OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der Studie war die Überprüfung der dreidimensionalen Positionierung des Kauansatzes fertiggestellter Totalprothesen, um daraus evtl. Rückschlüsse für die Gestaltung zahnreihenanaloger Kunststoffwälle auf Funktionsabformlöffeln zu erhalten. Dazu wurden 104 neu hergestellte Totalprothesen an je 22 unterschiedlichen Punkten mit der orthodontischen Visiermessplatte nach Schmuth und mit Hilfe des Zirkels nach Gutowski / Meyding vermessen. Darüber hinaus wurden Front- und Seitenzahnaufstellung, Lippenauspolsterung und vertikale Kieferrelation an den Patienten klinisch beurteilt. Die Resultate geben u.a. erstmals Auskunft über die vertikale, mittelwertige Gestaltung von zahnreihenanalogen Wachs- oder Kunststoffwällen im posterioren Seitenzahnbereich des Unter- und Oberkiefers sowie über die vertikalen Abstände der Kieferkämme in maximaler Interkuspidation. Bei diesen für die Kieferrelationsbestimmung im Vordergrund stehenden vertikalen Messstrecken konnten wir Standardabweichungen zwischen ± 2 und ± 4 mm berechnen. Wegen der ausgeprägten Streuung der Messwerte ist eine mittelwertige Vorbereitung der zahnreihenanalogen Wälle im zahntechnischen Labor nicht ideal und sollte nur vorgenommen werden, wenn keine individuellen Messdaten vorliegen. Besser ist es, ästhetisch noch akzeptable alte Ober- und Unterkieferprothesen zu vermessen, in den Werten nach Wunsch zu korrigieren und die Wälle im zahntechnischen Labor entsprechend ausformen zu lassen. Mit so vorbereiteten Funktionslöffeln können zahnlose Kiefer abgeformt und anschließend in der gleichen Sitzung registriert werden. Die früher notwendige Sitzung der Relationsbestimmung kann auf diese Weise ohne Verlust an Präzision übersprungen werden.