Seiten: 27-39, Sprache: DeutschAly, Medhat/Verdonck, Anna/Carels, Carine/Willems, GuyDie Behandlung von Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten ist schwierig. Während das Profil der betroffenen Patienten in der frühen Kindheit oft unauffällig ist, kommt es im 2. Lebensjahrzehnt häufig zu Wachstumsstörungen des Oberkiefers. Bei einzelnen Patienten ist die daraus entstehende Diskrepanz zwischen Ober- und Unterkiefer so ausgeprägt, dass eine chirurgische Bisslagekorrektur erforderlich wird. Leider mangelt es in der Literatur an Langzeitstudien, die beschreiben, welche Behandlungskonzepte zu den besten Ergebnissen führen. Daher ist es nicht möglich, die verschiedenen Behandlungsansätze und -techniken endgültig zu bewerten. Der vorliegende Beitrag schildert die Behandlung von Patienten mit einseitigen Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten am Universitätskrankenhaus der Katholieke Universiteit Leuven aus kieferorthopädischer Sicht. Die zwei vorgestellten Patienten werfen die Frage auf, ob es notwendig ist, dieses Behandlungskonzept zu überarbeiten. Dabei wird die Verlässlichkeit von Wachstumsprognosen ebenso diskutiert wie die Möglichkeit von Distraktionsosteogenesen des Mittelgesichtes.
Schlagwörter: Einseitige Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Distraktionsosteogenese, Wachstumsprognose, Behandlungsgrenzen, Behandlungsplanung