EditorialSeiten: 1391-1392, Sprache: DeutschAhlers, M. OliverZahnheilkunde allgemeinSeiten: 1399-1409, Sprache: DeutschAhlers, M. Oliver / Jakstat, Holger A.Kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) gehören zu den häufigeren Erkrankungen in der Zahnheilkunde. Sie kommen in allen Zahnarztpraxen vor, so dass es hilfreich ist, betroffene Patienten mit einfachen Mitteln erfassen zu können. Die erste Stufe der Diagnostik besteht in der Identifikation entsprechend auffälliger Patienten mittels eines CMD-Screenings. Die Autoren haben hierfür ausgehend von Vorschlägen Krogh-Poulsons den CMD-Kurzbefund entwickelt und wissenschaftlich untersucht. Der Beitrag schildert die Grundlagen und das praktische Vorgehen bei dieser Untersuchung.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), Basisdiagnostik, Screening, Spezifität, Sensitivität
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1411-1423, Sprache: DeutschAhlers, M. Oliver / Jakstat, Holger A.Funktionsdiagnostische Maßnahmen erfolgen heute stufenweise. Bei begründetem Verdacht auf das Vorliegen einer kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) bildet die klinische Funktionsanalyse das Fundament der Diagnostik-Kaskade. Wesentliche Bestandteile dieser Untersuchung sind seit Jahrzehnten bekannt. Neu ist das Niveau der zugrunde liegenden Evidenz, und ebenfalls neu ist das Konzept, die klinische Funktionsanalyse so auszuwerten, dass auf ihrer Grundlage bereits eine Diagnose gestellt werden kann. Seit den 1990er Jahren wird die klinische Funktionsanalyse fakultativ durch Zusatzuntersuchungen ergänzt, darunter Tests hinsichtlich der Beteiligung psychosomatischer und orthopädischer Einflüsse sowie die manuelle Strukturanalyse. Die Prinzipien der Auswertung wurden mittlerweile in computergestützte Systeme überführt, welche helfen, die individuellen Befunde dazu passenden Diagnosen zuzuordnen. Die gleichen Daten lassen sich zudem für neue Patientenberatungssysteme und in evidenzbasierten Expertensystemen zur Therapieplanung einsetzen. Absehbar ist daher, dass die Bedeutung der klinischen Funktionsanalyse eher noch zunehmen wird, weil softwaregestützte Diagnoseinstrumente in der Praxis die Auswertung der Befunde erleichtern. Sie ermöglichen es so, den Behandler in die gleiche Situation einer kollegialen Abstimmung zu versetzen, wie sie theoretisch an spezialisierten Zentren gegeben ist. Der Beitrag stellt das Ziel der Untersuchung, ihre aktuelle Durchführung und Auswertung sowie ihre Konsequenzen vor und gibt einen Ausblick auf künftige Entwicklungen.
Schlagwörter: Klinische Funktionsanalyse, Funktionsstatus, Diagnostik-Kaskade, computergestützte Befunderhebung, computergestützte Befundauswertung kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1425-1434, Sprache: DeutschWolowski, Anne / Ahlers, M. OliverBei kraniomandibulären Dysfunktionen spielen psychosoziale Aspekte ätiologisch und auch als Folge von Belastungen durch Beschwerden eine wesentliche Rolle. In jedem Fall müssen solche Faktoren erkannt und mit den Betroffenen besprochen werden. Hier bieten psychosoziale Screeningverfahren eine Möglichkeit der Sensibilisierung für patientenspezifische Probleme. Sie sollen und können das Gespräch mit dem Patienten nicht ersetzen, helfen aber, die nur begrenzt zur Verfügung stehende Zeit gezielt zu nutzen. Die Auswahl adäquater Screeningverfahren orientiert sich an der Zielsetzung, den typischen bestehenden psychosozialen Pathologien, der Akzeptanz durch die Patienten in Zahnarztpraxen und der unkomplizierten Einsetzbarkeit.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), Stress, Depression, Angststörung, Somatisierung, Screening
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1435-1444, Sprache: DeutschReusch, Diether / Groot Landeweer, Gert / Feyen, JochenDie Bestimmung der Lage des Unterkiefers erfolgt mittels eines zentrischen Registrats bei zentraler Kondylenposition am Patienten. Die hierzu notwendige Schließbewegung wird niemals vom Behandler geführt. Ohne Anspannung der Muskulatur und Belastung der ligamentären Strukturen muss der Patient in die von ihm erzeugten Impressionen des Registrats hineinfinden, und zwar sowohl ohne als auch unter Kontrolle des Zahnarztes. Er muss diese Position als absolut gleichmäßig empfinden. Mit dem Registrat wird das Unterkiefermodell zum Oberkiefermodell montiert. Dieses wurde schädelbezogen mittels Gesichtsbogen in den Artikulator übertragen. Die nach Entnahme des Registrats zur Erzielung von Zahnkontakten notwendige minimale Schließrotation um die Artikulatorachse, aber auch die bei einer Vertikalerhöhung notwendige Öffnungsrotation ist im Artikulator identisch mit der Rotation des Unterkiefers um die zentrische Scharnierachse des Patienten.
