Seiten: 183, Sprache: DeutschBoley, J. C. / Pontier, J.-P. / Smith, St. / Fulbright, M. / Lindenau, S.In der Mehrzahl der Fälle waren erfahrene Zahnärzte und Kieferorthopäden durch reines Betrachten von Profil- und Frontalaufnahmen eines Patienten am Behandlungsende nicht in der Lage festzustellen, ob die Behandlung mit oder ohne Extraktion von vier Prämolaren erfolgt war. Dabei waren die Bewertungen von Kieferorthopäden und Allgemeinzahnärzten nicht signifikant verschieden.
Am Ende der Behandlung gab es bei der kephalometrischen Bewertung der Weichgewebsprofile keine signifikanten Unterschiede zwischen den Extraktions- und Nichtextraktionspatienten. Die Mehrheit der Profile wurde sowohl bei Extraktions- als auch bei Nichtextraktionspatienten während der Behandlung gerader, lag aber bei 84 % der Patienten im angestrebten ästhetischen Bereich (A' 5,0 mm ± 2,0 mm dorsal der H-Linie). Nur bei acht (von insgesamt 50) Patienten lag A' außerhalb des angestrebten ästhetischen Bereiches. Interessanterweise wurden von diesen acht Patienten sechs ohne Extraktion behandelt. Insgesamt blieb die überwiegende Mehrheit der Profile im optimalen Bereich, bei wenigen Patienten bewegte sich das Lippenprofil in den ästhetischen Normbereich hinein. Eine wirkliche Profilverschlechterung durch eine Extraktionstherapie ist offensichtlich bei richtiger Diagnose und Behandlung ein seltenes Ereignis.
Schlagwörter: Extraktionstherapie, Profilveränderungen, H-Linie, Ästhetik, Diagnose