EditorialSeiten: 319, Sprache: DeutschLudwig, Björn / Bock, Jens JohannesSeiten: 323-335, Sprache: DeutschAgani, Krenare / Schupp, WernerDie craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine funktionelle Störung mit Beteiligung der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur, die unterschiedliche Symptome in anderen Körperregionen verursacht. Die Rolle der Okklusion wird als Prädisposition oder als beitragender Faktor bei der Initiierung der Störung angesehen. Das Ziel der vorliegenden Studie bestand darin, zu analysieren, ob spezifische CMD-Symptome im Zusammenhang mit der Komplexität der kieferorthopädischen Malokklusion vorliegen und wie Risikopatienten für die Entwicklung von CMD bestimmt werden, bevor eine kieferorthopädische Behandlung begonnen wird. Für die Studie wurden 30 kieferorthopädische Patienten nach fünf Schweregraden der KIG (kieferorthopädische Indikationsgruppen) in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe beinhaltete leichte Malokklusionen (KIG 1 und 2) und die zweite Gruppe ausgeprägte und schwere Malokklusionen (KIG 3, 4 und 5). Es wurden frontale Gesichts-, Profil- und Fernröntgenaufnahmen sowie Modellauswertungen zusammen mit manueller und instrumenteller Funktionsanalyse durchgeführt, um latente CMD-Zeichen und Symptome aufzudecken und diese Ergebnisse mit dem Schwergrad der Malokklusion zu vergleichen. 46,67 % unserer untersuchten Patienten zeigten ein positives Screening. Es war in der Gruppe der milden Malokklusionen (KIG 1 und 2) ausgeprägter (26,67 %) als in der Gruppe der schweren Malokklusionen (KIG 3, 4 und 5), bei der das positive Screening nur bei 20 % der Probanden gefunden wurde. Zwischen den Gruppen mit und ohne CMD zeigte sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang bezüglich der skelettalen Kieferdiskrepanzen in sagittaler und vertikaler Richtung, der Inklination der oberen und unteren Schneidezähne sowie bezüglich der Breite und Länge der Zahnbögen. Die gestörte dynamische Okklusion und die zentrische Relation waren bei Patienten mit schwerer Malokklusion ausgeprägter. Das manuelle CMD-Screening zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen zwei Gruppen (KIG 1 und 2; KIG 3, 4 und 5). Patienten mit leicht ausgeprägten kieferorthopädischen Anomalien haben das gleiche Risiko an CMD zu erkranken, wie Patienten mit stark ausgeprägten Malokklusionen.
Schlagwörter: Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), Kiefergelenk, kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG), Zahn- und Kieferfehlstellungen, Funktionsanalyse
Seiten: 337-344, Sprache: DeutschLudwig, Thorsten F. / Bock, Henriette L. / Bock, Jens JohannesDie Verlagerung und Impaktion eines mittleren Schneidezahnes ist relativ selten, stellt aber besondere Anforderungen an die Diagnostik und Therapie der kieferorthopädischen Einordnung. Bei einem frühzeitigen Beginn kann am vorliegenden Patientenbeispiel gezeigt werden, dass trotz ungünstiger Lagerelationen und einer ausgeprägten Wurzeldilazeration eine Einordnung des mittleren Schneidezahnes erfolgreich durchgeführt werden kann, wenn eine sorgsame Verankerungspräparation und eine schonungsvolle Kraftapplikation angewendet werden. Mit einer relativ langen Behandlungszeit ist allerdings zu rechnen.
Manuskripteingang: 02.12.2021, Annahme: 15.01.2022
Schlagwörter: Verlagerung, Impaktion, Wurzeldilazeration
Seiten: 345-353, Sprache: EnglischIodice, Giorgio / Ludwig, Bjorn / D’Amato, Salvatore / Michelotti, Ambra / D’Antò, VincenzoImpacted teeth can be a challenging scenario in orthodontic patients asking for ‘invisible’ treatments. Skeletal anchorage can help clinicians to overcome the limitations of aligners, making possible more predictable and efficient clinical protocols. This case report describes a ‘canine-first’ approach and the relative workflow for the orthodontic management of impacted teeth with aligners and skeletal anchorage. The approach could be very effective in adult patients who present with impacted teeth and request aesthetic orthodontic treatment options.
