OriginalarbeitLanguage: GermanTrümmerfrakturen des Gelenkkopfs werden mit einer Rate von ca. 15% angegeben und gelten als operativ nicht versorgbar. Demgegenüber soll a) die Häufigkeit zertrümmerter Frakturen gemäß operativem Situs objektiviert, sowie b) geklärt werden, ob hier eine operative Versorgung durchführbar ist. Zwischen 1993 bis 2003 wurden konsekutiv 182 dislozierte Walzenfrakturen der Gruppen V (n=81) und VI (n=101) nach Spiessl und Schroll diaartikulär osteosynthetisch versorgt (142 Patienten). Am OP-Situs wurden Fragmentzahl, Frakturverläufe sowie der Zustand der diskoligamentären Strukturen dokumentiert. Mehrfragmentfrakturen ( 5 Fragmente) fanden sich in 16%, gemäß offenem Situs wurden nur 10/182 Frakturen (6%) als "Trümmerfrakturen" bewertet. Bei präaurikulärem Zugang konnten 3/7 Trümmerfrakturen nicht versorgt werden, retroaurikulär war bei 3/3 zertrümmerten Frakturen trotzdem eine Osteosynthese möglich. Retroaurikulär (n=81) konnte in allen Fällen ein großes Fragment identifiziert werden, das eine anatomisch korrekte Reposition erlaubte. Die meist im CT diagnostizierten "Trümmerfrakturen" entsprechen nicht dem anatomischen Situs, hier stellt sich vielmehr regelhaft ein großes Fragment mit Berstungskeilen dar. Gemäß den Erfahrungen im eigenen operativen Kollektiv sind auch diese Mehrfragmentfrakturen einer funktionsstabilen Osteosynthese zugänglich.