EditorialSeiten: 1023, Sprache: DeutschHaak, RainerOralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 1027-1030, Sprache: DeutschMischkowski, Robert A./Bongartz, Jens/Giel, Dominik/Frey, Susanne/Thelen, Andrea/Hering, PeterDie holographische Gesichtsprofilvermessung stellt ein neues Verfahren zur dreidimensionalen hochauflösenden Erfassung des Gesichtsreliefs und zur Erzeugung realistischer Computermodelle dar, die für die Operationsplanung und -dokumentation in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eingesetzt werden können. Dabei wird zunächst mittels eines gepulsten Lasersystems ein Porträthologramm des Patienten erstellt. In einem zweiten Schritt wird das aufgezeichnete Gesichtsprofil wieder dreidimensional als reelles Hologrammbild in den Raum projiziert, so dass eine zeitunkritische dreidimensionale Auswertung erfolgen kann. Dazu wird die so genannte Hologramm-Tomographie benutzt. Durch die Entkopplung von Aufnahme und Auswertung ist eine extrem kurze Aufnahmedauer von lediglich 35 Nanosekunden möglich, die jegliche Verwacklungsartefakte gänzlich ausschließt.
Schlagwörter: Holographie, Laser, Profilvermessung, Gesichtschirurgie, Operationsplanung, Operationssimulation, Operationsmodelle
ZahnerhaltungSeiten: 1037-1046, Sprache: DeutschLussi, Adrian/Francescut, Paola/Schaffner, MarkusOkklusalkaries muss bei Kindern und Jugendlichen häufig diagnostiziert werden. Die Diagnostik der Fissurenkaries ist vor allem bei einer (scheinbar) intakten Oberfläche sehr schwierig. Es hat sich in früheren Untersuchungen gezeigt, dass mit herkömmlichen klinischen Methoden unter Praxisbedingungen maximal 20% der Zähne mit Dentinkaries und intakter Oberfläche auch als kariös erkannt wurden. Seit Jahren werden deshalb andere Hilfsmittel gesucht, um die Treffsicherheit bei der Diagnostik zu verbessern. Kürzlich wurde zu diesem Zweck ein auf Fluoreszenz basierendes Lasergerät (DIAGNOdent) vorgestellt. Die klinische Inspektion nach Trocknen und der Gebrauch von Bissflügel-Röntgenbildern ergaben sehr gute Spezifitätswerte (* 95%), aber schlechtere Sensitivitätswerte ( 50%) als beim Gebrauch des DIAGNOdent-Gerätes. Das Lasergerät zeigte eine Spezifität von * 78%, d. h., gesunde Zähne werden in fast 80% der Fälle auch als gesund erkannt. Die Sensitivität, also die Fähigkeit, kranke Zähne (mit Dentinkaries) als krank zu erkennen, ist mit dem Lasergerät bedeutend besser als mit herkömmlichen Methoden. Es wird empfohlen, dass bei Zweifel nach der klinischen Untersuchung das Lasergerät als zweite Meinung in der Entscheidungsfindung für die Diagnostik der Okklusalkaries herangezogen wird.
Schlagwörter: Fissurenkaries, Okklusalkaries, Kariesdiagnostik, Laser, Spezifität, Sensitivität
ZahnerhaltungSeiten: 1049-1054, Sprache: DeutschKühnisch, Jan/Dietz, Wolfram/Butz, Cheryl Lee/Heinrich-Weltzien, RoswithaZiel der vorliegenden Arbeit war es, mögliche iatrogene Effekte bei der zahnärztlichen Sondierung an Okklusalflächen rasterelektronenmikroskopisch zu untersuchen. Im Ergebnis konnten an allen mit der Sonde befundeten Zähnen Sondierungsspuren, Kavitationen, Erweiterungen und/oder Schmelzabsprünge registriert werden. Zähne, die keiner Sondierung unterzogen wurden, zeigten auch keine morphologischen Defekte. Aufgrund der iatrogenen Provokation von Zahnhartsubstanzdefekten stellt die Sondierung ein invasives Diagnostikverfahren dar und sollte nicht mehr im Rahmen der kariesdiagnostischen Untersuchung eingesetzt werden.
