Seiten: 7-15, Sprache: DeutschFarkas, Zsuzsánna/Neugebauer, Stephanie/Müller-Hartwich, Ralf/Hoffmeister, Bodo/Jost-Brinkmann, Paul-GeorgEin PatientenberichtIn der vorliegenden Arbeit wird ein Patient vorgestellt, bei dem alle 1. und 2. Molaren ankylosiert waren, was zu einem seitlich stark offenen Biss führte. Um die Alveolarfortsätze nachzuentwickeln und dadurch den offenen Biss zu schließen, wurde eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung durchgeführt. Drei 2. Molaren wurden operativ entfernt, während die übrigen 1. und 2. Molaren mit 13 Jahren durch Segmentosteotomien und intermaxilläre Gummizüge beziehungsweise durch unidirektionale Distraktoren elongiert wurden. Die Behandlung dauerte bis zum 18. Lebensjahr, denn es bestand fortlaufend die Gefahr, dass sich erneut ein seitlich offener Biss entwickelte. Insgesamt gelang es, die vertikale Position der Molaren stark zu verbessern. Allerdings war es unvermeidbar, mit Onlays eine sichere Verzahnung zu schaffen, da die Molaren lediglich mit ihrem umgebenden Alveolarfortsatz bewegt wurden, während die Ankylose fortbestand, so dass eine korrekte orthodontische Einstellung der Molaren nicht gelingen konnte.
Schlagwörter: Ankylose, Distraktionsosteogenese, seitlich offener Biss, Molareninfraposition
Seiten: 19-27, Sprache: DeutschPaddenberg, Dietmar/Schütte, TobiasEin PatientenberichtDie Gaumennahterweiterung wird eingesetzt, um bei ausgeprägter Oberkieferenge den Kiefer zu expandieren. Ein Transpalatinaldistraktor ist knöchern verankert und erlaubt es somit, den Oberkiefer ohne unerwünschte Zahnkippungen und Extrusionen sowie Fenestrationen des Alveolarfortsatzes transversal nachzuentwickeln.
Schlagwörter: Transpalatinaldistraktor, transversale Unterentwicklung, Schmalkiefer, Gaumennahterweiterung, Prämolarenextraktion
Seiten: 29-38, Sprache: DeutschGodt, Arnim/Exarchou, Fotios/Kalwitzki, Matthias/Göz, GernotErgebnisse einer anonymen Befragung190 Patienten einer kieferorthopädischen Fachpraxis wurden während der letzten Phase ihrer Multibracketbehandlung oder während ihrer Retention mit Hilfe eines anonymen Fragebogens interviewt. 167 Fragebögen konnten ausgewertet werden. 75,0 % der Befragten beurteilten ihre Multibracketbehandlung positiv und würden auch anderen eine derartige Therapie empfehlen. Den besonderen Sinn einer solchen Behandlung sahen 9,0 % in einer Verbesserung der Funktion und 37,0 % in einer Verbesserung von Funktion und Ästhetik. Für 46,0 % sind ästhetische Aspekte von großer Bedeutung. Für 90,0 % der Befragten sind "schöne Zähne" wichtig oder sogar sehr wichtig. 14,0 % berichteten über keinerlei Probleme mit ihrer Apparatur. Die am häufigsten genannten Probleme waren Spannungsgefühle (49,0 %), Druckstellen (42,0 %), Schwierigkeiten beim Kauen oder Essen (40,0 %), erschwerte Zahnpflege (27,0 %), eingeschränkte Ästhetik (26,7 %) und das Verbot, Kaugummi zu kauen (19,0 %). 25,0 % der Patienten wurden während der Tragezeit gehänselt, wovon sich die Hälfte unbeeindruckt zeigte. Obwohl die Pubertät häufig die festsitzende Therapie begleitet, sind die Jugendlichen sehr verständig, sofern sie von ihrem Behandler als primärer Ansprechpartner akzeptiert werden, der ihnen die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen erklärt.
Schlagwörter: Multibracketapparatur, subjektive Bewertung, Fragebogen
Seiten: 39-46, Sprache: DeutschLee, Chun Kei/King, Nigel M./Law, Kwok TungEin PatientenberichtObere Eckzähne haben einen sehr langen Durchbruchsweg und sind am zweithäufigsten verlagert. In der Regel liegen verlagerte Eckzähne palatinal oder bukkal und nur selten interdental. Die beiden häufigen Verlagerungsformen haben eine sehr unterschiedliche Ätiologie. Dieser Beitrag soll verdeutlichen, wie wichtig eine genaue röntgenologische Untersuchung ist, vor allem auch, wenn es darum geht, einen verlagerten Eckzahn im Oberkiefer chirurgisch zu entfernen. Der hier beobachtete Zahn lag bukkal des seitlichen und palatinal des mittleren Schneidezahnes.
Schlagwörter: Eckzahnimpaktion, verlagerter Eckzahn, Wurzelresorption, exzentrische Röntgenaufnahmen, Tomographie
Seiten: 49-53, Sprache: DeutschLey, Matthias/Müller-Hartwich, Ralf/Zain, Natalie/Jost-Brinkmann, Paul-GeorgEinführung der kortikalen Verankerung und der Segmentbogentechnik in die StudentenausbildungDas Einführen von Verankerungsschrauben in die Kieferorthopädie macht es erforderlich, diesen Aspekt auch in die studentische Ausbildung aufzunehmen. Der in dem Beitrag vorgestellte Segmenttypodont ist mit einer bukkalen Kunststoffwand versehen, die eine Kortikalis simuliert. Dieser Typodont ermöglicht es uns, Studierende bereits ab dem 6. Semester (Kursus der kieferorthopädischen Propädeutik) an die Multibrackettherapie, die Segmentbogentechnik und die Verankerung mit Minischrauben heranzuführen. Es war unser Ziel, mit diesem Typodonten die manuelle Fertigkeit unserer Studenten zu trainieren und ihnen darüber hinaus Grundkenntnisse der Biomechanik für eine minimalinvasive und präprothetische Kieferorthopädie zu vermitteln. Insgesamt sollen damit unsere zukünftigen Zahnärzte wissen, was mittels interdisziplinärer Behandlungen möglich wird. Der hier vorgestellte Typodont wird seit zwei Semestern erfolgreich in der Ausbildung der Abteilung für Kieferorthopädie, Orthodontie und Kinderzahnmedizin in Berlin eingesetzt.
Schlagwörter: Studentenausbildung, Typodont, kortikale Verankerung, Molarenaufrichtung, Segmentbogentechnik