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Der Artikel gibt einen Überblick über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen zur Anwendung von Röntgenstrahlung in der Zahnmedizin und über die Voraussetzungen zum Erwerb der Fachkunde im Strahlenschutz.
Manuskripteingang: 29.08.2020, Annahme: 30.09.2020
Schlagwörter: Strahlenschutzgesetz, Strahlenschutzverordnung, Richtlinien zur Röntgenverordnung
Wo stehen wir heute hinsichtlich Techniken, Indikationen und Dosis?
Röntgenaufnahmen sind in der Diagnostik der knöchernen Situation in der Parodontologie ebenso ein integraler Bestandteil. Hierbei spielen intraorale Tubusaufnahmen und die Panoramaschichtaufnahme die größte Rolle. Zusätzlich können in speziellen Fragestellungen 3-D-Aufnahmen wie die dentale digitale Volumentomografie (DVT) sinnvoll eingesetzt werden. Dieser Artikel fasst den aktuellen Stand hinsichtlich dieser Röntgentechniken zusammen und beleuchtet diese auch im Sinne der publizierten aktuellen Daten zu den durch sie verursachten Dosiswerten. Möglichkeiten zur Reduktion der Dosis werden ebenfalls diskutiert.
Manuskripteingang: 29.07.2020, Annahme: 02.09.2020
Schlagwörter: zahnärztliches Röntgen, intraorale Tubusaufnahme, Panoramaschichtaufnahme, dentale digitale Volumentomografie (DVT)
Die Magnetresonanztomografie (MRT) hat sich als bildgebendes Verfahren in der medizinischen Diagnostik etabliert. Entscheidender Vorteil gegenüber der konventionellen radiologischen Bildgebung ist das Fehlen ionisierender Strahlung. In einer Übersichtsarbeit sollten die Anwendungsmöglichkeiten der MRT im Bereich Zahnerhaltung und Parodontologie evaluiert werden. In einer systematischen Literatursuche (Stichtag 13.08.2019) konnten von anfänglich 287 identifizierten Artikeln 12 Fallserien hinsichtlich kariologischer, endodontischer und anatomischer Aspekte eingeschlossen werden. Die eingeschlossenen Studien zeigen ein hohes Maß an Heterogenität. Insgesamt wurden 343 Probanden untersucht. Diese Daten spiegeln das Potenzial der MRT in der Diagnostik kariöser Läsionen, der Darstellung von Pulpagewebe und periapikalen Läsionen sowie der Lokalisierung impaktierter Zähne wider. Darüber hinaus zeigen aktuelle Entwicklungen (nach dem Stichtag publizierte Studien) erste vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten der MRT im Rahmen der parodontalen Diagnostik des Furkationsbefalls. Allen Indikationsgebieten gemein ist, dass die Bildqualität sehr stark von den technischen Einstellungen der dentalen MRT-Technologie beeinflusst ist. Vor dem Hintergrund des enormen Potenzials sollten zukünftige Studien weiterhin die Anwendbarkeit und Genauigkeit der dentalen MRT für die Zahnerhaltung und Parodontologie sowie das entsprechende Kosten-Nutzen-Verhältnis untersuchen.
Die vorliegende Arbeit basiert auf der englischen Publikation „Evaluation of magnetic resonance resonance imaging for diagnostic purposes in operative dentistry – a systematic review“ (Mendes et al. Clin Oral Investig 2020;24:547–557).
Manuskripteingang: 25.08.2020, Annahme: 16.10.2020
Schlagwörter: Magnetresonanztomografie, MRT, Diagnostik, Karies, Pulpavitalität, impaktierte Zähne, Furkationen, Parodontitis
Ziel der vorliegenden Arbeit war, Genauigkeit und Nutzen der digitalen Volumentomografie (DVT) in der parodontalen Diagnostik und Therapieplanung anhand der aktuell verfügbaren Evidenz zu untersuchen. Dazu wurde eine systematische Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2016 aktualisiert. Eingeschlossen wurden Humanstudien mit ≥ 10 Patienten, in denen Furkationsdefekte, vertikale und/oder horizontale Knochendefekte in der DVT mit klinischen, intraoperativen und/oder zweidimensionalen radiologischen Messungen verglichen wurden. Insgesamt wurden 11 Fallserien zu Furkationsdefekten sowie 8 Fallserien zu vertikalen und/oder horizontalen Knochendefekten identifiziert. In 6 von 11 Studien bestanden Abweichungen zwischen den klinischen bzw. zweidimensionalen radiologischen Messungen von interfurkalen, vertikalen und horizontalen Knochendefekten und den Befunden in der DVT. Die intraoperativen Messungen zeigten eine hohe Übereinstimmung mit denen in der DVT bei Furkationsdefekten (80–84 %, 4 von 4 Studien) sowie bei vertikalen oder horizontalen Knochendefekten (58–93 %; 4 von 6 Studien). 3 Studien haben den Nutzen der DVT bei der Entscheidungsfindung und/oder der Reduktion von Behandlungskosten und -zeit untersucht und Vorteile gezeigt.
Die vorliegende Arbeit basiert auf der englischen Publikation „Cone beam computed tomography (CBCT) for diagnosis and treatment planning in periodontology – systematic review update“ (Walter et al. Clin Oral Investig 2020;24:2943–2958).
