Seiten: 167-180, Sprache: DeutschKinzinger, Gero / Ludwig, Björn / Glasl, Bettina / Lisson, JörgIm Anschluss einer Distalisation mit dem Pendulum K werden die Molaren mit einer Nance-Apparatur stabilisiert. Die während der kooperationsunabhängigen Molarendistalisation als intraorale Verankerungszähne dienenden Prämolaren sollten, um einem Verankerungsverlust vorzubeugen, nicht unmittelbar nach erfolgter Molarendistalisation aktiv gegen die Molaren bogengeführt distalisiert werden. Vielmehr kommt es in einer mehrmonatigen Stabilisierungsphase der Molaren vielfach im Wechselgebiss zu einem distalorientierten Durchbruch der Prämolaren in den erweiterten Stützzonenbereich beziehungsweise zu einem spontanen Dentodrifting der Prämolaren und Eckzähne nach distal.
Schlagwörter: Molarendistalisation, Nance-Apparatur, Verankerung, Dentodrifting, distal orientierter Durchbruch
Seiten: 183-191, Sprache: DeutschMarsan, Gülnaz / Aksu, Irem Sakarya / Kurt, Hanefi / Kuvat, Samet Vasfi / Cura, NilEine erwachsene Patientin mit Amelogenesis imperfecta, einer skelettalen Klasse-III-Lagebeziehung, einem verlängerten Untergesicht ("Long-face"-Syndrom) und einem ausgeprägten frontal offenen Biss erhielt eine interdisziplinäre Behandlung (kieferorthopädische und kieferchirurgische Therapie sowie eine prothetische Versorgung). Auf die präoperativ durchgeführte kieferorthopädische Behandlung folgte eine Kranialverlagerung der posterioren Maxilla-Abschnitte mit Vorverlagerung der anterioren Abschnitte und Rückverlagerung der Mandibula. Postoperativ wurde die Patientin mit Keramikkronen versorgt. Funktion und Ästhetik wurden so erfolgreich wiederhergestellt.
Schlagwörter: interdisziplinäre Behandlung, Amelogenesis imperfecta, skelettale Klasse-IIIDysgnathie, frontal offener Biss
Seiten: 193-197, Sprache: DeutschHassdenteufel, Daniel / Lisson, JörgDie falsche Verzahnung einzelner Schneidezähne stellt eine Zahnstellungsanomalie dar, die bei der Wahl geeigneter Behandlungsmittel schnell, und für den Patienten wenig belastend, korrigiert werden kann. Anhand von Patientenbeispielen wird die Effi zienz der Therapie der falschen Verzahnung mittels Plattenapparaturen gezeigt. Weiterhin verdeutlichen Beispiele die Folgen einer nicht optimalen Konstruk tion dieser Apparaturen sowie die Auswirkungen der falschen Verzahnung auf die Zahnhartsubstanz und das Parodont.
Schlagwörter: falsche Verzahnung, frontaler Kreuzbiss, Plattenapparatur, Frühbehandlung
Seiten: 199-206, Sprache: DeutschBatra, Panchali / Agrawal, Vikas / Kiran, H. Jyothi / Madanagowda, Shivalinga BarsapurDie Versorgung von Patienten mit beiderseitigen Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten erfordert einen inter disziplinären Ansatz. Die Behandlung einer solchen Patientin wird hier beschrieben. Die Therapie umfasste eine Oberkieferexpansion, die Insertion von Mini-Implantaten, eine Osteotomie der Prämaxilla und eine Vomerplastik, was zu einer deutlichen Verbesserung der Okklusion und des Erscheinungs bilds des Gesichts führte.
Schlagwörter: bilaterale Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, Mini-Implantate, Transversalerweiterung, Osteotomie der Prämaxilla, Vomerplastik
Seiten: 207-225, Sprache: DeutschWatted, Nezar / Proff, Peter / Bill, Josip / Teuscher, Tobias / Reiser, VadimDer Kieferchirurg sieht Patienten mit verlagerten Eckzähnen meist erst, wenn die Diagnose bereits gestellt ist. Häufi g wird einem verspäteten Eckzahndurchbruch oder persistierenden Milchzähnen, als indirektem Hinweis auf eine Verlagerung, weder durch den Zahnarzt noch durch den Patienten genügend Bedeutung beigemessen. So erfolgt die Diagnose erst beim Kieferchirurgen, wenn die Verlagerung bereits Komplikationen verursacht hat. Der Versuch der kieferorthopädischen Einordnung fällt damit oft in ein Behandlungsalter, in dem die Gebissentwicklung abgeschlossen oder sehr weit fortgeschritten ist, was die Therapie erschwert. Eine interdisziplinäre Behandlung solcher Patienten durch den Zahnarzt, den Kieferorthopäden und den Kieferchirurgen bietet die besten Erfolgsaussichten. Der Kieferchirurg kann mit der chirurgischen Freilegung den Verlauf der kieferorthopädischen Einstellung und die Prognose der Parodontalverhältnisse beeinfl ussen. Dieser Beitrag stellt die verschiedenen Operationstechniken dar. Dabei wird zwischen der Freilegung palatinal und bukkal verlagerter Eckzähne unterschieden.
Schlagwörter: impaktierter Eckzahn, CT-Schichtaufnahmen, DVT, chirurgische Freilegung, Operationstechniken, Parodontalverhältnisse
Seiten: 227-228, Sprache: DeutschSchauseil, Michael / Winsauer, Heinz / Glasl, Bettina / Ludwig, BjörnArbeiten mit Aufbissen im FrontzahnbereichBei Patienten mit Tiefbiss haben Aufbisse im Seitenzahnbereich den Nachteil, dass sich der tiefe Biss durch eine resultierende Molarenintrusion verstärken kann. Aufbisse im Frontzahnbereich sind in solchen Fällen eine sinnvolle Alternative, jedoch waren sie bisher in ihrer Ausführung nie ganz zufriedenstellend. Entweder war ihre Passung durch die konfektionierte Anfertigung nicht genau genug (Bite- Bumper) oder die auf der palatinalen Zahnoberfl äche individuell adhäsiv befestigten Aufbissbehelfe hatten durch ihre zu kurze Formgebung (Mini-Mold-Bite- Ramp) keinen Kontakt mit den antagonistischen Zähnen. Dadurch wurde nicht nur die Wirkung verfehlt, im ungünstigsten Fall konnte sich die sagittale Frontzahnstufe durch die Entstehung eines dorsalen Zwangsbisses noch vergrößern.