Aufgrund diverser Faktoren sind Kinder mit angeborenen Herzfehlern (AHF) für die Entwicklung oraler Erkrankungen wie Gingivitis und Karies prädisponiert. Die Behandlung und Betreuung dieser Patientengruppe stellt den Zahnarzt vor große Herausforderungen und setzt klinische Erfahrung voraus. Neben bekannten Ursachen für Karies und Mundschleimhautproblematiken können mehrere assoziierende Aspekte – z. B. Medikationen und Krankenhausaufenthalte – Einfluss auf die Mundgesundheit nehmen. Vorhandene unversorgte kariöse Läsionen erscheinen in Bezug auf eine mögliche Endokarditis problematisch und sind darüber hinaus häufig aufgrund verschiedener Faktoren nur in Allgemeinanästhesie zu versorgen, was wiederum im Hinblick auf ein erhöhtes Narkoserisiko bei den Patienten nachteilig ist. Um den betroffenen Kindern eine optimierte Mundhygiene zu ermöglichen und ihre orale und dentale Gesundheit her- bzw. wiederherzustellen, bedarf es der Zusammenarbeit der betreuenden Zahnärzte mit den erkrankten Kindern und deren Eltern sowie Kardiologen und Pädiatern. Der Artikel stellt dabei die Besonderheiten im Rahmen der zahnärztlichen Betreuung dieser Kinder heraus und gibt Hilfestellung für den klinischen Alltag.
Manuskripteingang: 14.04.2022, Manuskriptannahme: 27.04.2022
Schlagwörter: Angeborene Herzerkrankung, orale Begleitbefunde, Karies, Medikamenten-induzierte Gingivahyperplasie (MIG), Endokarditisprophylaxe, zahnärztliche Prävention