Schlagwörter: Kariesdiagnostik, Sondierung, Okklusalfläche, Rasterelektronenmikroskop
ProthetikSeiten: 1061-1077, Sprache: DeutschKordaß, Bernd / Mundt, TorstenDie instrumentelle Funktions- und Okklusionsanalyse muss sich wie alle diagnostischen Methoden in der Medizin und Zahnmedizin den Erfordernissen einer evidenzbasierten Fundierung ihrer Möglichkeiten und Wertigkeit stellen. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es deswegen, den Stellenwert der instrumentellen Funktions- und Okklusionsanalyse im Kontext anderer Methoden und Techniken herauszuarbeiten, die Möglichkeiten insbesondere der neuen, computergestützten Verfahren aufzuzeigen und die aktuelle Diskussion mit besonderer Berücksichtigung praxisbezogener Gesichtspunkte wiederzugeben. Neben dem wissenschaftlichen Diskurs sollen auch praxisorientierte Empfehlungen zur Sprache kommen. Manches kann dabei nur angedeutet und nicht vollständig im Detail besprochen werden. Die Autoren verbinden jedoch mit diesem Beitrag die Hoffnung, dass die instrumentell erfahrenen Kollegen vieles Althergebrachte neu entdecken bzw. ihr eigenes funktionsdiagnostisches Tun im Kontext der aktuellen Diskussion überdenken und dass diejenigen Kollegen, die sich bisher mit instrumentellen Methoden und Techniken weniger beschäftigt haben, neugierig werden und den Anstoß erhalten, das eine oder andere auszuprobieren und in die Praxis zu integrieren.
Schlagwörter: Instrumentelle Funktionsanalyse, Axiographie, computergestützte Registriertechniken, Vergleichbarkeit von Messmethoden, diagnostische Genauigkeit
ParodontologieSeiten: 1091-1100, Sprache: DeutschRupf, Stefan/Merte, Knut/Haak, Rainer/Kneist, Susanne/Eschrich, KlausDie Polymerase-Kettenreaktion (PCR) hat die Molekularbiologie und die auf ihr basierende medizinische Diagnostik innerhalb der letzten 15 Jahre revolutioniert. Durch ihren Einsatz konnten hoch spezifische und hoch sensitive Analyseverfahren für die DNA als Träger der Erbinformation entwickelt und eingeführt werden. In der Zahnmedizin wird die PCR sowohl in der Forschung als auch in der klinischen Diagnostik angewendet. Ihr Haupteinsatzgebiet in der Praxis stellen der Nachweis und die Quantifizierung parodontaler Pathogene dar. Adjunktiv zu klinischen Parametern ermöglichen die Ergebnisse der PCR-Diagnostik Aussagen über die Effektivität der Therapie der Parodontitis marginalis. Durch die Fokussierung auf spezielle Pathogene wie z. B. Actinobacillus actinomycetemcomitans besteht die Möglichkeit, Risikopatienten für aggressive Verlaufsformen zu identifizieren. In dem Beitrag wird neben Grundlagen der PCR-Technik ein Überblick über Möglichkeiten und Grenzen PCR-basierter Diagnostik in der zahnmedizinischen Praxis gegeben. Der Einsatz der PCR in der Parodontologie, aber auch in der Kariologie und Endodontologie wird diskutiert. Des Weiteren erfolgt eine Einschätzung des Potenzials zukünftiger Entwicklungen.
Schlagwörter: Polymerase-Kettenreaktion (PCR), molekularbiologische Methoden, Mikrobiologie, Prävention
Röntgenologie und FotografieSeiten: 1105-1112, Sprache: DeutschHümmeke, Stefan/Esser, Elmar/Vosshans, JürgenInnovative Operationstechniken bedingen eine exakte präoperative Kenntnis der anatomischen Situation. Die Indikation zur Computertomographie wurde aufgrund der relativ hohen Dosisbelastung bislang eher restriktiv gesehen. Bei einer vergleichsweise geringen Strahlenbelastung stellt die digitale Volumentomographie ein neues Verfahren dar, welches unter Berücksichtigung strahlenhygienischer Forderungen eine Indikationsausweitung zur dreidimensionalen Diagnostik und Therapieplanung ermöglicht. Mit der weiteren Etablierung computerunterstützter Operationsverfahren ist eine zunehmende Bedeutung der digitalen Volumentomographie zu erwarten.
Schlagwörter: Präoperative Röntgendiagnostik, digitale Volumentomographie, Computertomographie, dreidimensionale Darstellung, Implantatplanung