Abrechnung und forensische KieferorthopädieSeiten: 91-105, Sprache: DeutschBock, Jens J. / Otto, Conny / Maurer, Peter / Fuhrmann, Robert A. W.Eine LangzeituntersuchungZiel der vorliegenden Studie war es, die Langzeitstabilität der kombinierten kieferorthopädischkieferchirurgischen Therapie bei Angle-Klasse II und III anhand kephalometrischer Befunde zu bewerten. Insgesamt wurden 183 Fernröntgenaufnahmen von 61 Patienten (m = 26, w = 35) zum Zeitpunkt T0 (vor OP), T1 (unmittelbar postoperativ) und T2 (durchschnittlich 44 Monate nach OP) ausgewertet. Als Operationsverfahren wurden durchgeführt: 43 (70,5 %) Umstellungsosteotomien nach Obwegeser- DalPont, 12 (19,7 %) bignathe Eingriffe und 6 (9,8 %) LeFort-I-Osteotomien. Das Rezidiv wurde defi niert als eine Veränderung des SNA- oder SNB- und ML/NL-Winkels von mehr als 0,5 Grad zwischen T1 und T2. Neben der deskriptiven Statistik wurden Chi2-Tests und Mann-Whitney-U-Tests (p 0,05) mit Hilfe des Programms SPSS 11.5 durchgeführt. Für 46 (75,4 %) Patienten zeigten sich keine kephalometrischen Anzeichen für ein Rezidiv. Für 9 (14,8 %) Patienten konnte entweder ein sagittales oder ein vertikales Rezidiv nachgewiesen werden, während 6 (9,8 %) in beiden Relationen ein Rezidiv aufwiesen. Es bestanden keine statistisch signifi kanten Unterschiede zwischen Patienten ohne und mit Rezidiv für das Alter (T0), die Nachbeobachtungszeit (T0-T2), die Diagnose (Angle- Klasse) und das Ausmaß der operativen Verlagerungen (p > 0,05). Eine höhere Rezidivrate fand sich bei einer mandibulären Retrognathie (SNB 77°), einer posterioren Rotation des Unterkiefers (ML/ NSL > 30°) und einer vertikal offenen Konfi guration. Bei sorgfältiger Therapieplanung ist für die überwiegende Mehrzahl der Patienten ein stabiles Behandlungsergebnis erreichbar. Vor allem bei Vorliegen einer vertikal offenen Konfi guration ist in der Retentionsphase eine besondere Aufmerksamkeit notwendig.
Schlagwörter: Kieferorthopädisch-kieferchirurgische Kombinationsbehandlung, Rezidiv
Seiten: 107-116, Sprache: DeutschLisson, JörgDie Camouflagetherapie mit Extraktion von zwei Prämolaren ist eine der anerkannten Therapiemöglichkeiten bei Angle-Klasse II. Anhand von Behandlungsbeispielen wird gezeigt, dass diese Therapieform nicht immer eine Alternative darstellt, sondern nur nach einer exakten Diagnose und Wertung aller diagnostischen Parameter eingesetzt werden sollte. Die Fallbeispiele zeigen, dass eine kritische Diagnostik nicht nur am Behandlungsbeginn geschehen muss, sondern auch im weiteren Behandlungsverlauf, da immer unvorhergesehene Probleme auftreten können. Die Kunst besteht in einem solchen Fall darin, die Alternative zur eigenen Planung zu kennen und rechtzeitig zur Anwendung zu bringen.
Schlagwörter: Klasse II/1, Klasse II/2, Camouflagetherapie, Umstellungsosteotomie
Seiten: 117-129, Sprache: DeutschKinzinger, Gero / Pantel, Cora / Ludwig, Björn / Glasl, Bettina / Gülden, Norbert / Lisson, JörgBei 58 Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Dentitionsstadien im Molarenbereich wurden mit zwei verschiedenen Behandlungsgeräten (zervikaler Headgear oder Pendulum-K-Apparatur) die Molaren des Oberkiefers distalisiert. Retrospektiv erfolgte durch metrische Auswertung von Panoramaschichtaufnahmen ein Vergleich der Zahn- bzw. Wurzellängen der zweiten Molaren vor Beginn und nach Abschluss der Molarendistalisation. Ziel der Studie war es zu evaluieren, ob unterschiedliche biomechanische Konzepte der Molarendistalisation und verschiedene Dentitionsstadien differierende Effekte auf die Wurzelentwicklung der zweiten Molaren haben.
Schlagwörter: Molarendistalisation, Headgear, Pendulum-K-Apparatur, Biomechanik, Wurzelentwicklung
Seiten: 131-137, Sprache: DeutschWhite, LarryDie indirekte Klebetechnik ist eine hervorragende Befestigungstechnik für Brackets, aber nur wenige Kieferorthopäden arbeiten damit. Dies hat viele Ursachen, zu denen beispielsweise hohe Kosten, unzureichende Kenntnisse und unzuverlässige Ergebnisse gehören. In diesem Beitrag wird eine indirekte Klebetechnik vorgestellt, mit der sich die Behandlungszeit für das Aufsetzen von Brackets verringern lässt und die darüber hinaus auch für Patienten und Behandler angenehm ist.
Schlagwörter: Indirekte Klebetechnik, Bracketposition, visual treatment objective