis am Implantat 46 resultierte in einem Rückgang der Sondierungstiefen von anfänglich 12 auf 5 bzw. 6 mm, einer Abnahme der Sondierungsblutung und deutlichem Rückgang der Keimzahlen. Ein Jahr nach dem Eingriff zeigten sich im Röntgenbild Anzeichen einer Knochenregeneration.
Manuskripteingang: 10.10.2022, Annahme: 07.11.2022
Schlagwörter: Implantate, periimplantäre Entzündungen, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Parodontitis, Risikofaktoren, elektrolytische Dekontamination, GalvoSurge, Reosseointegration