Für eine zeitgemäße und patientenzentrierte zahnmedizinische Versorgung ist die Erfassung der Patienten-perspektive in Form von „Patient-reported outcomes“ (PRO) essenziell. Hierzu hat sich die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ) als multidimensionales Modell etabliert. Die Mundgesundheitssituation bzw. der Versorgungszustand können sich dabei negativ sowohl auf psychosoziale, funktionelle und ästhetische Aspekte als auch auf Schmerzen auswirken. Grundsätzlich eignen sich fragebogenbasierte Messinstrumente, welche die MLQ mit einem Punktwert quantifizieren, für den zielgerichteten Einsatz in der zahnärztlichen Praxis. Bei deren Anwendung müssen stets die klinische Relevanz und potenzielle Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung der MLQ durch den Patienten berücksichtigt werden. Zudem können psychische und physische Belastungen im Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen bzw. deren Therapie die MLQ beeinflussen. Folglich stellt neben der Erfassung der MLQ auch ihre adäquate Interpretation und das Ableiten der entsprechenden praktischen Konsequenz eine bedeutsame Aufgabe im Rahmen der zahnmedizinischen Betreuung dar. Dieser Beitrag soll Instrumente zur Erfassung und Besonderheiten der MLQ in der zahnärztlichen Praxis darstellen und Implikationen für den Einsatz dieser Verfahren und ihrer Konsequenzen herausarbeiten.
Manuskripteingang: 07.12.2021, Annahme: 21.01.2022
Schlagwörter: „Patient-reported outcomes“ (PRO), mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ), „Oral health impact profile“ (OHIP)