Receipt of manuscript: 28.04.2022, Acceptance: 15.05.2022
Schlagwörter: impacted canine, aligner, skeletal anchorage
Seiten: 355-365, Sprache: DeutschBauer, Carolien A. J. / Roser, Christoph J. / Lux, Christopher J. / Hodecker, Lutz D.Hintergrund: Ziel dieser Fallserie ist es, neuartige im CAD/CAM-Verfahren hergestellte kieferorthopädische Extrusionsapparaturen hinsichtlich ihrer klinischen Anwendbarkeit zu bewerten. Die Apparaturen zeichnen sich dabei vor allem durch die Möglichkeit aus, die nötigen Kraftvektoren dreidimensional im Vorfeld zu planen und das Design der Apparaturen dahingehend anzupassen. Das CAD/CAM-Verfahren lässt darüber hinaus eine hohe Fertigungspräzision und eine hohe Steifigkeit der Apparaturen zu.
Methode: Zunächst wurde in einer interdisziplinären Therapieentscheidung unter Berücksichtigung aller relevanten Befunde das Extrusionsprotokoll für die zu therapierenden Zähne festgelegt (slow versus rapid extrusion). Im Anschluss erfolgte auf Grundlage eines Intraoralscans die digitale Planung der Apparaturen. Dabei wurden neben dem festgelegten extrusiven Kraftvektor auch die Hygienefähigkeit und die okklusalen Kontakte berücksichtigt. Mittels selektivem Laserschmelz- Verfahren erfolgte dann die Herstellung. Ergebnis: In den vorgestellten Fällen konnten die Zähne, unter Einhaltung einer adäquaten Hygienefähigkeit und eines hohen Tragekomforts, erfolgreich extrudiert werden.
Schlussfolgerung: Die Anwendung eines digitalen Workflows zur Präzisierung und Vereinfachung der kieferorthopädischen Extrusion hat sich klinisch bewährt. Ein möglichst hoher Tragekomfort, eine gute Hygienefähigkeit und die präzise Umsetzung des Kräftesystems war bei den vorgestellten Fällen über den gesamten Behandlungsverlauf durch die dreidimensionale Planung gewährleistet. Die CAD/CAM-gefertigten Extrusionsapparaturen können im klinischen Alltag eine vielversprechende Alternative zu den bestehenden bzw. konventionellen herausnehmbaren oder festsitzenden Apparaturen darstellen.
Schlagwörter: CAD/CAM, Kasuistiken, kieferorthopädische Verankerungsverfahren, kieferorthopädisches Gerätedesign, kieferorthopädische Extrusion, Wurzelfrakturen
International OrthodonticsSeiten: 367-378, Sprache: EnglischPerez, Juan Carlos / Vila, Miriam López / Alfaro, Federico HernándezThere are multiple designs of miniscrew-assisted rapid palatal expansion (MARPE) expanders currently available for the correction of transverse discrepancies. Many of these expanders can be used with or without surgically assisted rapid palatal expansion (SARPE). One of the most critical aspects of the design of these devices is that they achieve a sufficient and symmetric amount of expansion. The present study demonstrates the use of a Power Expander, a customised boneborne expander manufactured with 3D technology, which allows an effective force application on the maxilla and the nasomaxillary structures. This article details the fabrication and usage of this novel expander to correct a severe Class III malocclusion with maxillary transverse deficiency (MTD) and facial asymmetry, with a clinical example in the form of two case reports.
Schlagwörter: palatinal expansion, Class III, bone-borne anchorage, SARPE
Seiten: 379-386, Sprache: DeutschYoo, Seung-WooKasuistikenDie digitale Kieferorthopädie geht heutzutage weit über die Aligner-Therapie hinaus. Mittels CAD/CAM-Technik können verschiedene kieferorthopädische Apparaturen mit wenig Aufwand äußerst präzise hergestellt werden. Die Möglichkeiten umfassen sowohl einfache Apparaturen wie ein TPA (transpalatal arch) oder einen Lingualbogen als auch komplexe Apparaturen wie die Herbst-Apparatur bis hin zu selbstgestalteten Apparaturen. Im folgenden Artikel werden anhand mehrerer Fallbeispiele die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen beschrieben.