Schlagwörter: Zentrikregistrat, Kieferrelationsbestimmung, Interkuspidationsposition (IKP), zentrische Kondylenposition (ZKP), Registratträger, vertikale Relation
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1445-1454, Sprache: DeutschFeyen, Jochen / Reusch, DietherDie Kondylenpositionsanalyse ermöglicht es, die Auswirkung unterschiedlicher Unterkieferlagen im Bereich der Kondylen darzustellen und zu bewerten. Dies kann indirekt mit einem "Condylen-Positions-Messgerät" nach schädelgerechter Oberkiefermodellübertragung und gelenkbezogener Unterkiefermodellmontage mittels eines zentrischen Registrats oder direkt am Patienten mit einem paraokklusal an den Unterkieferzähnen befestigten Schreibbogen erfolgen. Den wesentlichen zahnmedizinischen Hintergrund bildet das Bestreben, ergänzend zum klinischen Funktionsbefund einen instrumentellen Hinweis bezüglich der Frage zu erhalten, ob eine Unterkieferlage und damit eine Kondylenposition - insbesondere wenn sie denn parafunktionell genutzt wird - gelenkpathogen ist oder nicht. Ein weiteres wichtiges Ziel besteht in der Dokumentation einer fakultativen Lageänderung während einer Vortherapie (z. B. Schiene). Ebenso sind unterschiedliche Registrate in ihren Auswirkungen im Bereich der funktionellen Interkondylarachse mess- und dokumentierbar.
Schlagwörter: Kondylenpositionsanalyse, Kondylenpositionsmessung, maximale Interkuspidationsposition (IKP), zentrische Kondylenposition (ZKP)
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1455-1469, Sprache: DeutschHugger, Alfons / Bernhardt, Olaf / Jakstat, Holger A. / Kordaß, Bernd / Türp, Jens C. / Schindler, Hans J. / Ahlers, M. OliverIn der restaurativen Zahnmedizin sind die Aufzeichnung und Auswertung von Unterkieferbewegungen seit Langem eingeführt. Sie bilden die Grundlage für die patientengetreue Einstellung oder "Programmierung" individueller teil- oder volljustierbarer Artikulatoren in der Absicht, eine physiologische Adaptation auf zahnärztliche Restaurationen zu erreichen und diese möglichst optimal auf das individuelle Kausystem auszurichten. Die aus der Aufzeichnung resultierenden Einstelldaten sind grundsätzlich sowohl in klassischen mechanischen als auch in elektronischen virtuellen Artikulatoren verwendbar. Kondyläre Bewegungsaufzeichnungen werden außerdem dafür eingesetzt, bei Patienten mit Funktionsstörungen des Kauorgans aus den aufgezeichneten Bewegungsverläufen auf mögliche morphologische Veränderungen im Kiefergelenkbereich zu schließen. Darüber hinaus kann der klinische Nutzen von Bewegungsaufzeichnungen im diagnostischen und behandlungsbegleitenden Funktionsmonitoring der Patienten bestehen. Hierzu sind Kriterien für die Auswertung von Bewegungsaufzeichnungen sowie ein standardisiertes und praxistaugliches Protokoll zur Befundung und Auswertung publiziert worden.
Schlagwörter: Instrumentelle Bewegungsanalyse, Funktionsdiagnostik, kondyläre Bewegungsaufzeichnung, Artikulatorprogrammierung, Funktionsmonitoring
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1471-1478, Sprache: DeutschKatzer, Lukasz / Tarkowska, Agnieszka / Ahlers, M. OliverBei der Rehabilitation des funktionsgestörten Patienten in der zahnärztlichen Praxis steht eine Reduktion des Leitsymptoms "Schmerz" im Vordergrund der zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen. Der Erkennung oder Verbesserung einer funktionell eingeschränkten Kaufähigkeit als zentraler Aufgabe des Kauorgans kommt bislang hingegen eine überaus untergeordnete Rolle zu. Dabei stehen mittlerweile verschiedene Verfahren zur Erfassung der Kaufunktion zur Verfügung. Der Beitrag stellt drei ausgewählte Messmethoden vor: den klassischen Zerkleinerungstest, den Farbdurchmischungstest und den Farbänderungstest. Für alle Prüfverfahren existieren verschiedene Auswertungsmethoden, die beschrieben werden. Außerdem erfolgt eine Einschätzung der Vor- und Nachteile und bestehender Hemmnisse, die bisher einen Praxiseinsatz erschwert haben.
