WerkstoffkundeLanguage: GermanGöbel, Roland / Welker, DieterAufgrund unterschiedlicher chemischen Bindungsarten (Legierung: Metallbindung; Kunststoff: kovalente Bindung), durch die Polymerisationsschrumpfung und die Wasseraufnahme der Kunststoffe sowie durch das unterschiedliche Ausdehnungsverhalten beider Werkstoffe ist der Legierungs-Kunststoff-Verbund besonders unter Feuchtbedingungen nicht stabil. Mechanische Makro- wie auch Mikroretentionen sowie verschiedenartige technische Klebstoffe führen unter Mundbedingungen zu keiner dauerhaften Verbundfestigkeit. Erst durch zusätzliche anorganische Oberflächenkonditionierungen, wie Silikatisierung/Silanisierung (Silicoater-, Silicoater MD-, Silo-, Rocatec-Verfahren), Zinnoxid/Silanisierung (OVS-Verfahren) oder bestimmte organische Primer (Targis Link, Metal Primer II, Alloy Primer) wird eine chemische Anbindung des Kunststoffs an die Legierungsoberfläche und damit hohe Verbundfestigkeit auch unter Feuchtbedingungen erreicht. Die einzelnen Verfahren führen dabei allerdings zu unterschiedlichen Festigkeiten.
Keywords: Legierungs-Kunststoff-Verbund, Primer, Oberflächenkonditionierung