Manuskripteingang: 25.08.2020, Annahme: 28.09.2020
Schlagwörter: digitale Volumentomografie, dreidimensionale Bildgebung, Diagnostik, Furkationsbeteiligung, vertikale Knochendefekte, Entscheidungsfindung
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Darstellung verschiedener klinisch relevanter Parameter auf zwei- und dreidimensionalen Röntgenaufnahmen miteinander zu vergleichen. Bei einer 53-jährigen Patientin lagen ein Einzelbilder-Röntgenstatus, eine Panoramaschichtaufnahme (PSA) und eine digitale Volumentomografie (DVT) aus dem gleichen Zeitraum vor. Auf jeder der drei Röntgenaufnahmen wurde die Darstellung von 14 dentalen und parodontalen Parametern durch zwei unabhängige Untersucher beurteilt. Die DVT war den Einzelbildern und der PSA in der Darstellung von 10 Parametern (71 %) überlegen, während kariöse Läsionen und die Qualität von Restaurationen besser auf den Einzelbildern und der PSA dargestellt wurden. Die Einzelbilder wiederum waren der PSA in 10 Parametern (71 %) überlegen. Übereinstimmung zwischen den beiden zweidimensionalen Verfahren bestand in der Darstellung von Dehiszenzen, Fenestrationen, knöchernen Defektwänden und Wurzelkanalquerschnitten. Abweichungen zwischen den Röntgenaufnahmen lagen insbesondere vor, wenn Furkationsbeteiligungen, Wurzelproximitäten oder -fusionen an Oberkieferseitenzähnen beurteilt wurden.
Die vorliegende Arbeit basiert auf der englischen Publikation „Comparison of Two-Dimensional and Three-Dimensional Radiographs Using Clinically Relevant Parameters“ (Schmidt et al. Dent J [Basel] 2019;7:50).
Manuskripteingang: 25.08.2020, Annahme: 16.09.2020
Schlagwörter: Diagnostik, Röntgenaufnahmen, digitale Volumentomografie, Einzelbilder-Röntgenstatus, Panoramaschichtaufnahme
Chancen und Herausforderungen für die Parodontologie
Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit fast allgegenwärtig. In den letzten Jahren wurden in diesem Querschnittsfeld aus Informatik, Ingenieurswissenschaften und Angewandter Mathematik enorme Fortschritte erzielt. Gerade im Bereich des Maschinellen Sehens (z. B. Bildanalytik, Bildklassifikation, Objektdetektion etc.) findet KI schon heute in unserem Alltag vielfach statt. Auch in der Medizin sind in den letzten Jahren diverse KI-Anwendungen entwickelt worden, mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen. Allerdings stellen sich bereits hier erste Fragen zur Belastbarkeit, Generalisierbarkeit und Transparenz dieser KI-Anwendungen. Auch in der Zahnmedizin rücken KI-Anwendungen immer mehr in den Fokus wissenschaftlicher Fragestellungen und klinischer Forschung: Zahlreiche KI-Anwendungen zur Detektion von Zähnen, Restaurationen, Karies und apikalen Läsionen werden zurzeit entwickelt und deren Vorhersagequalität in den einschlägigen Zeitschriften berichtet1. Auch hier wird allerdings momentan nur geringes Augenmerk auf Validität und Robustheit gelegt2. Für den Parodontologen bietet KI-gestützte Bildanalytik zahlreiche Chancen. Die automatisierte Vermessung von Knochenverlust auf Röntgenbildern, die KI-basierte Charakterisierung von Knochendefekten oder auch die Verknüpfung von erhobenen Bilddaten mit Anamnese-, klinischen und weiteren Daten sind vielversprechend. KI-Technologien und der Rückgriff auf Daten („Datenzahnmedizin“) versprechen eine präzisere, personalisierte, präventivere und partizipative Parodontologie3. Der vorliegende Artikel vermittelt Grundkenntnisse zu KI, KI-gestützter Bildanalytik und den Chancen dieser Anwendungen für die Zahnmedizin und im Speziellen für die Parodontologie. Er weist aber auch auf die zahlreichen Herausforderungen in diesem Forschungsfeld hin und soll Zahnärzte in die Lage versetzen, KI-Softwarelösungen besser zu beurteilen. Der Zahnarzt von morgen benötigt kritische Augen und „Datenkompetenz“ (Data Literacy), um robuste und zuverlässige KI-Lösungen von weniger robusten, fehleranfälligen Lösungen unterscheiden zu können.
Manuskripteingang: 07.09.2020, Annahme: 02.10.2020
Schlagwörter: Diagnostik, Maschinelles Lernen, Parodontologie, Röntgenologie, Therapieplanung, Vorhersagemodelle
Diskussionsbeitrag des Masterkurses „Parodontologie und Implantattherapie“ der DG PARO und DIU
Parodontale Erkrankungen sind eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen des Menschen. Kardiovaskuläre Erkrankungen (KVE) stellen die häufigste Todesursache in Deutschland dar. Beide Erkrankungsformen stehen schon seit Längerem im Verdacht, sich gegenseitig zu beeinflussen. Ein direkter Beweis dieses Zusammenhangs ist jedoch methodisch schwierig und bisher wissenschaftlich nicht existent. Daher war es das Ziel des Masterkurses – Modul IV, mögliche Zusammenhänge anhand der aktuellen Literatur zu zeigen und kritisch zu hinterfragen.
Schlagwörter: Parodontitis, kardiovaskuläre Erkrankungen, Risikofaktoren