Schlagwörter: Kaufunktion, Kaueffizienz, Mastikation, Kaufunktionseinschränkung
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1479-1490, Sprache: DeutschMeyer, Georg / Asselmeyer, Theresia / Bernhardt, OlafUnter dem Begriff der kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) wird ein äußerst komplexes Krankheitsbild zusammengefasst, das sehr vielfältige und zum Teil außerhalb der Zahnmedizin liegende Risikofaktoren aufweisen kann. Gleiches gilt für die Krankheitssymptome, die von Kopf- und Gesichtsschmerzen, Kiefergelenksproblemen und Tinnitus bis hin zu Halswirbelsäulenproblemen reichen können. Aus Sicht der Zahnmedizin sind okklusale Interferenzen, die zu Kaufunktionsstörungen führen, der Hauptrisikofaktor für CMD. Ziel der Schienentherapie ist es, derartige Störungen zu erkennen und mit okklusalen Schienen auszugleichen.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), physiologisches Zentrikregistrat, Schienentherapie, Aufbissbehelfe, Reflexschienen, Michigan-Schienen, Positionierungsschienen, Dekompressionsschienen
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1491-1498, Sprache: DeutschSander, MartinaDie physiotherapeutische Mitbehandlung des Kauorgans ist heute im Rahmen der Therapie kraniomandibulärer Dysfunktionen in der Praxis als Routine etabliert. Verschiedene Studien im In- und Ausland haben die Wirksamkeit der physiotherapeutischen Behandlung bestätigt. Den multifaktoriellen Ursachen wird in den meisten Fällen am ehesten ein interdisziplinäres Therapiekonzept gerecht. Der Beitrag stellt die Indikationen, in denen eine Physiotherapie Erfolg versprechend eingesetzt werden kann, ebenso vor wie die verschiedenen physiotherapeutischen Behandlungstechniken einschließlich des häuslichen Übungsprogramms.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), Physiotherapie, Indikationsstellung, Behandlungstechniken, häusliches Übungsprogramm
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1499-1507, Sprache: DeutschHellmann, Daniel / Schindler, Hans J.Aus zahnärztlicher Sicht wird die Therapie oder gar eine Rehabilitation des kraniomandibulären Systems bei schmerzhaften muskuloskelettalen Beschwerden in der Regel mit Okklusionsschienen und dem Einsatz von Medikamenten in Verbindung gebracht. Neuere Erkenntnisse legen aber die Vermutung nahe, dass koordinatives Training einen wesentlichen Baustein zu einer tatsächlichen Rehabilitation kompromittierter motorischer Systeme darstellt, da die Reduktion von Schmerzen als alleiniges Therapieziel in der Regel keine Auflösung der etablierten schmerzbedingten Schonhaltungen bewirken kann. Der Beitrag gibt einen Überblick über aktuelle Erkenntnisse in Bezug auf die motorische Adaptation bei muskuloskelettalen Schmerzen und über einige erprobte zahnärztlich-therapeutische Möglichkeiten des koordinativen Trainings zur weiterführenden Rehabilitation des kraniomandibulären Systems.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), myofaszialer Schmerz, Schmerzadaptation, Rehabilitation, koordinatives Training
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1509-1525, Sprache: DeutschAhlers, M. Oliver / Edelhoff, DanielFunktionstherapeutische Behandlungen zielen zunächst allein darauf ab, die gestörte Funktion des Kauorgans wieder zu harmonisieren. In der Mehrzahl der Fälle gelingt dies mittels reversibler, nicht invasiver Therapiemittel. Die Indikation für eine irreversible Abschlussbehandlung liegt nur dann vor, wenn nach erfolgreicher Funktionstherapie der Kiefer in einer Position steht, in der eine gleichmäßige okklusale Abstützung nicht gegeben ist, die Differenz zwischen Ausgangsposition und therapeutisch erarbeiteter Position inakzeptabel erscheint und eine Dauertherapie zur Abstützung der Okklusion in dieser Position mittels einer Okklusionsschiene nicht in Frage kommt. Neben kieferorthopädischen oder klassischen restaurativen Behandlungsverfahren mit Langzeitprovisorien und Kronen sind heute minimalinvasiv präparierte Restaurationen ("Table Tops") sowie noninvasive Restaurationsformen verfügbar (Repositions-Onlays bzw. -Veneers). Der Beitrag schildert die Hintergründe, Indikationen, Therapieformen sowie das praktische Vorgehen.
Schlagwörter: Funktionstherapie, kraniomandibuläre Dysfunktion, therapeutische Kieferposition, Repositions-Onlays, Repositions-Veneers, Lithiumdisilikatkeramik
Bildgebende VerfahrenSeiten: 1527-1528, Sprache: DeutschSchulze, DirkFibröse Dysplasie des UnterkiefersZahnheilkunde allgemeinSeiten: 1529-1530, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 1531-1534, Sprache: DeutschWinzen, OlafBerechnung von BeratungsleistungenPraxismanagementSeiten: 1535-1536, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoZur Verhältnismäßigkeit der Durchsuchung von Wohn- und Praxisräumen eines ZahnarztesPraxismanagementSeiten: 1537-1539, Sprache: DeutschWieprecht-Jäckel, ClaudiaKein Vergütungsanspruch bei kostenintensiver Zahnbehandlung ohne vorherige Aufklärung über TherapiealternativenPraxismanagementSeiten: 1541-1542, Sprache: DeutschWissing, PeterRückstellung für Honorarrückforderungen bei ausreichender Konkretisierung zulässig und erforderlich