Manuskripteingang: 05.06.2022, Annahme: 22.06.2022
Schlagwörter: digitale Kieferorthopädie, CAD/CAM, 3-D-Druck, selective laser melting, SLM-Druck, OnyxCeph
Seiten: 387-395, Sprache: DeutschWatzlaw, Sarah / Othman, Ahmed / Ströbele, Dragan Alexander / Aboulazm, Khaled / Dobbertin, Katharina / von See, ConstantinIn-vitro-StudieDas Ziel der vorliegenden Studie bestand darin, die Unterschiede zwischen digitalen und laborgefertigten individuellen Bracket-Übertragungsschienen hinsichtlich ihrer Präzision und Genauigkeit zu bewerten. Dafür wurden fünfzehn Brackets virtuell auf anteinklinierten Zähnen mit unterschiedlichen Inklinationswerten (0°, 5°, 10°, 15° und 20°) platziert. Diese Modelle wurden mittels CAD/CAM-Technologie durch Scannen eines Oberkiefer-Frasaco-Modells AG-3 unter Verwendung des Modellscanners D800, der Software Romexis 3D Ortho Studio und des 3-D-Druckers Varseo S, sowie des Kunststoffmaterials VarseoWax Model hergestellt. Die Modelle wurden in zwei Gruppen unterteilt, wobei Gruppe A (Referenzmodelle) die digital gebondeten und Gruppe B (Interventionsmodelle) die nicht gebondeten, modifizierten 3-D-Druckmodelle darstellt. Beide Gruppen wurden noch einmal in fünf Untergruppen mit den spezifischen Inklinationswerten unterteilt. Gruppe A wurde für die Herstellung von thermoplastischen individuellen Bracket-Übertragungsschienen verwendet, während Gruppe B für das konventionelle indirekte Bonding im Labor eingesetzt wurde. Die Software Final Surface wurde zur Überlagerung und Bewertung der Diskrepanz zwischen digital und im Labor gebondeten Brackets verwendet. Die statistische Analyse wurde mit SigmaPlot 13.0 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass es einen statistisch signifikanten Unterschied in der Bracketpositionierung zwischen Referenz- und Interventionsgruppe (p = 0,003) gibt. Die Analyse zeigte die größte Abweichung vom Referenzwert bei der 5°-Gruppe. Schlussfolgernd kann herausgestellt werden, dass das Ausmaß der Inklination der oberen zentralen Schneidezähne in vitro einen Einfluss auf die Genauigkeit und Präzision zwischen digitalem und konventionellem indirektem kieferorthopädischem Bonding mit CAD/CAM-Technologie hat.
Manuskripteinreichung: 14.03.2022, Annahme: 24.04.2022
Schlagwörter: Kieferorthopädie, kieferorthopädisches Bonding, CAD/CAM
BiomechanikSeiten: 397-402, Sprache: DeutschSchwindling, Franz-PeterTeil 1: PlanungIn der kräftesystemgetriebenen Orthodontie steht die Bereitstellung des korrekten Kräftesystems durch ein federndes Element im Mittelpunkt. Um dies zu erreichen erscheint es sinnvoll, die Federherstellung detailliert zu betrachten und sie in die Abschnitte Planung, Konstruktion, Herstellung und Überwachung zu unterteilen. Die heutige Biomechanik-Kolumne wird sich im Folgenden mit den Planungs- und Konstruktionsvoraussetzungen des späteren Federbaus auseinandersetzen und dabei besonderen Wert auf die Abwägung der möglichen Kraftsysteme legen.
Die zertifizierte PatientenpräsentationSeiten: 399-408k, Sprache: DeutschSilli, Silvia / Urbanova, VeronikaSeiten: 413-421, Sprache: DeutschBruhn, Natascha / Berger, Leonie / Liaci, Anna-Lena / Kahl-Nieke, Bärbel / Schmid-Herrmann, Carmen U.Folge 5: KondylusresorptionenDie differenzialdiagnostisch interessante KasuistikSeiten: 423-425, Sprache: DeutschBinger, Thomas / Oberbillig, Franziska